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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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getötet worden wäre, zumal von einem einzelnen Kämpfer.«
    »...Neben Sir James steht Sir Brian Neville-Smythe, der am Verhaßten Turm mit dabei war und einen Wurm getötet hat.«
    »Tapfere Kämpfer, wie es scheint«, meinte Ardac, »aber Ihr habt uns noch keine Gründe genannt, weshalb wir sie als Freunde betrachten und ihnen zu unserem Gebiet Zugang gewähren sollten; wenngleich man daraus, daß sie einen Oger und einen Wurm getötet haben, schließen könnte, daß wir sozusagen auf derselben Seite stehen. Wer ist der dritte?«
    Dafydd trat vor.
    »Ich bin Dafydd ap Hywel«, sagte er, »und wenn ich mich nicht täusche, liegt unsere Abstammung gar nicht so weit auseinander, wenngleich man weit in die Vergangenheit zurückgehen muß, um dies zu erkennen.«
    »Ach?« meinte Ardac. »Wo kommt Ihr her?«
    »Er stammt aus Wales«, antwortete Liseth. »Allerdings gibt es noch mehr Gründe, weshalb Ihr ihn als Freund betrachten solltet; auch er hat am Verhaßten Turm gekämpft und hätte beinahe sein Leben gelassen, als er die Harpyien abwehrte, die aus den Wolken niederstürzten.«
    »Das«, meinte Ardac, »hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. Wißt Ihr das genau, Liseth?«
    »Alle Briten wissen, daß sich dies so zugetragen hat«, antwortete Liseth. »Darauf gebe ich Euch mein Wort.«
    »Und ich Euch das meine«, warf Giles ein, »sofern es denn von Wert sein mag. Ich habe diesen Mann kämpfen sehen und kenne keinen besseren Schützen als ihn.«
    »Was Ihr nicht sagt«, meinte Ardac. »Wo hat er denn seinen Bogen?«
    »Hier ist er.« Dafydd legte die Hand auf das Futteral mit dem Bogen, das aufrecht hinter dem Sattel befestigt war.
    »Das soll ein Bogen sein?« fragte Ardac. »Eher schon ein Speerschaft. Einen so großen Bogen habe ich noch nie gesehen.«
    Mit einer Kopfbewegung deutete er auf die hinter ihm aufgereihten Männer.
    »Die Bogen unserer Schützen sind kaum halb so groß.«
    »Die Größe allein ist nicht ausschlaggebend«, entgegnete Dafydd, »vielmehr kommt es darauf an, wie er sich von der Mitte zu den Enden verjüngt. Darin liegt das Geheimnis des Langbogens. Dies sage ich als Bogenmacher, der auch Pfeile herstellt und befiedert.«
    »Wenn Ihr alles selber macht, ist dies eine Empfehlung für Euch, Cousin«, sagte Ardac, »und ich nenne Euch Cousin, da ich jetzt deutlich sehe und höre, daß wahrhaft altes Blut in Euren Adern fließt. Es gab einmal eine Zeit, da unserem Volk ein Großteil des Nordens und Westens von Britannien sowie des Landes jenseits des Wassers im Westen dieser Insel gehörte. Aber beantwortet mir eine Frage. Jetzt, wo Ihr mir gesagt habt, daß Ihr aus Wales stammt, scheint mir, als schuldeten wir Euch von früher her Respekt und Gehorsam. Sagt mir, ob mich meine Augen täuschen.«
    »Ihr sprecht von Dingen aus fernen Zeiten, die mittlerweile vergessen sind«, antwortete Dafydd, »doch das, was Ihr zu sehen meint, entspricht der Wahrheit.«
    »Wir, das Volk, haben sie nicht vergessen«, sagte Ardac. Er wandte sich halb um und erteilte einen scharfen Befehl.
    Die vordersten Speere, welche die ganze Zeit auf die Neuankömmlinge gezeigt hatten, wurden hochgestellt. Einen Moment lang ruhten sie in den Händen der Kleinen Männer, dann schössen sie auf einmal himmelwärts, mit ausgestrecktem Arm emporgehalten, so daß die metallenen Spitzen wie ein lautloser Salut in der Sonne funkelten. Ardac erteilte einen weiteren Befehl, worauf die Speere wieder gesenkt wurden.
    »Ich danke Euch«, sagte Dafydd.
    »Und nun«, fuhr Ardac fort, »würden wir gern sehen, wie Ihr Euren langen Bogen gebraucht.«
    »Es wäre mir ein Vergnügen«, erwiderte Dafydd, »wenn sich nur die Ziele böten, für die sie gedacht sind - und ohne die eine Demonstration kaum einen Sinn hätte...«
    Er brach unvermittelt ab, denn in die Reihen der Kleinen Leute war Bewegung gekommen; alle blickten nach einer Seite. Auch Jim, Dafydd, Brian und Giles blickten in die Richtung, aus der sich ein Wolf näherte. Einen Moment lang meinte Jim, sein alter Freund Aragh sei gekommen, um ihnen beizustehen, wie er es im letzten Jahr in Frankreich getan hatte.
    Dieser Wolf jedoch war etwas kleiner als Aragh und ein wenig stämmiger gebaut. Er war in etwa drei Metern Entfernung aus den Binsen aufgetaucht und näherte sich nun Liseth, mit gesenktem Kopf, angelegten Ohren und wedelndem Schweif.
    Jim verspürte einen Anflug von Verwirrung. Wie kam es nur, daß Wölfe sich zu Menschenfrauen hingezogen fühlten? Dieser Wolf

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