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Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert

Titel: Drachenlanze - Das Mädchen mit dem Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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des felsigen Hügels auf, was sie
auf den Gedanken brachte, daß es dort einen versteckten Teich
geben mußte.
Als sie in ein paar Metern Entfernung stehenblieben, hörten
sie ein leises Rumpeln, und mit erstaunlicher Leichtigkeit
schwang die schwere Eingangstür auf. Jemand hatte
aufgemacht, ohne daß sie irgendwie auf sich aufmerksam
gemacht hatten! Während sie Raistlin nach drinnen folgte,
mußte Kit Gilon einen Rippenstoß versetzen, weil dessen
Mund ganz unhöflich offenstand. Die Tür fiel hinter ihnen
wieder zu.
Sie standen am Anfang eines Korridors mit Wänden aus
glattem Alabaster, der sich langsam im Uhrzeigersinn nach
oben schraubte. Der Gang hatte keine sichtbare Lichtquelle,
sondern die Helligkeit schien direkt aus dem blaßgrauen Stein
hervorzudringen. Raistlin war bereits vorgelaufen. Gilon und
Kit eilten ihm hinterher. Der gewundene Gang führte an
zahlreichen, fest geschlossenen Eisentüren vorbei, an denen
Raistlin jedoch vorbeilief, ohne sie auch nur eines Blickes zu
würdigen. Er wirkte sehr zielstrebig.
Zehn Minuten lang folgten sie dem spiralförmigen Gang und
kamen dabei nach Kits Zählung an siebenundzwanzig Türen
vorbei. Schließlich waren sie oben – oder zumindest am Ende
des merkwürdigen Gangs. Vor ihnen lag eine eindrucksvolle
eiserne Doppeltür, deren schwarzes Metall mit Runen und fein
eingearbeiteten Zaubersprüchen verziert war.
Kit merkte, wie sie zurückblieb und sich dicht an Gilon hielt.
Ihr kleiner Bruder hatte die Türen als erster erreicht, schien
jedoch mit dem Anklopfen zu zögern. Er stand leicht
vorgebeugt davor, als ob er herausfinden wollte, was ihn wohl
dahinter erwartete. Es blieb Gilon überlassen, ein paar
Sekunden später neben seinen Sohn zu treten, um einfach zu
klopfen.
Kit wartete unruhig, nicht mehr aus Nervosität, sondern weil
sie sich über denjenigen ärgerte, der diesen ganzen
Hokuspokus veranstaltete. Das alles diente ganz offensichtlich
dem Zweck, Besucher einzuschüchtern.
Die drei – ein schlicht gekleideter, stämmiger Holzfäller, ein
kleinwüchsiger Sechsjähriger und ein schlankes, junges
Mädchen mit dunklem Lockenkopf
– warteten in
unterschiedlicher Haltung, doch allen gemeinsam war ihre
Ungeduld. Lange Zeit kam von der inneren Tür, anders als bei
der äußeren, keinerlei Reaktion auf ihre Anwesenheit.
Schließlich quietschten die eisernen Angeln, und die
Doppeltür schwang nach innen auf. Gilon, Raist und Kitiara
betraten einen großen, kreisrunden Raum ohne Fenster oder
Lampen. Jedes Stückchen Wand war mit Bücherregalen
zugestellt, die sich unter ihrer Last bogen
– Hunderte von
geheimnisvollen, in Leder gebundenen Büchern, dazu
Hunderte von einfachen, mit Zahlen versehenen Bänden, eine
ganze Wand voll dünner Schriften und Hefte mit akkurat
geordneten Aufsätzen, eine weitere Wand mit gelben,
zerfallenden Manuskripten, die sorgfältig mit Bändern
verschnürt waren, und reihenweise weitere Aufzeichnungen
und Ordner.
Durch die durchscheinende, kuppelförmige Decke drang
gedämpftes Licht herein. Erst als Kit beim Hochgucken
draußen einen Hecht schwimmen sah, der mit der
Schwanzflosse schlug, erkannte sie, daß dieses Zimmer direkt
unter dem Teich auf dem getarnten Berg lag.
In der Mitte des Raums stand ein riesiger Holztisch, hinter
dem eine verhüllte Gestalt wartend saß. Die Kapuze, die das
Gesicht verhüllte, hatte die Farbe der ausgeblichenen Steine,
die über den Berg verteilt waren. Wie jedes Kind auf Krynn
wußte, war das ein Zeichen dafür, daß der Zaubermeister mit
den Kräften des Guten im Bunde war.
Unvermittelt schlug der Magier seine Kapuze zurück, unter
der sein kurzgeschorenes, stahlgraues Haar zum Vorschein
kam. Schwarze Augen blitzten die Besucher an.
»Ich bin Morat. Ich sollte euch in meiner bescheidenen
Studierstube willkommen heißen, doch ihr seid ohne Einladung
aufgetaucht, und – «, hierbei seufzte Morat und machte eine
müde Handbewegung, »- ich kann wenig Zeit auf ungeladene
Gäste verschwenden. Also bitte ich euch, euer Anliegen
vorzubringen und wieder zu gehen.«
Gilon straffte seine Schultern und trat vor.
»Wenn Ihr so gut sein wolltet, Herr, ich bin Gilon Majere,
hier aus Solace. Ich möchte meinen Sohn, Raistlin Majere, in
Eure Zauberschule schicken, die in dieser Gegend wohlbekannt
ist. Ich weiß, daß er noch recht klein ist, aber er hat bereits
Interesse und Begabung für Eure Kunst bewiesen. Als er noch
nicht einmal fünf war, konnte er schon einem Wanderzauberer
die Tricks

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