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DrachenKind (German Edition)

DrachenKind (German Edition)

Titel: DrachenKind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dragons Spirit
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Spitze, die immer größer wurde als er sich näherte. Dann landete er auf ihr, grub seine Krallen in den Stein und schlang den Schwanz um die lange Spitze. So saß er da, überblickte den Wald, zu allen Seiten nur Grün, wohin er auch blickte. Es war noch früh, vielleicht erst neun oder zehn. Er war schon seit Stunden geflogen, einfach weg von allem was er kannte. Mia und Jack vergaß er nicht, aber er verjagte sie aus seinen Gedanken. Er wollte einfach nur für sich sein, einen klaren Gedanken fassen, nachdenken. Das hatte er schon so lange nicht mehr tun können, nicht so, wie er es gewohnt war. Das Nachdenken und Grübeln über Probleme brachte fast immer eine Lösung und es befreite. Er begann über den Traum zu philosophieren, ganz am Anfang, als er den Pfeil Manous in den Rücken bekommen hatte. Seine Augen verengten sich. Schon wieder diese Wut. Er kämpfte gegen den Drang an, gleich auf die Suche nach dem Mörder vieler Menschen zu gehen, ihn und seinen Trupp von Mitläufern ein für alle Mal auszuschalten. Er würde sie finden, gewiss. Aber war es das Richtige? Ja oder nein? Er hätte es verhindern müssen…Aber er war doch kein Mörder! Die Wut in ihm wurde zur Verzweiflung. Sie klammerte sich an seine Gedanken, drohte sie zu lähmen. Die Explosion vor Augen, meinte er die Schreie derer zu hören die durch sie getötet worden waren. Sein Inneres rebellierte gegen den drohenden Verlust der Kontrolle über sich selbst. Er sammelte all seine Kräfte, konzentrierte sie und schrie all seine Angst, Verzweiflung und Wut heraus, ins Nichts. Er brüllte aus Leibeskräften, drei Mal, bis ihm die Puste ausging. Seine Schreie Verjagten jede Form von Verzweiflung oder Wut, er hatte sie einfach herausgeschleudert. Endlich konnte er wieder klar denken. Es fühlte sich gut an, wieder Herr über seine Gedanken zu sein. Er schnürte den Schwanz fester um die Bergspitze um nicht herunterzufallen. Es tat einfach weh, mit der Schuld am Tod so vieler Menschen leben zu müssen…aber es war passiert und vielleicht hätte Manou es auch getan, wenn er Eric nie getroffen hätte. Und wenn nicht Manou es tat, dann jemand anderes. Diese Erkenntnisse hoben seine Stimmung gewaltig. Er schloss die Augen. Unglaublich. Diese Kraft, die er hatte. Wenn er sich jetzt verwandeln würde, dann fiele er wahrscheinlich bald in die Tiefe, der Wind war beachtlich hier oben. Aber jetzt; er konnte sitzen wo er wollte, sich alles ansehen, alles verändern. Es war für ihn schon ganz natürlich geworden, aber er hatte sein altes Leben noch nicht vergessen und verglich es oft mit dem, was er jetzt führen würde. Dann sah er sich die Landschaft genauer an, streifte mit dem Blick die Bäume und überwucherten Berghänge, die tief unter ihm das Land bevölkerten. Er befand sich auf dem höchsten Punkt, eindeutig. Wie hoch der wohl sein konnte? Er strengte seine Sinne an. Noch immer war in der Ferne das Echo seines Gebrülls zu hören, es wanderte durch den Wald wie ein lauter Geist. Diese Schönheit. Die Sonne verbarg sich hinter ein paar kleinen Wolken, schien warm und golden auf das unendliche Blätterdach. Von hier oben sahen die Vögel über den Baumkronen wie winzige schwarze Punkte aus, die sich scheinbar gar nicht bewegten, wenn sie über den Wald flogen. Eric mache sich einen Spaß daraus sich vorzustellen, dass er einen von ihnen fangen und zähmen würde. Er hatte schon oft gesehen, wie Papageien oder Beos lernten, ein paar wenige Worte zu sagen. Niemals könnte er ein Tier sein Leben lang in einem Käfig einsperren. Für ihn selbst war die Gewissheit, immer irgendwo hin gehen zu können, einen Ausweg zu haben, fast das Wichtigste in seinem Leben. Seine Freiheit könnte er für nichts hergeben, nie. Kein Mensch konnte das wollen. Aber sie taten es mit den Tieren, nahmen ihnen ihre Freiheit, sperrten sie in den Zoo oder verkauften sie einfach an irgendwelche Fotografen, die sie dann einmalig für ein Bild mit einem Model vor die Kamera warfen.
    Eric grübelte. Seine Gedanken flogen ziellos umher, erkundeten die Erinnerungen seines Lebens, trafen sich irgendwo, suchten nach Lösungen für Probleme, fanden welche oder fanden keine. Die Sonne kam hinter den Wolken hervor. Der Schnee auf dem schmalen Felsvorsprung unter ihm reflektierte ihr Licht so stark, dass Eric wegsehen musste. Es war wunderbar, hier oben zu sitzen, unerreichbar, in ungeahnter Höhe, wie auf einem Logenplatz im Kino. Dann trafen sich wieder zwei seiner Gedanken: Vor dir ist nur

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