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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Wams an der Unterseite blutdurchtränkt war.
    »Hebt ihn hoch!« blaffte Jim. Eigentlich hatte er nicht so herrisch klingen wollen, doch die Angst um Brian drängte ihn dazu, und zum Glück hielt man es offenbar für selbstverständlich, daß er das Kommando führte.
    Giles und Dafydd hoben Brian mit Hilfe der beiden Stallburschen vom Bett hoch, wobei ein Mann seinen Kopf stützte. Jim riß die Laken vom Bett und schleuderte sie Liseth entgegen.
    »Bringt die in die Küche, kocht sie aus und trocknet sie anschließend, so schnell es geht.«
    »Sogleich, Mylord!« Liseth rannte mit den Bettlaken im Arm aus dem Raum.
    Jim legte unterdessen die Rüstung ab, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Er schnürte sein Bündel aus grobem, segeltuchartigem, mit Wachs versteiftem Stoff auf und holte seinen Regenmantel hervor. Den Mantel breitete er auf der Brettunterlage des Bettes aus.
    »Und jetzt legt ihn auf den Mantel«, sagte Jim. »So ist's recht. Gut. Jetzt ziehen wir ihm die restlichen Sachen aus, und dann möchte ich, daß sie ebenfalls in die Küche gebracht und ausgekocht werden - nein, wartet!« sagte er, als Dafydd sich anschickte, die Kleidungsstücke, die man Brian abnahm, aufzusammeln. Brian würde es ihm kaum danken, wenn seine Sachen auf halbe Größe eingehen würden. Die Stoffe dieser Zeit waren mit den waschunempfindlichen Geweben seiner Heimatwelt nicht zu vergleichen. »Ich habe mir gerade überlegt, daß Ihr sie wohl besser vor die Kochstelle in der Küche hängt. Vergewissert Euch, daß Ihr die Flöhe und Läuse herausbekommt.«
    Er blickte Dafydd und Giles an.
    »Würde sich einer von Euch darum kümmern?«
    »Ich mache das!« antwortete Giles rasch. »Ich weiß, wen man als Aufpasser nehmen könnte, damit die Sachen nicht versengt werden.«
    Er hob die übrigen von Brians Kleidungsstücken auf und folgte im Laufschritt seiner Schwester. Jim fand, es sei ein Segen, daß Besorgungen, die von einem Höherstehenden aufgetragen wurden, selbst dann, wenn der Befehlsempfänger ein Graf war, stets im Laufschritt erledigt wurden. Als er gerade anfing, sich mit den hiesigen Lebensverhältnissen vertraut zu machen, hatte ihn dies zunächst gestört. Im Moment aber wußte er die Vorteile dieses Verhaltens zu schätzen.
    Brian wurde nun splitternackt auf den Mantel gelegt. Jim wußte, daß der Mantel weder Läuse noch Flöhe hatte und von Angie in vollkommen sauberem Zustand für die Reise eingepackt worden war. Jim hatte darauf geachtet, daß es dabei auch geblieben war.
    Der Mantel machte die Brettunterlage allerdings kaum weicher. Jedenfalls war Brian immer noch bewußtlos, so daß er davon nichts mitbekam.
    Es war schwer zu sagen, wieviel Blut er verloren hatte - allerdings mußte es eine ganze Menge gewesen sein. Als Jim sich umwandte, um Dafydd einen Befehl zu erteilen, sah er, daß mittlerweile Herrac und dessen beiden ältesten Söhne ins Zimmer gekommen waren.
    »Es gibt noch etwas zu tun«, sagte er zu ihnen. »Ich wüßte es zu schätzen, wenn Ihr, Sir Herrac, Euch entweder selbst der Sache annehmen oder jemanden damit beauftragen würdet. Ich möchte, daß mir jemand aus der Küche mindestens ein Dutzend verschimmelte Brotscheiben bringt. Es darf kein Roggenbrot sein, aber jedes andere Brot wäre geeignet, vorausgesetzt, es ist mit einer dicken, bläulich-grauen Schimmelschicht bedeckt. Diesen Schimmel brauche ich, nicht das Brot, aber bringt mir trotzdem die Scheiben im saubersten Tuch, das in der ganzen Küche aufzutreiben ist. Und wenn ich sauber sage, dann meine ich das auch!«
    »Alan!« sagte Herrac, ohne seinen ältesten Sohn auch nur anzusehen. Alan verschwand im gleichen Tempo durch die Tür, dessen sich auch die übrigen Familienangehörigen befleißigt hatten.
    Währenddessen hatte Jim die Wunde untersucht. Trotz Brians schwerem Blutverlust schien es sich um keine ernste Verletzung zu handeln, vorausgesetzt, es kam nicht zu einer Infektion. Eine scharfe Klinge hatte Rüstung und Kleidung durchdrungen und Brians Seite vorn Rippenansatz bis zur Achselgrube aufgeschlitzt. Die Wunde blutete noch immer, und Jim wandte sich wieder zu seinem Bündel um und holte einen dicken Packen hervor, der aus Wachs zu bestehen schien.
    Das Wachs bildete jedoch lediglich die Umhüllung. Als Jim diese entzweibrach, kam darin ein großes Tuch aus dickem, flauschig-weichem Stoff zum Vorschein. Angie hatte es ihm eingepackt für den Fall, daß er verwundet werden sollte. Sie hatte es eigenhändig sterilisiert,

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