Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Lady Liseth Bescheid, daß ich das Mahl beendet habe«, meinte Jim.
    »Sogleich, Mylord«, antwortete der Mann und eilte im Laufschritt in die Küche.
    Gleich darauf erschien Liseth mit einem unförmigen Wäschebündel auf den Armen. Jim wollte ihr schon anbieten, ihr beim Falten zu helfen, doch dann schaute er auf seine Hände und besann sich eines Besseren.
    »Seid Ihr bereit, Sir James?« fragte Liseth. Daß sie ihn mit seinem Rittertitel anstatt mit seinem Rang anredete, deutete darauf hin, daß sie sich bei dem bevorstehenden Verbandwechsel als gleichberechtigte Partnerin sah. Ein Hinweis darauf, daß sie von nun an zusammenarbeiten würden.
    »Gewiß«, antwortete Jim.
    Sie stiegen die Treppe hoch, bogen im vierten Stock auf den Gang ein und näherten sich Brians Zimmer. Als sie eintraten, war er wach und bekam soeben von den Bediensteten Dünnbier eingeflößt. Tatsächlich trank und fluchte er unverblümt zur gleichen Zeit, wahrscheinlich weil sie ihn so ungeschickt hielten, daß seine Verletzung schmerzte. Allerdings wäre er nicht Sir Brian gewesen, hätte er nicht einen anderen Vorwand gefunden, sich zu beklagen.
    »Verdammt noch mal! Nicht so!« brüllte er die Männer an, die ihn aufrecht hielten und ihm den Kopf stützten. »Ihr braucht mir nicht gleich den Kopf abzureißen! Ich kann meinen Kopf alleine hochhalten. Ihr klumphändigen, strohköpfigen...«
    Als er Jim und Liseth bemerkte, verstummte er.
    »Ah, Mylord, Mylady«, sagte er in einem so zuvorkommenden Ton, daß sein Stimmungsumschwung geradezu komisch wirkte, »ich wünsche Euch einen guten Morgen. Vergewissert Euch selbst, Sir James, ich bin bereits zur Hälfte wiederhergestellt!«
    »Das hatte ich auch vor, und Lady Liseth wird mir dabei helfen«, sagte Jim.
    »Laßt mich runter, ihr blöden Rindviecher!« nahm Brian seine Schimpfkanonade wieder auf. »Seht ihr denn nicht, daß Sir James mich untersuchen will? Macht Platz! Tretet zurück!«
    Die vier Bediensteten ließen ihn sanft aufs Bett nieder und zogen sich eilends zurück.
    Brian wandte sich wieder an Jim und Liseth.
    »Nur zu, James«, sagte er und breitete die Arme aus. »untersucht mich!«
    »Gleich«, sagte Jim. »Vorher muß ich mir noch die Hände waschen.« Liseth hatte sich bereits zu den Bediensteten umgewandt und tat nichts weiter, als sie anzufunkeln, worauf diese eine Waschschüssel und Seife brachten.
    »Das ist Teil der Magie«, sagte Jim zu Brian, als er sich die Ärmel aufkrempelte und sich anschickte, die Hände in die Schüssel zu tauchen, welche die Bediensteten ihm hielten.
    »Oh!« machte Brian. Dann runzelte er mißtrauisch die Stirn. »James, ich kann mich nicht erinnern, schon einmal erlebt zu haben, daß Carolinus sich die Hände gewaschen hätte.«
    »Das wundert mich gar nicht!« erwiderte Jim so würdevoll, wie es ihm möglich war. »Ein angesehener Magier der ersten Kategorie, der sich in Gegenwart eines Nichtmagiers die Hände wäscht? Undenkbar!«
    »Gewiß«, meinte Brian demütig. »Verzeiht mir, James. Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Das macht doch nichts«, antwortete Jim freundlich. Er betrachtete fragend das Wasser in der Schüssel. »Wurde das Wasser abgekocht?«
    »Aber ja, Mylord«, antwortete eine der Frauen, die etwas abseits stand und eine ruckartige Bewegung vollführte, die entweder einen Knicks oder irgend etwas Ähnliches darstellen sollte, was der Situation aber Genüge tat. »Erst gestern.«
    »Gestern!« sagte Jim so ungehalten wie möglich. »Gestern reicht nicht! Ich brauche frisch abgekochtes Wasser.«
    »Lucy Jardine!« fuhr Liseth eine der beiden Frauen an. »Geh sofort in die Küche und bring eine Schüssel mit Wasser aus den Kesseln hoch, die gerade auf dem Feuer stehen - und zwar aus einem Kessel, in dem weder Wäsche noch irgend etwas anderes ist!«
    »Jawohl, Herrin«, antwortete Lucy Jardine und rannte hinaus.
    »Ich bin untröstlich«, sagte Brian nach einer Weile zu Liseth und Jim, »daß ich Euch nichts zu trinken anbieten kann. Dieses magische Dünnbier würde Euch wohl kaum munden, fürchte ich...«
    »Aber gewiß doch«, flötete Liseth. Dann blickte sie Jim unsicher an. »Das heißt, wenn Sir James nichts dagegen hat...«
    »Besser nicht«, erwiderte Jim ernst. »Denkt an die besonderen Pflichten, die uns auferlegt sind, Mylady. Am besten wäre es, wenn wir gar nichts tränken, weder Dünnbier noch etwas anderes.«
    »Ah! Nun, da habt Ihr es«, meinte Liseth zu Brian. »Es tut mir leid, Sir Brian.«
    »Aber wieso

Weitere Kostenlose Bücher