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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gewünscht hatte, war der Ort an zwei Seiten von Felswänden umschlossen, und der Boden wirkte eben. Allerdings war lediglich eine der beiden offenen Seiten bewaldet; die andere fiel steil zu einem etwa dreißig Meter tiefer gelegenen Flüßchen ab.
    Das würde nicht reichen. Allerdings wollte Jim vermeiden, daß er Snorrl gleich zu Anfang verärgerte, was dazu hätte führen können, daß dieser sich weigerte, ihm weitere Orte zu zeigen. Daher landete er im Gegensatz zu Grauflügel etwa zwanzig Meter von der Stelle entfernt, wo Snorrl friedlich auf der Seite lag.
    Snorrl sprang sogleich auf, worauf er Jim die Flanke zuwandte. Einen Fuß hatte er leicht angehoben, so daß er den Boden nur leicht mit der Pfote berührte.
    Es war die gleiche Pose, die Jim einmal auf einem Foto gesehen und die ein befreundeter Psychologe und Wolfsexperte als >klassische Kampf- oder Fluchtpose< bezeichnet hatte; anders ausgedrückt, der Wolf hatte seinen Körper so ausbalanciert, daß er sowohl das eine als auch das andere tun konnte.
    Jim schrieb eilends die entsprechende magische Formel an die Innenseite seines Schädels und nahm wieder menschliche Gestalt an; das Bündel und das Schwert baumelten auf dem nackten Rücken.
    Snorrl verharrte noch einen Moment in der erwähnten Haltung, dann näherte er sich auf Umwegen Jim, wobei er seinen Körper nach wie vor so ausbalancierte, daß er jeden Moment hätte wegrennen können.
    »Alles in Ordnung, Snorrl!« rief Jim. »Ich bin's, Sir James. Ich mußte mich in einen Drachen verwandeln, um mit Grauflügel mithalten zu können.«
    Er bemerkte, daß sich Grauflügel mittlerweile auf dem Ast eines nahen Baumes niedergelassen hatte. Allerdings schien sie sich dort ausgesprochen unwohl zu fühlen und jeden Moment wieder auffliegen zu wollen.
    Snorrl gab keine Antwort, sondern zog lediglich den Kreis ein wenig enger. Eingedenk der wölfischen Instinkte blieb Jim reglos stehen und überließ es Snorrl, sich ihm zu nähern. Schließlich war der Wolf so nahe herangekommen, daß er an Jims nackter Hüfte schnuppern konnte. Er sog mehrmals die Luft ein, dann entspannte er sich. Allerdings wirkte er immer noch gereizt.
    »Schleicht Euch nie wieder so an einen northumbrischen Wolf an!« knurrte er. »Sonst könnte es Euch übel ergehen!«
    Jim verkniff sich die Bemerkung, daß der Wolf im Falle einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem Drachen wohl den kürzeren gezogen hätte.
    »Ich habe mich nicht angeschlichen«, sagte er. »Ich bin ganz offen eingeflogen und gelandet, und dann habe ich wieder menschliche Gestalt angenommen.« Er unternahm den Versuch, Snorrl mit einem Scherz aufzumuntern. »Ihr habt doch wohl nicht etwa gemeint, ein nackter Mensch stelle eine Bedrohung für Euch dar?«
    »Solange Ihr ein Schwert auf dem Rücken hängen habt, seid Ihr nicht nackt«, erwiderte Snorrl.
    Jim wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen, doch dann mußte er sich eingestehen, daß Snorrl in gewisser Weise recht hatte. Der Ausdruck >ein nackter Mann< konnte im Mittelalter auch jemanden bezeichnen, der vollständig bekleidet, dafür aber unbewaffnet war. Zumindest war dies eine mögliche Bedeutung, und Snorrl benutzte sie offenbar als Ausflucht, um davon abzulenken, daß er sich beim Anblick des landenden Drachen erschreckt hatte.
    »Dann seid Ihr also ein Drache?« fragte Snorrl, als hätte er Jims Gedanken gelesen.
    »Ich bin kein Drache«, antwortete Jim. »Ich bin Sir James. Allerdings bin ich auch ein Magier und kann mich in einen Drachen verwandeln. Habt Ihr schon einmal einen Drachen gesehen?«
    »Soviel ich weiß, gibt es in dieser Gegend keine«, sagte Snorrl. »Im Winter ist es ihnen hier zu kalt; ich habe gehört, sie mögen die Kälte nicht, wenngleich sie sie notfalls auch ertragen. Das kommt daher, weil sie so groß und dick sind. Wenn sie in einer Höhle sind, geben sie bestimmt soviel Wärme ab wie eine Kuh. Aber wie ich schon sagte, hier gibt es keine Drachen - wenngleich ich Euch gleich erkannt habe.«
    »Dann solltet Ihr eigentlich wissen, daß Drachen keine Wölfe jagen«, meinte Jim. »Sie essen Rinder und andere Pflanzenfresser, jedoch keine anderen Raubtiere.«
    »Ich weiß nicht, was Ihr mit all den langen Worten meint«, sagte Snorrl. »Aber ein northumbrischer Wolf geht kein Risiko ein. Ein Wolf, der ein Risiko eingeht, ist früher oder später ein toter Wolf.«
    Er hielt inne.
    »Wie auch immer«, fuhr er fort, »jedenfalls seid Ihr jetzt da. Das ist der erste Ort, von dem ich

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