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Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Titel: Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Danashkar?«
    »Danashkar«, meinte Jekkanadar, »ist ein besonders widerwärtiger assantikkanischer Dämon, dessen Unwillen sich niemand zuziehen möchte. Niemand würde es wagen, sich grundlos auf ihn zu berufen. Die Verrückten sind seine Kinder, und er verfolgt dich, wenn du eines von ihnen tötest. Alle Geschichten stimmen darin überein, daß man Glück hat, wenn man nur ein paar Jahre braucht, um zu sterben. Ich überlasse es denen, die sich im Geschäftsleben besser auskennen, die Sache mit den Monopolen des Kaisers zu erläutern.«
    Raven setzte mit einem höhnischen Blick zu Linden zu einer Antwort an, zuckte aber plötzlich zusammen und schloß wieder den Mund. Er warf einen zornigen Blick zu seinem Großonkel zu seiner Linken und dann, quer über den Tisch, zu Maurynna. Linden verbarg sein zufriedenes Grinsen großzügig hinter seiner Teetasse.
    Maurynna sagte: »Zum größten Teil mischt sich der Kaiser der Dämmerung nicht in die Angelegenheiten der großen Handelshäuser ein. Es ist der Rat der Zehn, der, wie sich mein assantikkanischer ›Vetter‹ beschwert, die Gesetze verfaßt und all den Ärger macht. Aber manchmal gewährt ein assantikkanischer Herrscher aus Gründen, die nur ihm oder ihr bekannt sind, einem Handelshaus das Monopol für eine bestimmte Ware oder einen bestimmten Hafen. Meine Familie hat enge Verbindungen mit dem Haus Bakkuran, Lleld, und derselbe ›Vetter‹ erzählte mir einmal, daß sich das Reich Jehanglan vor langer, langer Zeit von der Außenwelt abgeschlossen hat.«
    Jekkanadar nickte zustimmend. »Ja, vor langer Zeit für Echtmenschen; nach der Zeitrechnung von Drachenlords ist es nicht allzulange her. Es geschah zu Zeiten meines Vaters; er war noch ein Kind, aber er hat sich daran erinnert. Selbst an den Lagerfeuern der einfachsten Leute erzählte man sich, wie ein Kaiser von Jehanglan sein Land gegenüber der Welt abgeriegelt hat und zum ersten Erlauchten Phönixherrscher wurde. Niemand wußte, warum. Und offenbar ist es auch bis heute unbekannt geblieben.«
    Raven stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Ihr habt Euch schon vor so langer Zeit verwandelt, Euer Gnaden? Aber das ist …«
    »Ein wenig mehr als tausend Jahre her«, schloß Jekkanadar. »Für einen Drachenlord bin ich immer noch relativ jung, mein Freund. Das Reich von Assantikk war nach Jahrzehnten der Kriege mit den Hexenkönigen immer noch in Unordnung, die Kämpfe waren noch nicht vollkommen zu Ende, als ich mich zum ersten Mal verwandelte. Ich war damals nur ein Ziegenhirte, aber selbst einfache Leute wie ich waren in die Kämpfe verwickelt.« Jekkanadar hielt nachdenklich inne und berührte die dünne Narbe an seiner dunklen Wange. »Es dauerte noch beinahe hundert Jahre, bis ein Mann den Thron bestieg und dafür sorgte, daß seine Kinder und die Kinder seiner Kinder ihn nach ihm erhielten. Das war Nerreklas der Schwarze, der erste Kaiser der dritten Dynastie. Nerreklas’ Ururenkel versuchte, die Isolation von Jehanglan zu durchbrechen. Er war habgierig, und die Geschichten über den Reichtum von Jehanglan waren im Lauf der Jahrzehnte nicht weniger geworden. Er hat eine Flotte aufgestellt, um das Kaiserreich zu erobern. Diese Flotte wurde vernichtet. Nur ein einziger Seemann kehrte aus der Meerenge von Cansunn zurück. An eine Planke gebunden, wurde er von Fischern aufgelesen und zum Kaiser gebracht. Er lebte lange genug, die Botschaft zu überbringen, die man ihm mitgegeben hatte, dann starb er.«
    Jekkanadar hielt inne. Seine letzten Worte hingen noch in der Luft.
    »Und?« fragte seine Seelengefährtin schließlich.
    »Wie lautete die Botschaft?« fragte Maurynna gleichzeitig.
    »Gut gemacht«, hörte Linden Otter leise flüstern. »Aus dem Mann könnte noch ein Barde werden.« Otter hatte so leise gesprochen, daß seine Worte nur dem unnatürlich scharfen Ohr eines Drachenlords vernehmbar waren. Aus Jekkanadars Zwinkern schloß Linden, daß er sie ebenfalls gehört hatte.
    »Die Botschaft? Sehen wir mal, ob ich mich erinnern kann … ah! Jetzt fällt es mir wieder ein!«
    Und das ist gut so› sagte Linden in Gedanken zu Otter, oder Lleld hätte ihm die Haut abgezogen und sieh daraus Stiefel machen lassen.
    Jekkanadar fuhr mit tiefer, unheilverkündender Stimme fort. »Nach allem, was ich gehört habe, als ich viele Menschenleben später nach Assantikk zurückkehrte, war es offensichtlich, daß der Mann unter einer Art Bann stand, der ihn so lange am Leben erhielt, bis er seine Botschaft abliefern

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