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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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Nachbarn zusammen zusah, wie zwei Reihen von Tänzern kunstvolle Muster umeinander woben. Ihr Füßestampfen wirbelte kleine Staubwolken auf und umhüllte das große Feuer mit rötlichem Schein, während das Lied sich zu den Sternen erhob.
    Dann kamen Lied und Tanz mit einem letzten triumphierenden »Ja!« zu Ende. Die Tänzer blieben stehen, lachten und schöpften Atem. Aber die Trommler kannten keine Gnade; der erste Trommler rief etwas Herausforderndes und begann mit einem neuen, schnellen, komplizierten Rhythmus. Die anderen fielen ein.
    Der Rhythmus erinnerte Raven an einen, den er für seine Rolle bei der Truppe gelernt hatte. Ein Gedanke führte zum anderen, er stand ein wenig schwankend auf.
    Überrascht dachte er: Ho! Sei vorsichtig, Junge. Dieses Mesta ist kräftiger, als es schmeckt!
    Lerche sah zu ihm auf und zog fragend die Brauen hoch.
    »Ich denke, es gibt auch andere, die gerne tanzen würden«, war alle Erklärung, die er ihr zusammen mit einem Grinsen gab. Er drehte dem zuckenden Feuer den Rücken und machte sich ins Dunkel davon.
    Die Magie summte in ihren Knochen und fühlte sich wie Sandflöhe unter ihrer Haut an. Am liebsten wäre sie davongerannt. Statt dessen zog Maurynna den Umhang ein wenig fester um sich und beugte die Schultern vor. Etwas grub sich in ihre Wange; sie tastete, um herauszufinden, was …
    Die Nadel, mit der sie ihren Umhang zusteckte. Oder genauer gesagt, Ranis Nadel. Maurynna schloß die Finger darum, und die kleine Füchsin drückte sich fest und tröstlich in ihre Hand. Sie ließ Maurynna an Linden denken. Maurynna wickelte sich in diese Erinnerung; sie hielt die Magie in einem gewissen Abstand – zumindest ein wenig. Sie konnte sie jetzt besser ertragen. Also kehrte selbstverständlich in diesem Augenblick Zhantse zurück. Maurynna rieb die Nase der Füchsin mit dem Daumen und hob den Kopf.
    Nun würde sie herausfinden, was Dharm Varleran ihr hinterlassen hatte. Und noch schlimmer, nun würde sie erfahren, was sie tun müßte.
    »Hmm«, grunzte Raven und blieb auf dem Weg stehen, der zu dem kleinen Grasfleck führte, den die Llysanyaner in Besitz genommen hatten. Sturmwind und die beiden armen Schweine standen da und hatten dem Geräusch der Trommel die Ohren zugewandt. Danach zu schließen, wie ihre Schweife zuckten und wie Jhem die Hinterbeine bewegte, hatte Raven richtig geraten.
    Aber wo – wieder ließ er seinen Blick über die Wiese schweifen. Es waren nur drei Llysanyaner hier, und keiner von ihnen war Boreal. »Rynna ist noch nicht wieder da?«
    Stimmte etwas nicht? Sollte er nach ihr suchen? Das schien eine gute Idee, bis der Teil seines Gehirns, der nicht so sehr vom Mesta umwölkt war wie der Rest, fragte: Und wo?
    Er schüttelte den Kopf. »Verflucht«, sagte er wieder und wieder, und all sein Zorn und die Enttäuschung kehrten zurück. Er ballte die Fäuste und stand trotzig da, als die Llysanyaner näher kamen. Sturmwind schnupperte an seinem Haar, und Raven gelobte sich tief im Herzen etwas.
    Dann sprang er auf Sturmwinds Rücken. Jhem und Trissin folgten dem schwarzen Hengst mit der grauen Mähne.
    Zhantse trug ein in Tuch gewickeltes Bündel in den Armen, als er durch die bemalte Höhle auf die anderen zukam. Seine Augen glitzerten vor Aufregung.
    »Kommt«, sagte er. »Dies hier ist nicht der rechte Ort, dir dein Schicksal zu enthüllen, Maurynna Kyrissaean. Kommt mit.«
    Maurynna stand auf. Ihr Götter, sie wollte hier so schnell wie möglich raus! Die Magie summte nun in ihren Ohren und machte es schwierig, etwas zu verstehen; Schwindel griff nach ihr und zog sich wieder zurück. Ihr einziger Trost war, daß Kyrissaean ruhig blieb. Wäre ihre Drachenhälfte wach gewesen … Maurynna schauderte bei dem Gedanken; dann holte sie tief Luft und taumelte hinter Zhantse her. Der Schamane entzündete eine neue Fackel und führte sie wieder in den Tunnel nach draußen.
    Diesmal ging sie als zweite, gefolgt von Shima, und Miune bildete die Nachhut.
    Mit jedem Schritt ließ das Summen in ihren Knochen mehr nach, bis es nur noch eine beunruhigende Erinnerung war, wie ein schlimmer Traum, an den man sich beim Aufwachen nicht mehr so genau erinnert. Als sie wieder hinaus in die Nacht kam, legte Maurynna den Kopf zurück und füllte ihre Lungen mit der kalten, süßen Luft.
    »Kein sehr angenehmer Ort, nicht wahr?« fragte Shima leise, als er neben ihr stehenblieb.
    »Warst du zuvor jemals dort?« fragte sie.
    »Nein, ich bin nicht der Schüler eines Schamanen«,

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