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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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denn, Mylady«, sagte Brian. »Ich bin es, der es bedauert, ein solch kläglicher Gastgeber zu sein.«
    Eine Zeitlang fuhren sie damit fort, wechselseitig Entschuldigungen vorzubringen. Es war noch gar nicht so lange her, da hätte Jim sich darüber gewundert. Mittlerweile aber hatte er sich an die Höflichkeitsfloskeln der gehobenen Gesellschaft dieser Welt gewöhnt. Nach einer Weile erschien Lucy Jardine mit der dampfenden Schüssel, das Gesicht schmerzverzerrt.
    »Stell die Schüssel ab!« sagte Jim hastig. »Lucy Jardine, wenn du mir noch einmal eine solche Schüssel bringen sollst, dann faß sie mit ein paar Tüchern an -mit sauberen Tüchern, versteht sich.«
    »Danke, Herr«, sagte Lucy und rang die Hände, nachdem sie die Schüssel auf den Tisch gestellt hatte. »Aber die Herrin hat bloß gesagt, ich soll kochendes Wasser aus einem der Kessel in die Schüssel füllen. Zum Glück war gerade ein Kessel am Kochen.«
    »Nun, dann denk in Zukunft daran, was ich gesagt habe«, meinte Jim. »Komm her, ich möchte mir deine Finger anschauen.«
    Lucy näherte sich ihm schüchtern und zeigte ihm ihre Hände, die leidlich sauber waren, so daß die Blasen, die sie sich an der Metallschüssel zugezogen hatte, gut zu erkennen waren.
    »Geh wieder hinunter in die Küche«, sagte Jim, »laß dir die Finger dick mit Fett einschmieren und wickele dann vorsichtig einen Streifen trockenen, frisch ausgekochten Stoff darum, falls noch etwas davon übrig ist. Und schick jemanden hoch, der deinen Platz bei Sir Brian einnehmen kann.«
    »Wenn es Euch recht ist, Mylord«, sagte Lucy, »komme ich wieder und tue alles, was Ihr sagt. Diese kleinen Blasen an den Fingern machen doch nichts.«
    Offenbar konnte es die Frau an Starrköpfigkeit ohne weiteres mit Brian aufnehmen.
    »Also gut«, sagte er, »komm wieder, aber tu mit den Fingern, was ich dir gesagt habe. Geh jetzt.«
    Die Frau ging hinaus. Jim prüfte vorsichtig die Temperatur des Wassers in der Schüssel. Es war bereits so weit abgekühlt, daß er die Hände gefahrlos hineintauchen konnte. Er nahm das Stück Seife, welches einer der Bediensteten ihm reichte, schmierte sich die Hände ein und tauchte sie dann behutsam ins Wasser. Als er die Hände ausgiebig gesäubert hatte, drehte er sich zu Liseth um und nahm ihr eines der sauberen Tücher vom Arm. Das Bündel, das sie nach wie vor hielt, war nicht allzu schwer, dafür aber unhandlich.
    Er trocknete sich die Hände ab, dann legte er das Tuch auf Sir Brians Bett.
    »Ihr könnt die Wäsche hier absetzen, Mylady«, sagte er.
    Liseth setzte ihre Last mit einem Seufzer der Erleichterung ab.
    Jim wandte sich an die beiden männlichen Bediensteten.
    »Würdet Ihr Sir Brians Bett etwas weiter ins Zimmer rücken, damit wir mehr Platz haben?«
    Sie gehorchten.
    Als die beiden Männer wieder an die Wand getreten waren, nahm Jim Liseth gegenüber an der Bettkante Aufstellung.
    »Und nun, Mylady«, sagte er, »würde ich Euch gern zeigen, wie man diese Wäschestücke faltet.«
    Die Tücher bestanden aus allen möglichen Materialien, überwiegend jedoch aus Wolle. Aufgrund des Kochens waren sie natürlich eingelaufen. In weiser Voraussicht hatte Liseth allerdings besonders große Tücher ausgewählt. Jim und Liseth falteten sie nun zu Quadraten oder langen Streifen zusammen, wobei die Streifen unmittelbar für Brians Wunde gedacht waren. Zwei der dünnsten und strapazierfähigsten Teile - wahrscheinlich waren sie aus Leinen - behielt Jim zurück, um damit den Verband abzudecken.
    Er war sich keineswegs sicher, ob seine Vorsichtsmaßnahmen ausreichen würden, die unteren Lagen keimfrei zu halten. Allerdings blieb ihm nichts anderes übrig, als sich auf das wenige zu verlassen, das er irgendwo aufgeschnappt oder von den Erste-Hilfe-Kursen in seiner Heimatwelt im Gedächtnis behalten hatte.
    Mehr konnte er im Moment nicht tun. Nicht einmal für sich selbst würde er mehr tun können, sollte er sich irgendwann einmal - was durchaus nicht ausgeschlossen war - in Brians Lage befinden, ohne daß Angie in der Nähe war.
    Brian und die vier Bediensteten schauten ihnen interessiert zu. Als sämtliche Tücher gefaltet waren, schlug Jim das Bettzeug von Brians Oberkörper zurück.
    »Es könnte sein, daß der Verband an der Wunde festklebt und es etwas weh tut, wenn ich ihn abnehme«, sagt er.
    »Mein lieber James«, erwiderte Brian, »was ist schon dabei?«
    »Ich wollte Euch bloß warnen«, meinte Jim.
    »Nehmt ihn ab«, sagte Brian mit eine

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