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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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entgegenstellt... zumindest zu Anfang.«
    Er hielt inne, um Atem zu schöpfen. Er hatte beinahe gebrüllt.
    »Darum«, fuhr er fort, »werden die Schotten eine ganze Weile im Vorteil sein und weit nach England hinein eindringen. Währenddessen werden ihnen Gerüchte vorauseilen, welche die Hohlmenschen noch schrecklicher erscheinen lassen, als sie sind, und die Engländer in Furcht und Schrecken versetzen. Wohl wahr, am Ende werden sich ihnen einige entgegenstellen und feststellen, daß man sie zumindest vorübergehend töten kann. Wie ich bereits sagte, die Engländer können weitaus stärkere Kräfte aufbieten als die Schotten - außerdem dürfte es nicht lange dauern, bis sie wie unsere Freunde hier dahinterkommen, daß ihre Bogenschützen die Waffe der Wahl sind, um Hohlmenschen gefahrlos aus der Ferne zu töten.«
    Er verstummte. Herrac brach das Schweigen.
    »Ich hoffe, Ihr seid überzeugt, Mylords«, sagte er, ohne Jim und Dafydd anzusehen. »Ganz gleich, was geschieht, es wird für die Schotten wie für das Gebiet, durch das sie kommen, nichts Gutes bedeuten; denn sie werden gewiß plündern und mit Feuer und Schwert über alle herfallen, die sich ihnen entgegenstellen. Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, besteht darin, die Hohlmenschen rechtzeitig aufzuhalten. Leider muß ich gestehen, daß ich keine Ahnung habe, wie das zugehen sollte.«
    »Man müßte die Hohlmenschen zusammentreiben und alle miteinander töten«, sagte Dafydd. »Wenn alle gleichzeitig ums Leben kämen, würde anschließend keiner mehr zum Leben erwachen, habe ich recht? Dann müßten wir lediglich dafür Sorge tragen, sie alle zu versammeln, mit einer Streitmacht aus dem Grenzgebiet zu umzingeln - ich bin sicher, daß das Kleine Volk uns dabei helfen würde - und zu gewährleisten, daß keiner überlebt.«
    Lachlan lachte höhnisch auf.
    »Lachlan«, meinte Herrac, »Eure Manieren waren noch nie die besten und sind auch jetzt durchaus fehl am Platz. Unsere beiden Freunde hier am Tisch bemühen sich nach Kräften, uns in dieser vertrackten Lage zu helfen. Laßt uns zuhören. Es mag ja sein, daß sie noch keine Lösung für unser Problem haben, aber es könnte durchaus sein, daß sie uns darauf stoßen.«
    Zu Jims Überraschung hellte sich Lachlans Miene, der bis jetzt mürrisch dreingeschaut hatte, plötzlich auf. Er nahm aufrechte Haltung an und blickte Jim und Dafydd direkt an.
    »Verzeiht mir«, sagte er völlig akzentfrei. »Herrac hat recht. Bisweilen bin ich ein übellauniger Geselle; und mir scheint, von dieser Seite habe ich mich bislang gezeigt. Mögt Ihr mir verzeihen, Mylords?«
    Jim und Dafydd bejahten halblaut seine Frage.
    »Nun«, sagte Lachlan, »ich danke Euch für Eure Freundlichkeit. Ich werde zuhören.«
    Er verschränkte die Arme und lehnte sich erwartungsvoll zurück.
    »Was den Vorschlag betrifft, sie zu versammeln und alle gleichzeitig zu töten«, sagte Herrac, »so scheint mir das ein ausgezeichneter Plan zu sein - wenngleich ich erwähnen möchte, daß wir Grenzbewohner uns schon des öfteren darüber unterhalten haben, ohne allerdings eine konkrete Vorstellung zu entwickeln. Das ist wie bei der Geschichte mit den Mäusen, die der Katze die Schelle umhängen wollten, bis eine von ihnen fragte, wer es denn tun wolle - und dann herrschte tiefes Schweigen, denn auf diese Frage gab es keine Antwort. Wir haben mehr als genug Männer hier an der Grenze, die alle die Hohlmenschen so sehr hassen, daß sie bereit wären, ihre jeweiligen Fehden so lange hintanzustellen, bis das Antlitz der Erde von den Hohlmenschen gesäubert ist. Die Frage aber bleibt bestehen. Woher sollen wir wissen, daß wir sie auch alle getötet haben?«
    »Hatte denn noch keiner eine Idee«, fragte Dafydd, »wie man sie dazu bringen könnte, sich alle gleichzeitig zu versammeln?«
    »Niemand«, antwortete Herrac. Er blickte Jim und Dafydd an. »Habt Ihr vielleicht einen Vorschlag?«
    »Nein«, sagte Dafydd, »aber ich denke darüber nach, und ich bin seit jeher fest davon überzeugt, daß es für jedes Problem auch eine Lösung gibt.«
    Er wandte sich an Jim.
    »James?« fragte er. »Habt Ihr vielleicht eine Idee, wie wir sie - ob mit natürlichen oder magischen Mitteln -dazu bewegen könnten, sich alle gleichzeitig an einem Ort zu versammeln?«
    Herrac und Lachlan wirkten auf einmal hellwach. Jim erwiderte ihren Blick nachdenklich und insgeheim auch ein wenig traurig. Abermals begegnete er dem grenzenlosen Glauben an die Macht der Magie,

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