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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ebenfalls bemerkt.
    »Was hast du denn mit Grauflügel gemacht?« fragte er, als sie seine Schwester erreicht hatten. »Sie zur Burg zurückgeschickt? Dort ist niemand, mit dem sie reden oder der sie verstehen könnte. Somit wird niemand wissen, ob sie uns bloß nicht gefunden hat oder ob es... zu einem Zwischenfall gekommen ist.«
    Liseth schüttelte den Kopf.
    »Grauflügel hat mir unterwegs etwas erzählt«, sagte sie. »Als sie hoch über den Wald aufgestiegen ist - du weißt ja, wie Wanderfalken sind...«
    Jim wußte von seinem Studium her, daß der Wanderfalke tatsächlich ein hochfliegender Vogel war. Grauflügel mochte gut und gerne sechshundert Meter hoch geflogen sein, als sie nach ihnen Ausschau gehalten hatte.
    »...hat Grauflügel einen Laidly-Wurm entdeckt. Ein solches Wesen hat sich hier noch nie blicken lassen. Eigentlich kommen sie nur in alten Geschichten vor; ich habe Grauflügel wieder losgeschickt, weil ich wissen will, wo er sich jetzt aufhält.«
    Während Liseths Bericht waren sie weitergeritten. Nun zügelte Jim auf einmal sein Pferd und brachte es zum Stehen; auch die anderen hielten an.
    »Wartet«, meinte Jim zu den fragenden Gesichtern. »Wir sollten besser hierbleiben, was meint Ihr? Damit sie uns auch wiederfindet.«
    Liseth lachte melodisch.
    »Grauflügel findet uns überall«, sagte sie. »Macht Euch deswegen keine Gedanken, Mylord. Sie fliegt so hoch, daß sie meilenweit im Umkreis alles überblickt; und wenn sich am Boden ein Hase zeigt, dann stürzt sie sich auf ihn hinunter - wenngleich Wanderfalken, zumal wenn sie ausgebildet sind, ihre Beute lieber in der Luft schlagen. Selbst wenn wir die Burg erreichen sollten, ehe sie uns gefunden hat, würde sie uns dorthin folgen und durch das offene Fenster zu ihrer gewohnten Sitzstange fliegen.«
    »Seid Ihr Euch da auch ganz sicher?« fragte Jim skeptisch, als sie die Pferde wieder in Bewegung setzten.
    »Aber gewiß doch«, antwortete Liseth. »Ein gewöhnlicher Falkner mag hin und wieder einen Vogel verlieren. Aber Grauflügel und all die anderen Vögel und sonstigen Tiere, die ich kenne, sind für mich wie Brüder und Schwestern. Sie wird bestimmt zur Burg zurückkehren, auch wenn wir vor ihr dort eintreffen sollten. Dann werde ich mit ihr reden, wenn sich nicht schon vorher eine Gelegenheit dazu bietet.«
    »James, sie hat recht«, sagte Giles. »Und was ihre Fähigkeit betrifft, mit den Tieren zu reden, so scheint sie zu ihnen eine besonders enge Bindung zu haben.«
    »Nun gut«, gab sich Jim geschlagen.
    »Jetzt, wo wir aus den Felsen heraus sind und nicht mehr die Gefahr besteht, daß sich die Pferde ein Bein brechen, sollten wir schneller reiten«, sagte Liseth.
    Sie trieben die Pferde zu einer schnelleren Gangart an.
    Der Rückweg erschien Jim kürzer als der Hinweg. Vielleicht hatte Liseth diesmal eine Abkürzung genommen. Schon nach einer Viertelstunde befanden sie sich wieder im Burghof und saßen ab. Jim fiel auf, daß Brian nach dem Absitzen leicht schwankte und sich am Sattelknauf festhielt. Das Profil, das er Jim zuwandte, war aschfahl.
    Jim wollte Brian fragen, was er habe, doch Liseth kam ihm zuvor, sowohl was das Absitzen als auch das Sprechen anging. Im Nu hatte sie Brian erreicht und ihm den Arm um die Schultern gelegt.
    »Sir Brian!« sagte sie. »Seid Ihr verwundet? Habt Ihr Euch eine Verletzung zugezogen?«
    »Wie es aussieht, habe ich eine kleine Schramme abbekommen«, antwortete Brian schwach, dann brach er zusammen.
    »Helft mir!« rief Liseth, als es ihr nicht gelang, den Mann in der schweren Rüstung vom Boden hochzuheben. »Wir müssen ihn ins Bett schaffen und sogleich zur Ader lassen!«
    »Nein!« widersprach Jim. »Kein Aderlaß. Tragt ihn vorsichtig in unser Zimmer hoch!« Er schnallte bereits ein Bündel ab, das er hinter dem Sattel befestigt hatte.
    Giles und Dafydd hatten Brian erreicht und hoben ihn hoch. Im nächsten Moment sprangen ihnen die Stallburschen bei, und zu viert schleppten sie Brian in die Burg. Jim wandte sich Liseth zu.
    »Verzeiht mir«, sagte er, »doch mir stehen in diesem Fall die besseren Mittel zu Gebote, ihn wieder gesund zu machen.«
    »Natürlich, mit Eurer Magie!« sagte sie. »Aber beeilt Euch, Mylord! Ich fürchte, die Kletterei und der Heimritt sind ihm nicht gut bekommen!«
    »Das fürchte ich auch!« erwiderte Jim grimmig und folgte den anderen in die Burg.
    Als sie Brian in dem Zimmer, das man ihnen zugewiesen hatte, die Rüstung abnahmen, stellten sie fest, daß das

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