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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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der typisch war für die Menschen des vierzehnten Jahrhunderts. Als ob ein Magier für jedes Problem eine Lösung wüßte, bloß weil er auf ungewöhnliche Mittel zurückgreifen konnte.
    »Aus dem Stegreif fällt mir auch nicht mehr ein als Euch«, sagte er, worauf Herrac und Lachlan in sich zusammenzusacken schienen.
    »Aber wenn Ihr mir etwas Zeit laßt«, fuhr Jim fort, »werde ich darüber nachdenken.«
    »Nehmt Euch soviel Zeit, wie Ihr wollt«, meinte Lachlan rasch. »Wir werden warten, und zwar gerne. Allerdings bezweifle ich, daß Euch etwas einfallen wird, das wir nicht bereits durchdacht und verworfen haben.«
    Schweigen senkte sich über den Tisch. Herrac schenkte allen Wein ein; und alle bis auf Jim tranken und starrten entweder auf die Tischplatte oder ins Leere.
    Nach einer Weile ergriff Jim das Wort.
    »In Situationen wie dieser«, sagte er, »erweist es sich bisweilen als ratsam, sich erst einmal kundig zu machen.« Er blickte Lachlan an. »Würdet Ihr mir schildern, wie Ihr von diesen Plänen erfahren habt, und mir soviel wie möglich über die beteiligten Personen erzählen?«
    »Nun«, meinte Lachlan bedächtig, »Ihr müßt wissen, daß ich mich die vergangenen zehn Monate über am Hof aufgehalten habe - natürlich am schottischen Hof...« Er hüstelte verächtlich und nippte am Wein, bevor er weiterredete. »Dort hatte ich etwas zu erledigen, doch verdankte ich meinen Aufenthalt auch Lord Argyle, mit dem ich weitläufig verwandt bin.«
    Er sah von seinem Glas auf und blickte Jim über den Tisch hinweg direkt an.
    »Dort erfuhr ich von dem Invasionsplan«, sagte er. »Wie es anfing - nun, zunächst war es nur ein Gerücht. Wahrscheinlich hatte jemand am französischen Hof eine Andeutung fallengelassen, welche den Freunden Frankreichs an unserem Hof und wahrscheinlich sogar MacDougall persönlich zugetragen wurde. Alsdann haben die erwähnten Franzosenfreunde wohl darüber geredet; bis MacDougall sich schließlich an unseren König wandte - und der hört auf ihn.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim, da er das Gefühl hatte, es werde eine Bemerkung von ihm erwartet.
    Lachlan nickte.
    »Und so wurde die Angelegenheit beredet und gewann mit der Zeit immer mehr Anhänger, die eines Sinnes mit MacDougall waren. Bis schließlich Pläne geschmiedet wurden.«
    Er brach ab und wandte sich an Herrac.
    »Ihr habt selbst mit Lord Argyle gesprochen«, sagte er. »Haltet Ihr ihn für einen klugen Kopf?«
    »Ich würde sagen, ja«, antwortete Herrac.
    »Nun, Lord Argyle sah keinen Nutzen darin, als Frankreichs Schachfigur tollkühn über England herzufallen. Er weiß ebensogut wie ich und viele andere, wie oft Frankreich uns schon Hilfe zugesagt hat, um sein Versprechen später nicht einzulösen. Jedenfalls beauftragte er mich damit, Genaueres über die Angriffspläne in Erfahrung zu bringen. Wie ich dies anstellte, geht nur mich etwas an, jedenfalls fand ich heraus, daß die Franzosen Gold versprochen hatten, das jeden Tag bei Hofe eintreffen sollte, und daß MacDougall die Hohlmenschen damit bestechen will, auf Seiten der schottischen Streitkräfte zu kämpfen. Allerdings beabsichtigt er, den Hohlmenschen lediglich einen Teil des Geldes zu geben. Den Rest sollen sie erst dann erhalten, wenn die Unternehmung erfolgreich verlaufen ist. Er wird das Gold jedoch schon bald zu einem Treffen mit den Anführern der Hohlmenschen mitnehmen, falls man bei ihnen überhaupt von Anführern sprechen kann...«
    Abermals blickte er Jim an.
    »Eigentlich hatte ich gehofft, die Grenzer oder Ihr, da Ihr zufällig zugegen seid, wüßtet einen Weg, die Begegnung mit den Hohlmenschen zu vereiteln, so daß diese ihre Unterstützung entweder verweigern oder sich nur zum Schein kaufen lassen. Ich weiß nämlich, wann MacDougall hier eintreffen wird und kenne auch in etwa den Weg, den er einzuschlagen gedenkt. Es dürfte ein leichtes sein, ihn abzufangen; mit genügend Männern könnten wir ihm das Gold abnehmen und es für uns behalten.«
    »Lachlan«, erwiderte Herrac ernst, »Ihr habt doch etwa nicht nur das Gold im Sinn? Und benutzt die Gefahr, die Schottland, dem Grenzland und dem ganzen Land droht, als Vorwand, um Euch zu bereichern?«
    »Ich denke an das eine und an das andere!« entgegnete Lachlan. »Wenn er die Hohlmenschen nicht bezahlen kann, werden sie auch nicht für ihn arbeiten. Versteht Ihr, was ich meine?«
    »Das liegt auf der Hand«, murmelte Dafydd.
    »Seht Ihr!« sagte Lachlan zu Herrac und Jim. »Der Verstand des

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