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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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»Jetzt kommt der schlimmste Teil.«
    Jekkanadar sah ihn verblüfft an, aber das dauerte nur einen Augenblick. »Oh«, sagte er. »In der Tat.«
    »In der Tat«, wiederholte Linden und öffnete die Tür.
    Taren versuchte den Flur entlang zur Treppe zu kriechen, aber nach ein paar Fuß mußte er aufgeben; seine zitternden Glieder drohten vollends, den Dienst zu verweigern, und wenn er schwer stürzte, wäre es zu schwierig, die blauen Flecke zu erklären.
    Er lehnte sich wieder gegen die Wand und fluchte weiter vor sich hin.
    »Wir kommen mit«, sagte Lleld, nachdem Linden seine Absicht erklärt hatte, nach Taren zu suchen. Sie warf Maurynna, die nickte, einen Blick zu. »Ich bin sicher, Dorilissa oder eine der anderen Frauen werden gern bei Otter bleiben. Würde dich das stören?« fragte sie den Barden.
    Otter schüttelte den Kopf. »Schon in Ordnung«, krächzte er.
    »Nein«, sagte Linden. Als sowohl Maurynna als auch Lleld ihn in erstauntem Zorn anstarrten, sagte er: »Dorilissa hat uns gerade erzählt, daß diese Gegend für Frauen gefährlich ist, besonders bei Nacht.«
    »Darf ich dich daran erinnern, daß ich hier zuständig bin?« sagte Lleld. »Nicht du.«
    In dem Augenblick erstarrten Schweigens, das folgte, fragte Maurynna: »Ist es gefährlich, weil irgendwelche Schurken Frauen für Bordelle entführen?«
    »Ja. Wir können nicht in einer Gruppe losziehen und nach Taren suchen, weil wir auf diese Weise nicht schnell genug das ganze Viertel durchkämmen können. Wir müssen uns teilen. Und ihr wärt beide zu verlockende Opfer.«
    »0 Linden – diese Geschichte habe ich noch in jedem einzelnen Hafen gehört, in dem ich war, und ich bin nie jemandem begegnet, der tatsächlich jemanden kannte, dem so etwas passiert war! Es war immer »die Freundin der Tante des Vetters eines Freundes« oder so etwas Dummes«, meinte Maurynna.
    »Rynna und ich sind mehr als imstande, mit solchen Mistkerlen fertigzuwerden, Linden – oder hast du vergessen, daß wir ebenfalls Drachenlords sind?« fragte Lleld mit eisiger Stimme.
    »Oder wirst du wieder so fürsorglich, daß es mich erstickt?« fragte Maurynna viel zu leise und ruhig.
    »Verdammt, Lleld, ich habe überhaupt nichts vergessen, und ich versuche auch nicht, dich zu beschützen, Maurynna, aber überlegt doch! Selbst wenn ihr einen von uns begleiten würdet, könnte das immer noch einen Angriff herausfordern, und ich kenne euch beide gut genug, daß ihr nicht dastehen und die hilflose Frau spielen werdet. Und dann? Was, wenn die Behörden hier erfahren, daß zwei Frauen die Truppe begleiten, die viel stärker sind, als jede Frau sein sollte – besonders als eine so kleine Frau wie du, Lleld? Können wir uns leisten, daß jemand Fragen stellt? Können wir uns die Aufmerksamkeit leisten?« Linden fuhr sich verärgert durchs Haar. Er sah Maurynna an und flehte sie lautlos um ihr Verständnis an.
    »Verdammt«, sagte sie schließlich. »Warum mußt du unbedingt recht haben?«
    Lleld fluchte. »Er hat tatsächlich recht, nicht wahr? Also gut, Linden; dann wird das eine militärische Operation. Und dafür bist du zuständig.«
    Wie lange brauchte die verdammte alte Hexe mit dem Tee? Tarens Zähne klapperten, wie Bambus in einem Sturm gegeneinander rasselt. Er mußte zum Gasthaus zurück!
    Er hörte, wie langsame Schritte die Treppe hinaufkamen.
    »Revien, Willisen und Vaden waren früher schon draußen, kurze Zeit, nachdem ihr angekommen seid«, berichtete Brinn, als sie sich im Gastraum versammelten. »Sie waren auf der Suche nach einem Würfelspiel – zumindest waren das Willisen und Vaden. Revien hat vermutlich eine Hure gefunden, bei der er bleibt; das macht er für gewöhnlich. Also sind nur Laeris und ich übrig.«
    »Das sind immer noch mehr, als wir ohne euch gewesen wären«, sagte Linden und warf sich seinen Umhang über. »Wir werden uns aufteilen und nachsehen.«
    Maurynna stand schweigend an seiner Seite. Sie kaute auf der Unterlippe.
    Linden beugte den Kopf vor, so daß er ihre Stirn berührte. »Mach dir keine Sorgen, Liebste. Wir finden ihn schon«, sagte er leise.
    Ebenso leise erwiderte sie: »Ich mache mir mehr Sorgen um euch. Ich wünschte nur, wir könnten mitgehen; Dorilissa könnte bei Otter bleiben.« Sie seufzte. »Aber ich verstehe – so gerade eben –, warum das nicht geht.«
    Er strich ihr übers Haar und zupfte sanft an einer Locke. »Wir werden schon keine Probleme haben, obwohl ich mir wünschte, daß du mitkommen könntest. Wir könnten

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