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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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allerdings schwach, und Jim merkte, daß er im Sattel leicht schwankte.
    Jim beugte sich vor und klappte Brians Visier hoch. Brian war aschfahl im Gesicht. Auch jetzt wieder schwankte er im Sattel.
    »Ihr geht nicht zurück«, sagte Jim. »Ich befehle Euch, bei uns zu bleiben, Brian!«
    »Und diesem Befehl werde ich notfalls Nachdruck verleihen!« sagte Herrac. »Giles, du wirst dafür sorgen, daß diese drei Herren, vor allem aber Sir Brian, unbeschadet zur Burg zurückgelangen. Das gilt auch für dich, Christopher!«
    »Vater!« protestierte der jüngste Sohn.
    »Du hast mich verstanden, Christopher«, sagte Herrac. »Damit wäre alles gesagt. Du und Giles, ihr werdet diese Herren nach Hause geleiten. Für die anderen gilt, die Visiere runter und mir nach!«
    Damit klappte er das Visier herunter, gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte mit seinen übrigen Söhnen auf die nächste Gasse in den Reihen der Kleinen Leute zu. Christopher und Giles blickten ihnen betrübt nach.
    »Los, kommt«, sagte Jim ungeduldig. »Kehren wir zur Burg zurück. Nehmt Sir Brian in die Mitte.«
    »Das brauchen sie nicht...«, protestierte Brian schwach.
    »Das entscheide ich«, entgegnete Jim. »Giles - Christopher!«
    Die beiden nahmen Brian in die Mitte, und Sir Giles legte ihm den Arm um die Hüfte.
    Jim, der Christopher Platz gemacht hatte, gab Schritttempo vor. Nach einer Weile wechselte er in den Trab über und blickte sich über die Schulter um.
    »Verträgt er das Tempo, Giles?« fragte er.
    »Von mir aus können wir auch galoppieren...«, protestierte Brian schwach. Giles aber nickte.
    »Dann reitet weiter, jedoch nicht schneller als jetzt«, sagte Jim.
    Auf einmal hatte er das Gefühl, jemand habe ihm die Hand auf die Schulter gelegt. Er zügelte sein Pferd.
    »Ihr bringt Brian allein zurück«, sagte er. »Reitet so rasch, wie es eben geht. Brian, wurdet Ihr neuerlich verletzt? Blutet Ihr?«
    »Ich blute nicht, verdammt noch mal!« Brian war kaum mehr zu verstehen. »Ich fühle mich bloß so... verflucht schwach...«
    Er sackte im Sattel zusammen.
    »Dafydd«, sagte Jim, »Ihr übernehmt das Kommando und...«
    »Nein, James«, widersprach Dafydd ruhig, aber entschlossen. »Giles und Christopher reichen aus.«
    Der Bogenschütze wandte sich im Sattel um und sprach zu den beiden de Mers.
    »Ihr beide vergewissert Euch von Zeit zu Zeit, ob die alte Verletzung nicht wieder zu bluten angefangen hat«, sagte er. »Wenn sie stark blutet, reitet langsam weiter oder haltet notfalls an. Wenn Brian nicht mehr weiterreiten kann, fertigt eine Trage aus zwei kleinen Tannen an, hackt die Äste ab, bindet sie zusammen, legt Brian darauf und schleppt ihn mit Euren Pferden. Habt Ihr mich verstanden?«
    Giles und Christopher nickten.
    »Wenn selbst das zuviel für ihn ist«, fuhr Dafydd fort, »dann bleibt einer von Euch bei ihm, und der andere reitet so schnell er kann zur Burg und holt Liseth und weitere Männer. Giles, am besten bleibt Ihr bei ihm, und Christopher reitet zur Burg.«
    »Dafydd...«, setzte Jim an, doch Dafydd gebot ihm gelassen Einhalt.
    »Ihr sprecht mit Prinz Merlon, Sir James«, sagte Dafydd. »Ich beabsichtige ebenfalls zu bleiben.«
    Für Jim war damit zwar noch nicht das letzte Wort gesprochen, wohl aber für Giles und Christopher. Beide legten sie Brian den Arm um die Hüfte und ritten im Schritt weiter. Jim blickte ihnen mit großer Besorgnis nach.
    »Hoffentlich geht alles gut!« murmelte er vor sich hin.
    »Er ist stark, James«, sagte Dafydd. »Was ein Mensch zu ertragen vermag, erträgt er auch - und wahrscheinlich noch ein bißchen mehr. Aber wenn Ihr Anlaß habt zu bleiben, so gilt das auch für mich - wenn unsere Beweggründe auch nicht die gleichen sind. Ich trage Verantwortung gegenüber den Kleinen Leuten. Teilen wir uns die Verantwortung, James?«
    Jim sah ihn an. Dafydds angenehmes Gesicht wirkte gelassen und unnahbar, und auf einmal meinte Jim, Dafydd von einer ganz neuen Seite zu sehen.
    »Ja«, sagte er. »Bevor einer von uns beiden das Schlachtfeld verläßt, muß zweifelsfrei erwiesen sein, daß alle Hohlmenschen vernichtet sind. Und dann...«
    Er verstummte.
    »Und dann?« half Dafydd nach.
    »Dann...«, sagte Jim.
    Er schwieg einen Moment.
    Er wußte nicht, was er eigentlich hatte sagen wollen.
    »Ich weiß nicht«, fuhr er fort. Er verspürte ein Unbehagen, das nichts mit Brian zu tun hatte. »Vielleicht ist da ja noch etwas anderes.«
    »Etwas anderes?« fragte Dafydd, der Jim durchdringend

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