DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
ihr was? Ich denke, wir werden einfach anfangen, da hat sicher keiner etwas dagegen. Wenn die nicht kommen…“
Saja schien keine Lust mehr zu haben, auf die Anderen zu warten und Eric war dankbar. Er wollte endlich mehr wissen. Iman nickte und meinte:
„Ich werde anfangen, dann haben wir gleich das Wichtigste. Saja redet ja immer nur Blödsinn…“
Die Schlange fauchte ihn an und er tat so als würde er sich erschrecken. Jack lachte, Saja zischte. Sie nahm es nicht ernst, aber scheinbar ging er ihr gezielt auf die Nerven mit seinen albernen Seitenhieben.
„Bitte, setzt euch doch alle hin, das wird anstrengend zu stehen. Gut, danke. Also, erst einmal die schlechteste Nachricht: Der Krieg ist nicht länger nur in unserer Welt, Die Sechs haben ihn verteilt. Ach ja, Fragen sind immer erlaubt. Also… Wie ihr wisst haben die Menschen bisher kaum etwas davon gemerkt, was hier vor sich geht. Sie wissen nichts von den vier Gesetzen und haben keine Ahnung, weswegen plötzlich schreckliche Dinge geschehen wie unerwartete Flutwellen oder Zerstörungen größten Ausmaßes. Wir alle hier wissen genau, dass sie sich eines Tages selbst auslöschen werden, wenn nicht schnell eine Lösung angeschafft wird. Um es kurz zu machen: Der Herrscher hat sie in den Krieg integriert, er benutzt sie und ihre zerstörerische Macht. Ich glaube, man nennt die Dinger Forscher oder so, jedenfalls hat er es geschafft, einige von ihnen ihres Geistes zu berauben und benutzt sie, um modernste Waffen herzustellen. Das passt weder in unsere Welt noch wird es uns gut tun. Da hätte ich dann gleich die erste Frage: Eric, was ist eine Atombombe? Jemand hat es einmal erwähnt…“
Eric glaubte nicht, dass Iman wirklich "Atom" gedacht hatte. Aber der wiederholte es in Gedanken und Eric erstarrte. Eine Atombombe. Sicher, hier in dieser Welt musste es Unmengen an Rohstoffen geben die dazu nötig waren, sich Massenvernichtungswaffen zu erschaffen. Und wenn es Wirklichkeit würde? Er antwortete nicht, aber Iman brauchte auch keine Antwort mehr. Er nickte nur.
„Ja, hab ich mir schon gedacht. Es muss etwas ganz Mieses sein, gegen das wir keine Chance haben. Und alles Weitere, was mit…wie heißt das noch…Springstoffen…zu tun hat, ist sicher auch nicht lustig, stimmt’s?“
Eric nickte stumm. Dann fragte er:
„Aber ich habe in einem Traum gesehen, wie einer der Diener des Herrschers eine Hütte in die Luft gejagt hat. Wozu brauchen sie Sprengstoffe und Bomben?“
„Das will ich dir gern sagen. Sollten wir es schaffen, die schwarze Magie so weit einzudämmen, dass wir siegen könnten, wäre die Quelle ihrer Zerstörungsmacht genau so eingeschränkt oder gar unbedeutend. Die Magie kann vieles, sowohl Gutes als auch Schlechtes tun. Sie benutzen sie um letzteres zu erledigen, das ist wohl kaum zu übersehen. Es ist wie ein schwarzer Fisch, dem man die Flossen abschneidet. Er ist machtlos ohne sie. Also brauchen sie eine Alternative.“
„Aber wie wollen sie die Waffen herstellen? Sie brauchen dafür Laboratorien, Fabriken, spezielle Räume, die hier unmöglich sein können.“
„Zeitfenster.“
„What?“ „Wie bitte?“
Eric dachte nach. Iman hatte es vorhin schon erwähnt. Zeitfenster. Dann wurde ihm klar, was gemeint sein musste. Der Herrscher kontrollierte die Wissenschaft zum Teil unbemerkt, aber sicher. Die Forscher und andere für ihn Nützliche, arbeiteten ganz normal da, wo sie ihre Arbeitsplätze hatten. Sie entwickelten, andere Fachkräfte übernahmen die Herstellung. Und wenn alles fertig war, würde es durch ein Zeitfenster hier her geschafft.
„Befindet sich diese Welt eigentlich auf der Erde?“
Diese Frage hatte Eric gerade einen Stich versetzt und er musste sie einfach loswerden.
„Ja, ich denke schon. Alle Menschen leben auf der Erde, aber nicht alle in derselben Welt. Da sind Unterschiede. Falls du den Ort meinst, an dem diese Welt sich befindet: Kann ich dir nicht sagen. Aber sie ist keine Illusion, das kann ich dir versprechen.“
Imans Gedanken klangen verbittert. Seine Emotionen schweiften ab, landeten in völliger Dunkelheit.
„Weißt du…Es gibt jene, die gewöhnen sich an Gefangenschaft und akzeptieren sie, solange sie nur gut behandelt werden. Ich konnte das nie, bin nicht fähig dazu, meine Natur zu vergessen. Als ich in dem Park war, wurde ich krank vor Sehnsucht. Ich war nicht wie andere Tiger im Zoo geboren worden, ich kam von hier. Genau wie Saja. Die kam später, als sie versuchte, mich zu finden.
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