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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wahrzunehmen war, sich in Bereitschaft hielt.
    Wie Snorrl gesagt hatte, war es nicht weit bis zum nächsten Ort. Sie mußten höchstens eine Meile zurücklegen. Jim setzte in Drachengestalt in der Mitte einer fast kreisrunden, ebenerdigen Lichtung auf, die in einem Monat dicht mit Unkraut bewachsen sein würde, obwohl im Moment lediglich ein paar spärliche Hähnchen aus dem dunklen Erdreich sprossen.
    Er schaute sich verblüfft um. Dieser Ort war wie geschaffen für seine Zwecke.
    Er verwandelte sich wieder in einen Menschen, kleidete sich an und machte sich an die nähere Erkundung. Hier gab es keinen Wasserlauf, und die Felswände umschlossen nicht nur die Hälfte, sondern zwei Drittel des Geländes. An der offenen Seite reichte der sanft ansteigende Wald bis dicht an die Lichtung heran; die Baumstämme waren dick und standen dicht beieinander.
    Mit jedem Schritt steigerte sich seine Zufriedenheit.
    »Dieser Ort gefällt Euch«, bemerkte Snorrl.
    Jim fragte sich, woran der Wolf das gemerkt haben mochte. Daß ein Wesen, das eigentlich kein Gespür für unterschiedliche Tonlagen hatte, soviel Feingefühl bewies, war ihm unbegreiflich.
    Er starrte Snorrl an, ohne ihn allerdings zu fragen, wodurch er seine Reaktion erspürt habe. Wenn er wieder nach Hause kam und Gelegenheit hätte, mit Aragh zu sprechen, würde er ihm die Situation schildern und so vielleicht erfahren, woher Snorrl das gewußt hatte. Oder vielleicht auch nicht - bei Aragh konnte man nie wissen.
    »Es könnte gar nicht besser sein«, sagte Jim. »Der Wald ist dicht, und es fließt auch kein Bach mit sumpfigem Uferstreifen mitten hindurch. Alles ist so, wie es sein sollte. Allerdings...«
    Auf einmal war ihm aufgefallen, daß die Fläche viel zu klein war, um zweitausend Personen aufnehmen zu können, von der gleichen Anzahl Angreifer ganz zu schweigen. Es war wie bei Aschenputtels Stiefschwestern, die ihre großen Füße nicht in Aschenputtels Schuh hineinbekamen, so sehr sie sich auch bemühten. Hier stand er vor dem gleichen Problem.
    »Ich fürchte, es ist zu beengt«, meinte er zu Snorrl. »Der Platz reicht nicht aus für alle Hohlmenschen, ganz zu schweigen davon, daß wir auch Platz benötigen, um über sie herzufallen und sie zu töten.«
    »Ich habe mir schon gedacht, daß Ihr nicht leicht zufriedenzustellen seid«, knurrte Snorrl. »Ich hatte recht. Was erwartet Ihr von mir, soll ich vielleicht nach weiteren geeigneten Orten suchen?«
    »Ihr habt gemeint, diese wären die drei besten Orte?« fragte Jim.
    »Das stimmt«, antwortete Snorrl.
    »Dann hat sich die Frage erledigt«, sagte Jim. »Wir nehmen den zweiten Ort, den mit dem Bach und dem etwas spärlichen Baumbewuchs. Ich hätte mir eigentlich denken können, daß ich würde Abstriche machen müssen.«
    »Das hätte ich Euch auch gleich sagen können«, meinte Snorrl. »Das ist eine typische Schwäche der Zweibeiner, von einigen wenigen Ausnahmen, darunter Liseth, einmal abgesehen. Nie sind sie mit irgend etwas zufrieden.«
    »Doch«, sagte Jim. »Ich bin zufrieden. Der zweite Ort gefällt mir.«
    »Um so besser«, meinte Snorrl. Er kratzte sich mit dem linken Hinterfuß heftig an der Seite, dann schüttelte er sich.
    »Wie war's, wenn Ihr mir jetzt sagen würdet, was Ihr vorhabt?« fragte er. »Was gedenkt Ihr zu tun?«
    »Eine ganze Menge«, antwortete Jim. »Und zwar noch bevor wir überhaupt richtig anfangen. Zunächst einmal müssen wir einen schottischen Abgesandten gefangennehmen. Würdet Ihr gern dabeisein?«
    Snorrl beäugte ihn mißtrauisch und neugierig zugleich.
    »Weshalb sollte ich mir Euretwegen diese Mühe machen?«
    »Weil es Euch Spaß machen würde«, entgegnete Jim, der Aragh zwar schon seit zwei Jahren kannte und auch an der Seite dieses übergroßen englischen Wolfs gekämpft hatte, über die Wolfsnatur jedoch kaum etwas gelernt hatte.
    »Ach so«, antwortete Snorrl nach kurzem Schweigen. »Darüber ließe sich vielleicht reden, wenn Ihr eine Aufgabe für mich hättet, die mir zusagen würde.«
    »Das kommt darauf an«, sagte Jim. »Ich möchte Euch etwas fragen. Wir Menschen riechen doch, habe ich recht?«
    »Alle Lebewesen riechen«, antwortete Snorrl, »Menschen bisweilen stärker als andere. Bisweilen verströmen sie sogar recht interessante Düfte, wenngleich sie diese selbst nicht mögen. Soweit ich weiß, hat sich noch kein Mensch für den Geruch von faulem Fleisch begeistern können.«
    »Das mag schon sein«, sagte Jim, der auf einmal wünschte, er wäre

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