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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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wieder ein Drache, dem der Aasgestank eines Rinderkadavers auf einem Feld nichts ausmachte. Wie er zu seinem Erstaunen hatte feststellen müssen, verschmähten Drachen Aas ebensowenig wie Geier.
    »Also gut«, sagte er, »Menschen riechen. Aber riechen auch die Hohlmenschen?«
    »Selbstverständlich tun sie das!« knurrte Snorrl. »Vielleicht haben sie gerade deshalb Angst vor mir, weil ich ihre Anwesenheit auch dann wahrnehme, wenn sie keine Kleider anhaben.«
    »Und ich nehme an«, sagte Jim, »daß sie genau wie wir Menschen alle unterschiedlich riechen.«
    »So daß ich sie voneinander unterscheiden kann?« fragte Snorrl. »Aber gewiß doch. Ihr seht ja auch nicht alle gleich aus. Und das gilt auch für sie, das heißt, es würde für sie gelten, wenn man sie sehen könnte. Und deshalb riecht auch jeder anders.«
    »Gut!« sagte Jim. »Dann kommt Ihr uns wie gerufen. Wir beabsichtigen nämlich, den Mann abzufangen, der die Hohlmenschen mit Gold bestechen will, damit sie bei einem Angriff auf England die Vorhut bilden.«
    »Gold! Silber!« sagte Snorrl. »Es ist mir schleierhaft, was Ihr Zweibeiner an diesen kalten Metallen findet.«
    »Das ist schwer zu erklären«, sagte Jim. »Jedenfalls wird dieser Mann herkommen und das Gold bei sich haben. Deshalb wollen wir ihn gefangennehmen. Dann werde ich seinen Platz einnehmen und mich mit den Hohlmenschen treffen. Zunächst werde ich einigen Gold geben. Schließlich überreiche ich jedem einzelnen seinen Anteil an dem Gold. Dabei wollen wir sicherstellen, daß sich kein Hohlmensch seinen Anteil zweimal abholen kommt. Wenn Ihr bei mir seid, könntet Ihr mir Bescheid geben, wenn sich einer von ihnen zweimal anstellt?«
    »Ich wüßte nicht, was dagegen spräche«, sagte Snorrl. »Schließlich müßte er das Gold bereits einmal berührt haben, und das würde ich merken.«
    Jim blickte ihn überrascht an.
    »Gold stinkt nicht«, sagte er.
    »Das nicht.« Snorrl grinste boshaft. »Aber Gold, das zuvor durch verschwitzte Hände gegangen ist, schon. Wenn Ihr Ihnen das Gold überreicht, fassen sie es an; deshalb müßte etwas von Eurem Geruch auf sie übergehen.«
    »Wollt Ihr damit behaupten, Ihr könntet einen solch schwachen Geruch wahrnehmen?« fragte Jim erstaunt.
    »Wenn er frisch ist«, antwortete Snorrl. »Drei Stunden später würde ich nichts mehr unterscheiden können, aber diesen Geruch kann ich etwa eine Stunde lang wahrnehmen - das heißt, natürlich nur aus der Nähe. Außerdem würde ich die meisten an ihrem Eigengeruch wiedererkennen.«
    »Gut«, sagte Jim. »Dann könnt Ihr neben mir liegen, wenn ich ihnen das Gold übergebe. Das würde Euch doch gefallen, nicht wahr?«
    »Sie würden bestimmt einen möglichst weiten Bogen um mich schlagen«, sagte Snorrl, dessen gelbe Augen blitzten, »aber merken werde ich sie mir doch. Ja, das würde mir gefallen.«
    »Was würdet Ihr davon halten, wenn ich ein wenig zaubere und Eure Größe verdoppele?«
    Snorrl schaute mißtrauisch drein.
    »Könnt Ihr das denn?«
    »Allerdings«, sagte Jim.
    Snorrl riß den Rachen auf, und das bedeutete, wie Jim von Aragh her wußte, daß er lachte, obwohl kein Laut zu vernehmen war.
    »Dann wäre das also abgemacht!« sagte Snorrl. »Ihr könnt Euch darauf verlassen, daß ich an Eurer Seite sein werde - oder wo immer Ihr mich braucht.«

15
     
    Wieder in der Burg angelangt, machte Jim sich auf die Suche nach Liseth, da es mittlerweile an der Zeit war, Brians Verband zu wechseln.
    Schließlich traf er sie mit hochgekrempelten Ärmeln in der Küche an, wo sie einen Waschvorgang überwachte, wie es ihn in der Burg so noch nicht gegeben hatte. Sie bestand darauf, daß Brian vor dem Verbinden etwas essen müsse, und wies darauf hin, daß es bereits Mittag sei.
    »Was, schon Mittag?« fragte Jim. »Mir kommt es so vor, als sei ich erst vor einer Stunde aufgebrochen.«
    »Glaubt ja nicht«, meinte Liseth, »ich würde Euch so rasch vergessen, daß Ihr mich nicht mitgenommen habt. Ich wäre Euch eine Hilfe gewesen, das weiß ich.«
    »Das wärt Ihr bestimmt«, erwiderte Jim beschwichtigend. »Allerdings war dabei auch ein gewisser Zauber im Spiel, über den wir uns einmal unter vier Augen unterhalten sollten. Ihr werdet schon noch alles erfahren. Einstweilen muß ich Euch um Verzeihung dafür bitten, Euch nicht rechtzeitig eingeweiht zu haben.«
    »Schon gut«, sagte Liseth. Sie rollte sich die Ärmel herunter und wandte sich von einem riesigen Kessel ab, der etwa eine halbe Tonne Wäsche zu

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