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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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deutlich. Es ist noch ein Hohlmensch übrig, und der wird von einem Wurm geschützt; und ich - ich allein - habe schon einmal gegen einen Wurm gekämpft und weiß, wie man das macht. Ich muß auch gegen diesen hier kämpfen.«
    »Nein«, sagte Jim mit jäher Gewißheit. »Ihr könnt nicht gegen ihn kämpfen, da Ihr in Eurem gegenwärtigen Zustand keine Aussichten hättet, ihn zu besiegen. Ich muß gegen ihn kämpfen, und Ihr müßt mich anleiten, so wie Ihr mich stets beim Kampf angeleitet habt. Das ist Eure Aufgabe.«
    »Gott steh uns bei, aber so muß es sein!« rief Herrac mit vor Wut heiserer Stimme. »Denn ich bringe es nicht über mich, mich diesem... diesem Ungetüm zu nähern, und ich wüßte nicht, wer außer Euch dafür in Frage käme! Das liegt nicht nur am Wurm - da ist... auch noch etwas anderes.«
    Er hatte recht. So furchterregend der Wurm auch war, es ging noch etwas Fürchterlicheres mit ihm einher und eilte ihm voraus. Ein kalter Wind, der bis auf die Knochen der Zuschauer drang und in ihnen jeden bösen Gedanken aufspürte, den sie jemals gedacht, und jede böse Tat, die sie je begangen hatten. Davor wichen sie nach und nach zurück, so daß sie sich immer mehr dem Rand der Lichtung näherten.
    »Ihr könnt nicht gegen ihn kämpfen«, sagte Brian, ohne den Wurm aus den Augen zu lassen. Er nestelte an seinem Schwert. »Ihr wißt ebensogut wie ich, daß Ihr dazu nicht geübt genug seid.«
    »Diesmal muß ich eben tüchtig sein!« erwiderte Jim. »Brian, steckt das Schwert wieder weg.«
    »Ah!« machte Dafydd an Jims anderer Seite. Er hatte den Bogen von der Schulter genommen und streichelte beinahe liebevoll über den glatten, sich an den Enden verjüngenden Schaft. »Sollten Carolinus und Brian mit ihren Bemerkungen über die dicke Haut des Wurms am Verhaßten Turm recht gehabt haben, werden meine Pfeile ihm wohl nichts anhaben; den letzten überlebenden Hohlmenschen müßte ich indes ohne große Mühe von seinem Rücken herunterholen können.«
    Währenddessen hatte er einen Pfeil aus dem Köcher gezogen, den er nun anlegte. Er spannte die Sehne, bis die Pfeilspitze beinahe den Schaft des Bogens berührte.
    Nach einem Moment des Zielens ließ er den Pfeil los. Dieser schnellte auf den Wurm und den Hohlmenschen zu und hatte sie in Blitzeseile auch schon erreicht, als der Wurm sich aufrichtete und den Pfeil im Flug mit dem Maul auffing. Im Handumdrehen zermalmte er ihn mit seinen zahlreichen winzigen, feucht glänzenden Zähnen und schluckte die Reste hinunter.
    Eshan schüttelte sich auf dem Wurm vor Lachen.
    »Schießt nur, Bogenschütze!« rief er. »Solange ich auf diesem Wurm reite, könnt Ihr mir mit Euren Pfeilen nichts anhaben!«
    Der Wurm kam unterdessen immer näher.
    Jim wandte sich wieder Brian zu.
    »Seht Ihr, Brian, wie er immer näher kommt?« fragte er. »Blickt der Wahrheit ins Gesicht. Ihr könnt nicht gegen ihn kämpfen. Ich muß es tun. Sagt mir, wie!«
    »Gott steh mir bei!« Brians Gesicht war gezeichnet von Verdruß und Selbstverachtung. Er rammte sein Schwert wieder in die Scheide. »Abgesehen von dem, was ich von Carolinus weiß, kann ich Euch nur wenig sagen, James. Hackt ihm nach Möglichkeit als erstes die Augenstiele ab und versucht dann, die Außenhaut zu durchdringen - und die ist mehrere Handbreit dick und zäh wie gegerbtes Leder, so daß sie beinahe einer Schwertklinge zu widerstehen vermag -, die Organe sind nämlich tief im Innern des Wurms verborgen.«
    Er holte tief Luft.
    »Es läßt sich nicht ändern«, setzte er in ruhigerem Ton hinzu. »Vielleicht... vielleicht stellt Ihr Euch sogar geschickter an als ich damals. Mit dem Schwert seid Ihr unerfahren - verzeiht mir, ich wollte sagen, kaum erfahren. Aber hier ist weniger Erfahrung gefordert als vielmehr Kraft. Achtet darauf, ihm zuerst die Augenstiele abzuhacken und ihn zu blenden; dann arbeitet Euch in sein Inneres vor, und zwar in den Teil hinter dem Vorderteil, der sich aufgerichtet und Dafydds Pfeil verschlungen hat.«
    »Vielleicht kann ich Euch wenigstens bei den Augenstielen helfen!« Dafydd sandte dem Wurm mit der gleichen Treffsicherheit wie zuvor zwei weitere Pfeile entgegen.
    Abermals richtete sich der Wurm blitzschnell auf, fing die Pfeile mit dem Maul und verschlang sie.
    »Nähert Euch dem Wurm von hinten und hackt ihm die Augenstiele ab - so habe ich es damals gemacht«, meinte Brian zu Jim. »Er vermag die Augen zwar nach hinten zu drehen, doch fällt es ihm offenbar schwer, Entfernungen zu

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