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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Euch erzählt habe. Eignet er sich für Eure Zwecke?«
    Jim sah sich genötigt, den Ort eingehender in Augenschein zu nehmen. Er zog rasch Hose und gefüttertes Wams an und befestigte das Schwert am Gürtel. Dann schritt er die Umgebung ab, schaute die unüberwindbaren Felswände empor, blickte zum Wald, der zweifelsfrei so dicht war, daß man sich darin hätte verstecken können, und wandte sich schließlich zur Felskante, die steil zum Fluß hin abfiel. Dann kehrte er zu Snorrl zurück, der sich unterdessen nicht von der Stelle gerührt hatte.
    »So ungefähr habe ich es mir vorgestellt«, sagte Jim. »Aber ich möchte, daß die Hohlmenschen von Felswänden eingeschlossen werden und daß an den offenen Seiten die Angreifer postiert sind. Das bedeutet, daß das Gelände in zwei Richtungen hin abfallen und dicht bewaldet sein muß. An der Flußseite könnte ein Hohlmensch, der seine Rüstung abgelegt hat und daher unsichtbar ist, irgendwie hinunterklettern und entkommen. Unser Plan erfordert es aber, daß kein einziger entkommt, damit wir alle töten können und keiner je wieder zum Leben erwacht.«
    »Ich wünsche Euch Glück«, sagte Snorrl rauh. »Dann ist dieser Ort also nicht geeignet?«
    »In Frage käme er schon«, antwortete Jim höflich, »aber ich würde mir vorher lieber noch die beiden anderen Orte ansehen und dann erst entscheiden, welcher am besten geeignet ist.«
    »Ist gut«, sagte Snorrl und wandte sich ab. »Mir soll's recht sein.«
    Er trottete in den Wald.
    Jim zog sich hastig aus, band die Kleider mit dem Schwertgürtel zusammen, hängte sich das Bündel um den Hals und verwandelte sich wieder in einen Drachen. Im Moment der Verwandlung flog Grauflügel so plötzlich auf, als hätte sie sich erschreckt. Jim sprang in die Luft und folgte ihr.
    Von nun an übernahm er die Führung. Er ortete Snorrl inmitten des Waldes und blieb über ihm, wobei er sich von Aufwind zu Aufwind in westlicher Richtung bewegte, bis Snorrl am zweiten Ort angelangt war. Jim landete und nahm wieder menschliche Gestalt an.
    Nach dem Ankleiden - auch wenn sich die Luft allmählich erwärmte, war es doch ein recht kühler Frühlingstag - machte Jim sich daran, das Gelände zu erkunden. Die Gegebenheiten hätten kaum besser sein können. Hier war etwas mehr Platz als am vorigen Ort - auf jeden Fall würde er für zweitausend stehende Männer in voller Rüstung reichen, und einige würden sogar zu Pferd sitzen können. Die an beiden Seiten aufragenden Felswände waren unüberwindlich und wurden von Geröll begrenzt. An den offenen Seiten gab es keinen steilen Abfall.
    Die etwas erhöht liegende, mit frischgrünem Gras bestandene Freifläche war von Bäumen umgeben. Am Fuß der Steilwände gab es sogar eine Felsleiste, die dem Abgesandten der Schotten und den Anführern der Hohlmenschen als Podium dienen konnte. Der einzige Nachteil bestand darin, daß sich von einer der Felswände ein kleiner Wasserfall ergoß, der sich in einem Becken sammelte, von dem ein Bach ausging und der schließlich im Wald verschwand. Auf dem sumpfigen Boden beiderseits des Bachs bestand die Gefahr, daß man im Kampf darauf ausrutschte und stürzte.
    Der andere Nachteil bestand darin, daß der umliegende Wald noch lichter war als vorhin. Das würde bedeuten, daß die Angreifer in größerer Entfernung warten müßten, bis sich die Hohlmenschen versammelt hatten, zumal wenn es hell sein sollte.
    »Nun?« fragte Snorrl, als Jim seinen Rundgang beendet hatte.
    »Der Ort kommt meinen Vorstellungen schon sehr nahe«, antwortete Jim, wobei er sich bemühte, ein wenig Begeisterung anklingen zu lassen, wenngleich er bezweifelte, daß Snorrl dem Tonfall der Menschen, mit denen er redete, große Aufmerksamkeit schenkte. »Es wäre besser, wenn die Bäume dichter stünden, und auf den Bach könnte ich gut verzichten; ansonsten gefällt es mir recht gut.«
    »Möchtet Ihr Euch noch mehr ansehen?« fragte Snorrl.
    »Ja«, antwortete Jim. »Ihr habt gesagt, Ihr kennt noch einen geeigneten Ort?«
    »Das stimmt«, sagte Snorrl, »und es ist auch gar nicht weit. Ihr könnt zu Fuß dorthin gehen.«
    »Danke. Ich fliege lieber«, sagte Jim. Er nahm das Kleiderbündel, hängte es sich um den Hals und verwandelte sich wieder in einen Drachen. Dann sprang er in die Luft. Snorrl war bereits im Wald verschwunden, doch bereitete es Jim keine Mühe, ihn ausfindig zu machen. Mit Freuden nahm er zur Kenntnis, daß Grauflügel, die so hoch flog, daß sie nur mehr als Punkt

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