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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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einen weiteren Dra …«, er hielt inne; Laeris sah sie an. »Kümmere dich für uns um Otter, Liebste.«
    »Das werde ich tun.«
    Der Wirt betrachtete sie säuerlich, während er einen Tisch abwischte. »Wollt Ihr etwas trinken oder nur herumstehen?« fragte er in seinem schlechten Assantikkanisch. »Wenn Ihr Platz verschwendet, müßt Ihr etwas verzehren.«
    »Wir gehen«, erwiderte Jekkanadar. »Habt Ihr Laternen, die wir uns leihen können?«
    Linden nickte. Das war eine gute Idee; schließlich konnten sie hier ihr Kaltfeuer nicht verwenden.
    »Das kostet extra«, meinte der Wirt. Seine Augen blitzten.
    Jekkanadar lächelte und sagte freundlich: »Das ist uns gleich – denn der Adlige, der uns bezahlt, wird schließlich alle Unkosten ersetzen. Wir werden dafür sorgen, daß er von Eurer Hilfsbereitschaft erfährt.« Als der Wirt das Gesicht verzog, fügte Jekkanadar hinzu: »Oh! Ihr habt doch nicht daran gedacht, unseren zukünftigen Mäzen über den Tisch zu ziehen? Ich denke nicht, daß er darüber erfreut wäre.«
    Der Wirt erbleichte. »Nehmt die Laternen und geht«, fauchte er. Er rief nach einem Küchenjungen, der die Laternen bringen sollte, und übergab sie ihnen mit Flüchen und der Anweisung an den Jungen, den »schmutzigen ausländischen Hunden« die Haustür zu öffnen.
    »Viel Glück«, sagte Maurynna und drückte Linden die Hand. »Findet ihn schnell.«
    Taren trank den letzten Rest des Tees. Ob es nun die Wärme war oder die Arznei selbst, das Schaudern hatte bereits nachgelassen. Er schloß die Augen und hoffte, daß der Anfall rasch vorbeigehen würde. Als er wußte, daß seine Beine ihn wieder tragen würden, stand er auf und versuchte seinen Zustand einzuschätzen.
    Nein, es ging ihm nicht sonderlich gut. Er schauderte immer noch, aber es würde genügen; er war schon viel zu lange weg.
    »Wir trennen uns«, sagte Linden. Er gab den Männern Anweisungen. »Verstanden?« Die anderen nickten.
    »Also gut; wir treffen uns in einem Kerzenabschnitt wieder an dieser Stelle. Gehen wir.«
    Die Männer eilten in die regnerische Nacht hinaus.
    Taren ging so schnell wie möglich die Treppe zum vorderen Zimmer hinab und warf sich den Regenumhang aus Gras über die Schultern. Als nächstes setzte er den Hut auf, band ihn aber nicht fest.
    Einen Augenblick später war er wieder auf der Straße. Er ging langsam und taumelte ein wenig, als das Zittern wieder schlimmer wurde, kam aber vorwärts. Manchmal mußte er allerdings innehalten und sich ausruhen, und er verfluchte jeden Augenblick, den er verschwendete.
    Ein wenig mehr als eine Kerzenmarkierung später hob Linden die Laterne hoch; die Männer kamen einer nach dem anderen aus dem Dunkeln. Er zählte sie, als sie ins Licht traten. Nur vier außer ihm selbst; sie hatten Taren also immer noch nicht gefunden.
    Er fluchte leise. »Keine Spur von ihm?«
    »Nein«, kam die müde Antwort.
    »Dann versuchen wir es weiten«
    Jemand stöhnte; dann wandten sich alle wieder vom Licht ab und verschwanden abermals im Dunkeln wie Gespenster.
    Bald hatte Taren das Fremdenviertel erreicht. Er kam zu einer der vielen kleinen gebogenen Steinbrücken, die die Kanäle überquerten. Er wurde langsamer, weil er nicht auf dem regenglatten Pflaster ausrutschen wollte, und als er Schritte hinter sich hörte, trat er rasch beiseite, um den anderen durchzulassen.
    »Taren, bist du das? Was machst du denn hier?«
    Taren zögerte einen Augenblick, dann drehte er sich um, eine lange, schlanke, nadelartige Klinge in der Handfläche. Er verbarg sie unter seinem Grasumhang. »Dasselbe«, meinte er mit einem Zwinkern, als er sah, wen er vor sich hatte, »könnte ich dich auch fragen, wie?«
    »Ich dachte, du suchst nach etwas gegen Otters Husten.« »Das habe ich, und es war verdammt schwierig, es zu finden«, sagte Taren und zeigte mit der freien Hand unter seinen Umhang. »Ich habe es gleich hier. Und ich denke, dir wird gefallen, was ich noch gefunden habe.«
    Otter hatte einen weiteren Hustenanfall. Maurynna stützte ihn; endlich war der Anfall zu Ende und der Barde schlaff und schwach. Er lehnte sich an die Wand.
    Lleld brachte ihm eine Tasse Tee. »Hier, trink, vielleicht hilft das ja.«
    »Es hat bisher noch nicht geholfen«, ächzte Otter gutgelaunt und nahm die krumme Steingutschale entgegen. »Aber es ist bestimmt besser als nichts.« Er trank. »Ihr Götter, was würde ich jetzt für ein Glas guten pelnaranischen Weins geben! Oder noch besser, einen Krug von Elennas

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