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Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix

Titel: Drachenlord-Saga 03 - Das Lied des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Bertin
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war ein Ausgestoßener. Ohne den Zopf war er von einem Mann aus den anderen Königreichen nicht zu unterscheiden. Mögen die Götter jenen Tag verfluchen, als er sich seinen Weg an Bord der Seehundstraum gelogen hat! Denn man hatte ihn nicht verlassen«. »Das Mädchen, das er gewollt hatte, war die Verlobte seines Halbbruders gewesen. Als sie sich von ihm nicht überreden ließ und sein Bruder ihn dabei erwischte, wie er versuchte, sie zu vergewaltigen, hat er sie beide getötet.«
    Lerche schauderte, und Maurynna konnte es ihr nicht übelnehmen. Ein Verwandtenmörder wurde überall in den Königreichen heftig verurteilt. Aber für die Yerrin, die Blutsbande für heilig hielten, war es etwas besonders Entsetzliches. Die schlimmsten Foltern warteten in Gifnus Höllen auf Verwandtenmörder und Mörder von Kindern. Einem solchen Gastfreundschaft zu gewähren, selbst ohne es zu wissen, konnte ohne weiteres den Zorn der Götter herausfordern.
    Trotz des Schmerzes dieser alten Erinnerungen fuhr Lerche fort wie ein Schiff, das sich durch einen Sturm pflügt. »Man hatte ihn ausgestoßen, und er sollte selbstverständlich gehängt werden, aber irgendwie ist es seiner Mutter gelungen, die Wachen zu betäuben und ihn zu befreien. Immerhin hatte der Junge nicht ein Kind getötet«, meinte Lerche verbittert.
    »Um es kurz zu machen, nachdem wir dieses Stück Dreck an Bord genommen haben, befiel Skua der Wahnsinn. Er hatte eine uralte Seekarte, die sein Urgroßvater von einem betrunkenen Steuermann gewonnen hatte. Skua hatte sie nur als eine Art Kuriosität behalten; er hatte seine eigenen Karten. Aber angeblich zeigte diese alte Karte eine sichere Route nach Jehanglan. Und so entschieden die Götter sich, uns zu bestrafen.«
    »Skua hat es versucht?« fragte Maurynna entsetzt. Sein Schiff unbekannten und unbewiesenen Seekarten anzuvertrauen! Die Götter mußten tatsächlich zornig gewesen sein, um den Geist des Kapitäns so zu verwirren.
    Aber das warf eine Frage wieder auf, die sie beunruhigt hatte, seit sie von den »Unternehmungen« des Hauses Mimdallek gehört hatte. Sie fragte: »Wie können Schiffe sicher hierherkommen? Denn jene aus dem Hause Mhakkan und bestimmte andere tun das. Es heißt, die Meerenge sei wegen Magie nicht zu überqueren. Wie können sie trotzdem hierher gelangen?«
    »Es ist Magie, von der die Priestermagier behaupten, sie existierte nicht.« Lerche schnaubte. »Sie bezeichnen sie als den Willen des Phönix, aber es ist schlicht und einfach Magie. Es gibt einen sicheren Kurs hindurch; er ist sehr gewunden und verschlungen, und was noch schlimmer ist, er wird hin und wieder geändert. Man hat mir erzählt, auf den Schiffen des Hauses Mhakkan würde ein kleines Abbild des Phönix mitgeführt, das die Priestermagier dem Kapitän gegeben haben. Es treibt in einer Kristallkugel, die auf das Steuerrad des Schiffes aufgesetzt wird und die sichere Route zeigt.«
    Ja – das war es wohl, was sie auf dem Schiff gesehen hatte, das sie von Assantikk hierher gebracht hatte.
    »Das ist ein Weg. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Magieleser zu verwenden«, sagte Lerche. »Ich nehme an, so …« Sie schloß den Mund schnell, bevor ihr weitere Worte entschlüpften.
    Maurynna ging dem nicht nach. Statt dessen sagte sie: »Einen Magieleser? Oh, selbstverständlich! Jemand, dessen ›kleine Begabung‹ darin besteht, Magie spüren zu können.« So gelangten also die Schiffe des Hauses Mimdallek über die Meerenge …
    Die andere Frau fuhr fort: »Einige Schiffe haben es durch reines Glück geschafft, oder indem sie Segelanweisungen folgten, die ein anderer Schmuggler benutzt hat und aus irgendeinem Grund mit ihnen teilte. Selbstverständlich, sobald der Kurs sich wieder verändert …« Lerche zog die Schultern hoch, als sie sich an den Schmerz erinnerte.
    »So bist du hierhergelangt.«
    »Ja, wir gerieten in einen Zaubersturm, der direkt aus der Hölle kam«, sagte Lerche. Sie wischte sich über die Augen. »Einen Augenblick lang war noch alles klar; im nächsten … man hat diesen Sturm direkt auf uns zugeschickt. Das weiß ich. Ich habe nie einen solchen Sturm erlebt. Die Traum war ein gutes Schiff, aber selbst sie konnte diesem Wetter nicht widerstehen; ich habe nie einen solchen Sturm erlebt, und ich habe viele Winterstürme im nördlichen Meer gesehen. Wir kämpften dagegen an, solange wir konnten. Dann hoben Wind und Wellen unser armes Schiff hoch und warfen es gegen die Felsen, wie jemand einen Stock

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