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DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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Augenpaar, das ihn neugierig und angespannt musterte. Der Geruch war eindeutig der eines Mannes, nicht sehr alt. Eric blickte zurück, betrachtete das Schwert, welches der Mann in einer Scheide am Gürtel trug. Es glich den Übungsschwertern, welche Jack benutzt hatte, war aber scharf. Und es hatte eine leicht rote Färbung. Die Gestalt kniete sich hin sodass Eric nun leicht nach unten blickte wenn sie sich unterhielten. Dann, bevor sie etwas sagen konnte, bohrte Eric seinen Blick in den des Mannes vor sich und erkannte das Bild eines kleinen, gemütlich aussehenden Hauses. Eric war verwundert über dieses schöne, friedliche Bild, ein Gefühl so weit weg von allem was hier gerade geschah. Er sah den Mann im Garten vor dem Haus. Er übte, eine schnelle, kraftvolle Kampfkunst. Es sah wunderbar aus, so schnell wie er sich bewegte. Plötzlich kam ein kleiner Junge aus dem Haus und näherte sich seinem Vater. Der hielt mitten in den Bewegungen inne, legte mit einem fröhlichen Lächeln das Schwert beiseite und nahm den kleinen auf den Arm. Eric hörte nichts, die Gedanken waren einfach nur stumm. Doch nach wenigen Momenten stellte er den Jungen auf den Boden, nahm eine kurze Holzstange die an der Hauswand lehnte und gab sie dem Kleinen. Dann stellten sich beide nebeneinander und das Kind versuchte voller Begeisterung die Bewegungen des Vaters nachzumachen. Eric verlor sich beinahe in der Erinnerung des Anderen. Mit einem Mal blieb der Mann stehen, sagte etwas zu seinem Sohn und ging zum Rand des Gartens, ein Stück weit weg, wo jemand stand und ihm zuwinkte. Noch bevor er dort ankam begann die Luft zu flimmern und eine gigantische Druckwelle schleuderte ihn viele Meter geradeaus auf den Sandweg des Dorfes. Die Splitter der Hütte hinter ihm jagten an ihm vorbei. Eric verfolgte die Bruchstücke nach diesem Teil der Erinnerung. Ein Krater, ein stark schmerzender Kopf des Mannes, der Anblick mehrerer verkohlter, zerfetzter Leichenteile, die rundherum im Garten lagen. Und der Rest einer kleinen Gestalt, die neben einem Schwert im schwarzen Gras lag, weit vom Krater entfernt. Eric hatte nicht damit gerechnet und wurde starr, als der Mann ihn plötzlich mit einer sanften Stimme ansprach.
„Meine Frau, meine beiden Kinder, mein Hund. Meine gesamte Familie auf einen Schlag ausgelöscht. Du kannst dir sicher denken, von wem. Schon damals wurden sie stärker und Manou ist sehr experimentierfreudig was Anschläge angeht.“
Eric sah ihn schweigend an. Er wusste weder, was er darauf antworten sollte, noch hatte er eine Ahnung, wen er da vor sich hatte.
„Ich bin nicht der einzige hier, der Seine Familie verloren hat. Es sind weit über fünfzig Familien die durch Anschläge umgekommen sind. Und jetzt bleibt uns allen nicht mehr übrig, als jene, die noch eine Familie haben, vor dem gleichen Unheil zu bewahren. Ich spreche für meine gesamte Gruppe, diese Hälfte des Heeres unterliegt meinen Entscheidungen. Und ich bitte dich im Namen aller, verliere nicht den Mut. Es ist nicht die Art eines Drachen einfach so aufzugeben. Jene, die ausgestorben sind, haben das auch nicht getan. Sie waren nur zu schwach, um die Entscheidung, am Leben zu bleiben, auch zu verkraften. Sie starben an Verzweiflung. Einige vor hunderten von Jahren, andere am Anfang dieses Krieges. Mach nicht denselben Fehler. Du hast die Kraft deine Entscheidungen zu überleben.“
Eric dachte über alles nach, was er fühlte. In dem Moment weder Hass noch Wut, keine Verzweiflung oder Müdigkeit. Gar nichts. Er stand vor einem Neuanfang, konnte sich nur einmal, genau jetzt entscheiden, in welche Richtung er gehen würde. In jeder Richtung wartete irgendwann einmal ein Ende. Doch in der einen würde es entweder noch lange dauern, oder er könnte das Ende beenden. Einfach versuchen, mithilfe der Armee auch den Menschen einen Neuanfang zu ermöglichen.
„Wie heißt du?“, fragte er mit einem leisen, ruhigen Gedanken.
„Liam. Ich komme aus derselben Welt wie du. Ich bin vor Jahren nur hierhergekommen um herauszufinden, wer ich wirklich bin.“
Das fühlte sich fremd an. Einer aus derselben Vergangenheit, aus einer Welt, die von all dem nichts mitbekommen hätte, wäre da nicht eine kleine Verbindung, die sie mittlerweile bedrohte. Liam verbeugte sich und stand auf. Eric blieb stehen und dachte nach. Wenn er das Zeitloch geöffnet hätte, wo sollten sie dann zuerst angreifen? Er hörte Seraf und die anderen hinter sich. Ohne es zu bemerken waren Saja, Seath und Iman

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