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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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benommen um; ihm schwirrte von den verschiedenen Möglichkeiten der Kopf. Er öffnete die Tür und trat hindurch. Auf dem Weg wandte er sich zu Carolinus um, der mit der Kerze in der Hand im Eingang stand.
    »Gute Nacht«, sagte er.
    »Gute...« Der Rest des Satzes ging im Zuschlagen der Tür unter.

6
     
    Jim fühlte, wie ihn jemand unsanft schüttelte. Das war verwirrend, denn eben noch hatte er auf dem Weg vor Carolinus Haus gestanden, und dieser hatte ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen. Dann jedoch wurde er wach und stellte fest, daß sich Brian über ihn gebeugt hatte und ihn schüttelte.
    »Aufwachen!« sagte Brian gerade. »Wollt Ihr denn den ganzen Morgen verschlafen? Ich habe schon das Frühstück bereitet, und Giles ist unten im Palas und kommt um vor Hunger, der arme Kerl, weil er ohne Euch nicht anfangen will. Er findet, das gehört sich nicht - was für ihn als Gastgeber natürlich durchaus zutrifft. James! Wacht auf! Steht auf und kommt mit!«
    »Ich... bin wach«, knurrte Jim, dem geradezu die Zähne klapperten, so heftig wurde er durchgerüttelt. »Laßt endlich meine verdammte Schulter los!«
    Brian hörte auf.
    »Seid Ihr auch wirklich wach?« fragte er.
    »Was glaubt Ihr denn?« murmelte Jim, noch immer erbost. Er gähnte ausgiebig, dann wälzte er sich von der Matte. Wie die anderen hatte auch er vollständig bekleidet geschlafen und lediglich die Stiefel ausgezogen. Diese zog er nun an.
    »Seid Ihr Euch da ganz sicher?« fragte Brian. »Ich habe schon öfters erlebt, daß jemand gleich wieder eingeschlafen ist, obwohl er sich schon aufgesetzt und vernünftig mit einem geredet hat. Und wenn man ihm dann den Rücken zukehrt, schnarcht er auch schon wieder.«
    »Ich schnarche nicht.«
    »Aber gewiß doch«, entgegnete Brian.
    »Ihr schnarcht«, sagte Jim. »Wahrscheinlich seid Ihr es, den Ihr hört.«
    »Nein, nein. Heute nacht war ich hellwach - und in der Nacht zuvor auch. Und ich habe Euch auch schon früher schnarchen gehört, James. Ihr schnarcht wirklich - allerdings nicht laut, das muß ich zugeben. Weniger laut als beispielsweise Giles. Dessen Nase ist ein regelrechtes Jagdhorn. Aber Ihr schnarcht.«
    »Tu ich nicht!« fauchte Jim und erhob sich.
    Brian ließ es dabei bewenden; er war schon eine ganze Weile auf und hatte bereits gefrühstückt, so daß die allmorgendliche Verdrießlichkeit seiner üblichen guten Laune Platz gemacht hatte. Jim hingegen hatte noch nichts gegessen und war noch nicht ganz wach; vielmehr hatte er das Gefühl, er schlafe immer noch. Nichts hätte er lieber getan, als sich wieder einzurollen und weiterzuschlafen. Allerdings hatte man Brian offenbar beauftragt, ihn höflich zum Aufstehen aufzufordern, und es wäre in höchstem Maße ungehörig gewesen, hätte er diese Aufforderung ignoriert.
    In Brians Schlepptau stieg er die drei Stockwerke des Wehrturms hinunter und gelangte durch die Küche - es war höchst eigenartig, daß man erst die Küche durchqueren mußte, um ins Speisezimmer zu gelangen - in den   Palas,  wo  Giles mit dem unvermeidlichen   Krug Wein und den Bechern vor sich allein an der hohen Tafel saß. Als Brian und Jim eintraten, sprang Giles auf.
    »James!« rief er munter aus; offenbar war er nicht minder gut gelaunt als Brian.
    »Morgen«, knurrte Jim und nahm am Tisch Platz. Er besah sich die vor ihm befindlichen Krüge in der Hoffnung, in einem wäre Dünnbier, denn vom Schlaf hatte er eine trockene Kehle. Doch es war überall Wein darin. Er schenkte sich einen Becher ein und trank ihn aus.
    Eigentlich schmeckte er gar nicht übel.
    Giles hatte währenddessen der Küche ein Zeichen gegeben, denn kaum daß Jim den leeren Becher abgesetzt hatte, wurden Teller mit gekochtem Rindfleisch und kräftigem Schwarzbrot vor ihn hingestellt. Obwohl er meinte, eigentlich keinen Appetit zu haben, nahm er sich ein Stück Brot, doch nachdem er davon und von dem Rindfleisch gekostet hatte, stellte er fest, daß er wirklich hungrig war. Kurz gesagt, er langte tüchtig zu.
    Brian schaute ihnen schweigend beim Essen zu. Schließlich war auf Jims Teller nur noch ein Haufen Knochen übrig, das Brot war vertilgt, und er hatte mehrere Becher Wein getrunken. Zu seinem Erstaunen war er mittlerweile ganz vergnügt. Auch sein Verstand war hellwach, begann allmählich zu arbeiten und erinnerte sich wieder an die Traumunterhaltung mit Carolinus. Nach dem ursprünglichen Zeitplan blieben ihm noch sechs Tage. Er würde sie nutzen.
    Er hob den Kopf und schaute Brian

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