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Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz

Titel: Drachenlord-Saga 02 - Drachenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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ist es erlaubt, im Land umherzureisen.«
    Das wird die Angelegenheit für Fürst Jhanun einfacher machen. Es wäre schwierig gewesen, diese vier aus Jedijeh entfahren zu lassen, aber sobald sie erst einmal irgendwo auf dem Land sind, können die Haustruppen meines Herrn sie problemlos gefangennehmen.
    Wie freundlich von diesen Dummköpfen, seine Arbeit leichter zu machen. »Eine wunderbare Idee«, wiederholte er ausgesprochen ehrlich.
    Jekkanadar fragte: »Taren – wird es uns erlaubt sein, in Jehanglan Waffen zu tragen? Ich weiß, daß Linden sein Schwert Tsan Rhilin mitbringen möchte, und ich würde mich zweifellos besser fühlen, wenn wir bewaffnet wären.«
    Für diese Antwort brauchte er nicht zu lügen oder auch nur die Wahrheit ein wenig zu beschönigen. »Schaustellern ist es nicht erlaubt, Schwerter zu tragen. Im besten Fall dürftet ihr lange Messer mitnehmen«, meinte Taren. Selbstverständlich brauchten sich diese vier nur zu verwandeln, und welche Waffen würden sie dann noch brauchen?
    Dann fiel ihm etwas ein – eine so waghalsige Idee, daß er beinahe gestolpert wäre. Aber wenn es funktionierte …
    »Es gibt allerdings eins, das ich Euch sagen muß, meine Freunde«, erklärte er. »Sobald Ihr in Jehanglan seid, werdet Ihr nicht imstande sein, Eure Magie zu benutzen. Es heißt, daß Drachenlords sich im Geist unterhalten könnten – ist das so?«
    »Ja«, sagte Lleld nach einem Blick zu ihren Mitdrachenlords. »Das können wir.«
    »Tut das nicht, sobald wir in Jehanglan sind«, sagte Taren ernst. »Denn die Priester-Magier können Magie aufspüren, selbst wenn sie es nicht so nennen, und im Geist miteinander zu sprechen – und selbstverständlich die Verwandlung – wird bewirken, daß sie sich auf uns stürzen wie ein Rudel Wölfe.«
    Auf diese Ankündigung reagierten die anderen mit erstaunten Blicken.
    »›Uns‹«, sagte Maurynna, »Taren, Ihr habt doch nicht vor …«
    Er lächelte sie liebenswert an. »Ja, ich habe vor, mit Euch zu kommen.«
    »Aber habt Ihr denn keine Angst, daß man Euch wieder zum Sklaven macht, Taren? Was, wenn jemand Euch erkennt?« fragte Lleld besorgt.
    »Macht Euch um mich keine Gedanken; es wird schon alles gutgehen. Jehanglan ist ein großes Land, und wir kommen nicht einmal in die Nähe der Salzminen«, erklärte Taren, was vollkommen der Wahrheit entsprach. »Ich muß mit Euch kommen, um Euch zu führen. Noch einmal – macht Euch keine Sorgen um mich. Ich tue das aus eigenem, freiem Willen.«

18. KAPITEL
     
     
    Die Gärten des assantikkanisehen Kaisers waren so schön, wie überall behauptet wurde. Sulae Shallanan bewunderte sie und fuhr mit den Fingern über eine duftende Jasminblüte. Sie war zwar selbst Assantikkanerin, hatte die Gärten aber nie gesehen, als sie noch in diesem Land lebte; Eselhirten wurden selten als Besucher bei dem Kaiser der Dämmerung zugelassen. Drachenlords schon. Besonders, wenn sie dringende Botschaften der Herrin von Schloß Drachenhort brachten. Sie strich die schwarze Seide ihres Gewandes glatt und nickte dem Diener zu. »Ich bin bereit«, sagte sie.
    Der Mann verbeugte sich. So tief, nahm Sulae an, wie er sich für den Kaiser der Dämmerung selbst verbeugen würde, wenn man von der Ehrfurcht ausging, die sie in seinem Blick bemerkt hatte. Ein Kaiser war etwas, was er jeden Tag sah; ein Drache, der in einem Hof landete und sich in eine Frau verwandelte, nicht. Der Diener ging auf katzenleisen Füßen und in einem Wirbel von Seidengewändern davon. Sulae schlenderte weiter im Garten umher, während sie wartete.
    Als der Kaiser der Dämmerung kam, war das eine Überraschung. Es gab kein Gefolge, nicht einmal die ehrfurchtsvollen Wesire, die sie gegrüßt hatten, als sie gelandet war. Es war nur Chakkarin selbst, der rasch und entschlossen auf sie zukam. Sie betrachtete ihn neugierig.
    Er war groß und schlank wie die meisten Assantikkaner und hatte das Haar in den traditionellen »hundert Zöpfen« der Mitglieder des königlichen Hauses geflochten. Chakkarin erinnerte Sulae an seine Urgroßmutter, eine abenteuerliche Dame, die nach Maßstäben von Echtmenschen vor langer, langer Zeit die Reise zum Drachenhort unternommen hatte. Sein schwarzer Bart war kurz und ordentlich geschnitten und hier und da grau gefleckt. Mehr Grau zeigte sich an seinen Schläfen. In einem dunklen, schmalen Gesicht blitzten lebhafte Augen.
    Er ist Famissa wirklich sehr ähnlich. Der Gedanke freute sie. Chakkarins Urahnin war eine wahre Freude gewesen,

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