Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition)

Titel: Drachenmord (Funny-Fantasy-Serie: Gesandter der Drachen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
zurechtgemacht. Die meisten der achtundvierzig Jungfrauen waren damit beschäftigt, Drachenschuppen mit Wasser, Seife und kräftigen Bürsten zu schrubben, die Krallen zu polieren und dem hohen Herrn die Ohren zu waschen.
    Trotz meiner wenig beneidenswerten Lage wäre ich beinah in Gelächter ausgebrochen. Als mich Niflingyrs Blick traf, verging meine Erheiterung.
    Es lag etwas derart Verschlagenes und Selbstzufriedenes darin, dass mir die Knie weich wurden. So sieht ein Spieler aus, der noch einige Asse in seinem Ärmel weiß.
    „Der Träger des Sirtâsh“, sagte er mit aalglatter Stimme.
    „Stimmt. Nur, dass ich mir das nicht ausgesucht habe.“
    Er lächelte mit aufgesetztem Wohlwollen.
    „Ja, ich weiß. Aber nun sind wir beide an die Entscheidung eines Weibes gebunden. Und binnen kurzer Frist wirst du damit mein Gesandter und mein Auge sein.“
    Das war wie der letzte Schlag, den man einem Mann versetzt, der ohnehin schon zu Tode verwundet zu Boden sinkt. Denn natürlich hatte er recht. Bis zur Krönung war ich Veshira verpflichtet. Danach ihm.
    Ich stemmte die verbliebene Hand in die Seite und sah zu ihm auf.
    „Deswegen also hast du mich am Leben gelassen! Weil es dir einfach nicht genügte, mich umzubringen.“
    Nun grinste er.
    „Ah wo“, sagte er. „Ich habe dich am Leben gelassen, weil der Sirtâsh es fordert. Und da es nun einmal so ist …“ Er schnalzte betont und sofort brachen die Drachenjungfern ihre Arbeit ab.
    Man ließ uns allein.
    Nur zu schade, dass man sich nicht auf einen Drachen werfen und ihn einhändig erdrosseln kann! Mir wäre danach gewesen.
    „Aha“, sagte ich also nur. „Du musstest mich also leben lassen.“
    Er nickte.
    „Zu dumm! Und mindestens ebenso dumm, dass du mir von nun an dienen musst. Ergeben, ehrerbietig und ohne Falsch. So haben wir beide einen Wermutstropfen in unserem Kelch. Ich fürchte nur, dein Trank schmeckt bei weiten bitterer als der meine.“
    Ich merkte, wie mir die schlagfertigen Antworten ausgingen. Mir war elend und ich wünschte, er hätte vergessen, dass man den Träger des Sirtâsh nicht töten darf.
    „Tja, Anjûl. Und nun reden wir über den Tod von Drachen, wir zwei. Ich war voreilig, als ich sagte, niemand schere sich um Nyredds Ableben. Es gibt jemanden, den das sehr wohl interessiert. Mich.“
    „Dich?“, fragte ich müde. „Wie das?“
    Er kam ganz nahe. Der Drachenatem mischte sich mit dem Geruch von Schmierseife zu einer stinkenden Wolke.
    „Wie“, zischte es nah an meinem Ohr. „tötet man einen Drachen, ohne dass eine Spur der Tat bleibt, die den Täter anklagen könnte? Sag mir das, Anjûl!“
    „Leider weiß ich es nicht.“
    „Dann finde es heraus!“ Seine Stimme wurde nun mit jedem Wort lauter und drohte sich zu überschlagen. „Und finde mir jeden – jeden – der es ebenfalls weiß! Hörst du, Anjûl?“
    „Wie könnte ich es nicht hören, so wie du brüllst?“
    „Schluss mit den Scherzen“, fauchte er. „Ich kann dich nicht töten. Noch nicht. Aber als gekrönter Herrscher kann ich dich vom Sirtâsh befreien und dann von deinem elenden Leben! Bis dahin solltest du mir Gründe geben, dir den Sirtâsh zu belassen!“ Seine Schnauze senkte sich noch weiter herab. „Und wenn das nicht genügen sollte, dich zu beflügeln, mein Freund … man hat mir hinterbracht, dass du ein Auge auf eine meiner Drachenjungfern geworfen hast. Nerade, die stolze Königstochter. Sollte ich also unzufrieden mit dir sein, so könnte es geschehen, dass ich sie beim Frühstück aus Versehen mit herunterschlucke. Ist das eine Ermunterung?“
    Ich seufzte.
    „Ich gehe also. Ich möchte nämlich selbst zu gerne wissen, wie man einen Drachen töten kann, ohne erwischt zu werden.“
    Niflingyr stutzte, lachte und ließ mich gehen.
     
     
     
     
     
     

Nestlinge in Gefahr
     
    Ehe ich aufbrach, musste ich noch einige Tränke schlucken und Nerade nötigte mir einen Proviantbeutel von beachtlichen Ausmaßen auf. Sie wirkte weit weniger kühl, als ich das bisher von ihr gewöhnt war.
    Offenbar sie hatte ihre eigenen Vorstellungen von dem, was ich als Nächstes in Angriff nehmen würde, denn zusätzlich zu dem reichlichen Essen packte sie mir dunkle, strapazierfähige Lederkleidung ein.
    „Pass auf dich auf“, sagte ich zu ihr. „Niflingyr hat mir mehr oder weniger gedroht, dich umzubringen, wenn ich ihm nicht die Ergebnisse bringe, die er wünscht.“
    Sie wirkte nicht sonderlich beunruhigt.
    „Dann lass dich lieber nicht bei dem

Weitere Kostenlose Bücher