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Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Drachenlanze - Die Erben der Stimme

Titel: Drachenlanze - Die Erben der Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Daniell
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überzeugt hast, wird die von mir
verhängte Strafe in Kraft treten, und du wirst für immer aus
dem Reich der Qualinesti verbannt.«
Tyresian protestierte: »Der Halbelf ist gefährlich! Die Stadt
ist voller Besucher wegen des Kentommen. In drei Tagen findet
die Zeremonie statt. Was ist, wenn ein weiterer Mord
geschieht? Wie viele Elfen müssen sterben, bevor die Stimme
den Tatsachen ins Auge sieht?«
Solostaran sah sich ernst um. Gilthanas, Litanas und Ulthen
schienen sich ebenfalls unbehaglich zu fühlen. »Hat noch
jemand etwas zu sagen?« fragte die Stimme.
Plötzlich schien sich Litanas daran zu erinnern, daß er jetzt
Berater der Stimme war. Er trat vor. »Ich stimme zu, daß Tanis
Gelegenheit haben sollte, seine Unschuld zu beweisen, aber es
scheint gewisse Bedenken unter den Adligen zu geben, ob es
ratsam ist, einen des Mordes Angeklagten weiter in den
Straßen von Qualinost frei herumlaufen zu lassen.«
Tyresian knurrte: »Gewisse Bedenken? Das ist eine
Untertreibung.«
»Mein Berater hat das Wort, Lord Tyresian«, sagte die
Stimme. »Fahrt fort, Lord Litanas.«
Litanas richtete sich auf. Seine braunen Augen sahen den
Elfenlord direkt an. »Mein Vorschlag wäre: Sperrt Tanthalas
für die drei Tage mit einer Wache vor der Tür in seinem
Zimmer ein. Erlaubt seinem Freund, Flint Feuerschmied,
Beweise für seine Unschuld zu sammeln. Am Ende der drei
Tage – unmittelbar nach dem Kentommen – trefft Ihr Euch mit
Flint und uns anderen wieder, um die Lage zu besprechen.«
Die Stimme nickte ernst, doch die grünen Augen wirkten
erfreut. »Gibt es weitere Vorschläge?« Alles schwieg. »Dann
soll es so sein, wie mein Berater, Lord Litanas, vorgeschlagen
hat. So habe ich es in Weisheit beschlossen.«
Mit diesen alten Worten wurde der Rat vertagt. Nach einem
letzten Blick auf Tanis und Flint verließ die Stimme mit
wehender Robe den Saal.
Als Flint auf Tanis zukam, sah er, wie Miral mit dem
Halbelfen redete. »Ich hoffe, daß du die Zeit nutzen kannst, die
der Zwerg für dich herausgeschlagen hat, Tanis, aber ich
befürchte, das wird eine schwierige Sache«, sagte der Zauberer
traurig.
„Du glaubst also, daß ich es war?« fragte Tanis ihn.
»Nein. Ich glaube, daß du es nicht warst, Tanis. Aber die
Beweise gegen dich sind stark.« Miral schüttelte den Kopf.
»Laß es mich wissen, wenn du Hilfe brauchst, Tanis. Ich werde
dir so gut ich kann beistehen.« Der Zauberer drehte sich um
und verließ geschwind den Saal.
Gilthanas und eine andere Wache traten vor, um Tanis zu
seinem Zimmer zu bringen.
Flint sah die beiden finster an, war jedoch überrascht, im
Gesicht des jungen Elfenlords nur Traurigkeit zu entdecken.
»Die alte Hebamme hatte diesen Tod nicht verdient«, sagte
Gilthanas leise.
»Ich weiß«, sagte Tanis. »Ich habe sie nicht getötet.«
»Sie hat auch mich und Laurana und Porthios entbunden«,
meinte Gilthanas, um dann tief durchzuatmen. »Tanis, die
Vernunft sagt mir, daß nur du Eld Ailea getötet haben kannst.
Aber mein Herz hofft, daß du entlastet wirst, damit meinem
Vater nicht das Herz bricht. Ich wäre froh, wenn du deine
Unschuld beweisen kannst«, fügte er schlicht hinzu.
Gilthanas strich sich das goldene Haar aus den grünen
Augen. In seiner schwarzen Uniform sah er klein aus. »Aber
erwarte keine Unterstützung von mir. Ich kann dir nicht helfen.
Und solltest du weitere Untaten planen…« Er berührte das
silberne Emblem von Baum und Sonne auf seinem schwarzen
Wams, das Wappen der Stadt und ihrer Wachen. »Dann werde
ich gezwungen sein, dich aufzuhalten.«
Flint schnaubte. Das half ja wirklich viel. Tanis
jedoch
schien es zu verstehen, denn er nickte. Dann trat die andere
Wache auf seine andere Seite. Tanis nahm sein Schwert ab und
händigte es Flint aus.
Gilthanas und die andere Wache führten den Freund des
Zwergs davon.
Kapitel 11
Auf der Suche nach Indizien
    Zwei Tage später wanderte Flint am frühen Nachmittag
durch Qualinost. Er war der Verzweiflung nahe, weil er keine
Beweise fand. Er fragte sich, wie um alles in der Welt er etwas
über Eld Aileas Tod in Erfahrung bringen sollte, wenn er keine
Ahnung hatte, warum man sie umgebracht hatte. Er hatte mit
jedem gesprochen, der etwas hätte wissen können, von Aileas
Nachbarn bis hin zu Frauen, denen sie in letzter Zeit bei der
Entbindung beigestanden hatte. Er hatte am Turm haltgemacht,
um Porthios’ Medaille abzuliefern, und hatte ein paar Elfen
befragt, deren Meinung er noch nicht kannte. »In der Nachricht
stand, Ailea

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