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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Oberteil einer Ritterrüstung bis zu einem einzelnen Panzerhandschuh, der ein Schwert umklammerte, war alles vertreten. Sie fielen nicht nur über die Kleinen Leute her, sondern auch über Jim, Brian, Giles und Dafydd.
    Die Bogenschützen der Kleinen Leute hatten die Bogen fortgeworfen und die Kurzschwerter gezogen und rannten zum nächsten Schiltron. Währenddessen umzingelte ein Schwärm von Rüstungsteilen Jim, Brian und Dafydd, die sich möglichst dicht beieinander hielten, wobei Jim, Giles und Brian Dafydd mit ihren gepanzerten Leibern Deckung boten. Zu Jims Überraschung hatte Dafydd sich von einem gefallenen Hohlmenschen einen langen Zweihänder besorgt und drosch damit wie ein Berserker auf die angreifenden Rüstungsteile ein.
    Sie trieben die Angreifer zurück, doch andere nahmen ihre Stelle ein. Brian, der sich offenbar prächtig amüsierte, jauchzte laut auf. Giles hatte sich von seiner Begeisterung anstecken lassen, denn sie tauschten ständig Bemerkungen aus und beschrieben einander die Rüstungsteile, die sie zerschlugen, während sie die unsichtbaren Krieger darin töteten.
    Sogar Jim wurde mitgerissen - zwar nicht so sehr wie bei dem Duell auf Leben und Tod, das er sich mit Sir Hugh de Malencontri, Schachfigur der Dunklen Mächte und ehemaliger Besitzer der Burg, die jetzt Jim bewohnte, geliefert hatte, aber doch etwa in dem gleichen Maße wie bei dem wilden Handgemenge, das im vergangenen Frühjahr unmittelbar vor den Mauern von Brians Burg Smythe stattgefunden hatte, als diese von Piraten angegriffen worden war.
    Wie stets bei solchen Auseinandersetzungen Mann gegen Mann geriet Jim auch diesmal wieder in einen Rauschzustand, in dem er tötete oder zu töten versuchte, um selbst am Leben zu bleiben; und dieser Zustand hielt solange vor, bis auf einmal niemand mehr übrig war, den er hätte töten können.
    Jim stützte sich erschöpft auf sein Schwert. Brian und Giles, die ebenfalls außer Atem waren, taten es ihm nach; bei ihnen stand auch Dafydd, der wie durch ein Wunder unverletzt geblieben war und sogar noch über mehr Puste verfügte als sie.
    Wie Jim nun sah, war nicht nur das Gelände in ihrer nächsten Nähe, sondern das ganze Schlachtfeld entweder vollständig von Angreifern gesäubert oder es lagen nur noch die Kleidungsstücke und Rüstungsteile herum, welche die Hohlmenschen getragen hatten.
    Als er zu Atem gekommen war, ging er zu Ardac hinüber, der sein Schwert wieder in die Scheide gesteckt und den Schild niedergelegt hatte und ihn nun erschöpft begrüßte. Dafydd und die anderen Bogenschützen schwärmten aus, um möglichst viele ihrer Pfeile einzusammeln.
    »Nun«, sagte der Anführer der Kleinen Leute, »das wäre geschafft. Aber es war ein seltsamer Kampf.«
    »Wieso das?« fragte Jim. Er war sich bewußt, daß Brian und Giles neben ihn getreten waren.
    »Es mag ja sein, daß ein paar im letzten Moment geflüchtet sind«, antwortete Ardac, »doch das war höchstens eine Handvoll. Wir haben fast alle erschlagen. Das ist höchst ungewöhnlich.«
    Er nahm den Helm ab und fuhr sich durchs Haar, um frische Luft an seinen Schädel zu lassen. Das Haar war schweißnaß und im Gegensatz zum Bart pechschwarz. Es bildete einen eigenartigen Kontrast zu seinem Bart und den hellblauen Augen.
    »Heißt das, sie kämpfen für gewöhnlich nicht bis zum letzten Mann?« fragte Jim.
    Ardac schüttelte den Kopf.
    »Aber Ihr habt mir doch gesagt, sie machen sich nichts daraus zu sterben, weil sie binnen achtundvierzig Stunden wieder zum Leben erwachen, solange es noch einen lebenden Hohlmenschen gibt.«
    »Das stimmt wohl.« Ardac kratzte sich am Kopf. »Sie sterben bereitwilliger als gewöhnliche Sterbliche. Aber ihr Leben sinnlos wegzuwerfen, das sieht ihnen gar nicht ähnlich. Wenn sie den Eindruck gewinnen, sie könnten nicht so viele Gegner töten, daß es ihren Tod aufwiegen würde, ziehen sie sich für gewöhnlich zurück. Diesmal haben sie das nicht getan. Und das wundert mich, zumal sie obendrein noch in unser Gebiet eingedrungen sind, obwohl wir sie eigentlich schon eines Besseren belehrt haben.«
    Abermals fuhr er sich durchs feuchte Haar, um seinen Schädel zu lüften.
    »Außerdem haben sie uns durch ihren Todesmut schwerere Verluste zugefügt als sonst«, fuhr er fort. »Wir haben sechs Tote zu beklagen, und vier weitere Männer bedürfen sorgsamer Pflege, wenn sie überleben sollen. Wie ich schon sagte, können wir unsere Verluste ersetzen, aber wenn sie uns regelmäßig angreifen

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