Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
in den vorderen Reihen war sein verändertes Aussehen vor lauter Gier nicht einmal aufgefallen.
    Offenbar hatte seine Verkleidung noch vorgehalten, als Eshan mit ihm gesprochen hatte. Denn sonst wäre Eshan sogleich aufgefallen, daß er nicht in das Gesicht Ewen MacDougalls blickte, sondern in das von James Eckert.
    Jetzt kam es sowieso nicht mehr darauf an. Snorrl öffnete ihnen eine Gasse durch die Hohlmenschen. Hoffentlich auch durch die dahinter befindlichen Kleinen Leute und die Grenzer. In dem Lärm, dem Staub und dem allgemeinen Chaos vermochte Jim nicht einmal mehr die nächsten Hohlmenschen zu erkennen.
    Wuchtige Hiebe prallten gegen seinen Schild, hinter dem er sich verbarg.
    Er sah, daß Brian, der sich links von ihm hielt, seine Lanze nicht einsetzte. Kämpfer wie Pferde wurden gleichermaßen so dicht zusammengepreßt, daß mit der Lanze nichts auszurichten war. Brians Schild und sein Breitschwert waren nicht minder emsig im Einsatz als Dafydds Waffen.
    Jim blickte am Schild vorbei und führte einen kräftigen Hieb gegen den vor ihm befindlichen Hohlmenschen, der zu Boden ging. Auf einmal bemerkte Jim, daß andere, unberittene Hohlmenschen es darauf anlegten, Gorp zu verwunden, was bedeutet hätte, daß Jim ebenfalls gestürzt wäre.
    Folglich wandte er sich nun gegen die Fußkämpfer und stellte zu seiner Verblüffung fest, daß Gorp ihm dabei half. Das Streitroß - durch das Schlachtgetümmel in Schrecken versetzt - hatte damit begonnen, auszuschlagen und nach jedem zu beißen, der in seine Nähe kam, ob er nun gepanzert war oder nicht.

32
     
    Was nun folgte, erschien ihm wie ein zeitloser Nebel.
    Jim verspürte Todesangst und fühlte sich gleichzeitig eigentümlich losgelöst; beide Emotionen aber traten durch die Notwendigkeit in den Hintergrund, zu stoßen, um sich zu schlagen, sich nach vorne zu drängen oder sich von Snorrl, Brian und Dafydd dabei helfen zu lassen. Staub verstopfte ihm die Nasenlöcher.
    Dies ging endlos so weiter und währte doch nur einen Moment. Eigentlich gab es die Zeit nicht mehr. Alles war ein einziger Augenblick und gleichzeitig Ewigkeit. Auf einmal aber tauchten vor ihnen die funkelnden Speerspitzen der Kleinen Leute auf, und diese teilten sich, um sie durchzulassen. Sie drängten in die Gasse, die sich ihnen geöffnet hatte, während sich die Speere hinter ihnen wieder schlössen, um ihre Verfolger abzuwehren.
    Plötzlich brauchten sie nicht mehr zu kämpfen. Jim stellte fest, daß seine Rüstung glitschig war von Schweiß - jedenfalls hoffte er, daß es bloß Schweiß war und nicht etwa Blut.
    Zu seiner Linken verdeckten ihm die Speere und der Staub die Sicht. Zur Rechten führte eine weitere Gasse durch die Speere, durch die berittene Grenzer strömten, um in die Auseinandersetzung mit den vollständig gepanzerten Hohlmenschen in der Nähe der Felswände einzugreifen, die ihnen den Fluchtweg versperrten.
    Als sie die Kleinen Leute und die Grenzer passiert und die Kampfzone hinter sich gelassen hatten, zügelten sie die Pferde. Als Jim sich umsah, erblickte er zu seiner Rechten Herrac auf seinem Pferd und bei ihm die gepanzerten Gestalten seiner ebenfalls zu Pferd sitzenden Söhne, unter denen Sir Giles durch seine geringe Größe auffiel.
    Jim hatte nicht erwartet, Herracs massige Gestalt hier zu sehen. Es wäre jedoch ungewöhnlich gewesen, wenn sich ein Befehlshaber des Mittelalters in einer Schlacht abseits gehalten hätte. Er wendete sein Pferd in Herracs Richtung und ritt zu ihm. Brian begleitete ihn zu seiner Rechten und Dafydd zu seiner Linken. Snorrl war verschwunden; ob er sich wieder ins Getümmel gestürzt oder aber in den Wald abgesetzt hatte, war schwer zu sagen.
    Herrac hatte nicht nur das Visier hochgeklappt, sondern auch den Helm in den Nacken geschoben, so daß Gesicht und Kopf gänzlich unbedeckt waren. Er wandte sich zu Jim und dessen Gefährten um.
    »Gott sei gedankt!« sagte er, als sie in Hörweite kamen. Sie ritten zu ihm und zügelten die Pferde.
    »Dürfen wir jetzt mit den anderen angreifen?« fragte Alan, der den Helm aufgesetzt, das Visier aber ebenfalls hochgeklappt hatte.
    »Gleich«, antwortete Herrac. »Ich wollte bloß solange warten, bis ich mir sicher war, daß Prinz Merlon, Sir James und Sir Brian es geschafft haben. Jetzt, da sie in Sicherheit sind, werden wir uns an der Schlacht beteiligen.« Er setzte den Helm auf, ohne das Visier jedoch zu schließen.
    »Ich begleite Euch, Sir Herrac!« sagte Brian. Seine Stimme klang

Weitere Kostenlose Bücher