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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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man sich so allerlei Geschichten... Außerdem weiß ich nicht, welche Einstellung die Kleinen Leute gegenüber den Menschen an den Tag legen. Das müßt Ihr selbst herausfinden. Aber einmal angenommen, eine solche Streitmacht ließe sich aufstellen, wie wollt Ihr es dann anstellen, die Hohlmenschen - ich betone, alle Hohlmenschen! - an einem Ort zu versammeln und sie anschließend zu töten?«
    »Auch dies«, sagte Jim, »ist im Grunde ganz einfach, wenngleich es dazu des Einsatzes ungewöhnlicher Methoden und, um die Wahrheit zu sagen, auch gewisser magischer Anstrengungen meinerseits bedarf.«
    Er wandte sich an Lachlan MacGreggor.
    »Ich glaube, Ihr habt angedeutet, der schottische Abgesandte stünde Eurem König nahe?« fragte er.
    »Angedeutet habe ich es nicht«, erwiderte Lachlan, »ich habe es gesagt. Anders könnte es auch gar nicht sein. Zum einen wegen des Goldes, das er dabeihaben wird. Schließlich handelt es sich dabei um den Vorschuß auf die Bestechungssumme, und das ist ein hübscher Batzen, den der König nur jemandem anvertrauen wird, der ihm so nahe steht wie seine Schoßhündchen. Daher wird MacDougall, der die Rolle des Abgesandten übernimmt, zweifellos zu Pferd und in Begleitung einer kleinen Leibgarde erscheinen, und er wird Packpferde mitführen, welche das Gold tragen werden.«
    »Würdet Ihr MacDougall wiedererkennen, wenn Ihr ihn seht?« fragte Jim.
    »Ob ich ihn wiedererkennen werde? Mann, wie sollte ich denn nicht? Schließlich bin ich ihm schon des öfteren bei Hofe und bei anderen Gelegenheiten begegnet«, antwortete Lachlan. »Manche halten ihn für einen rauhen Burschen, aber meiner Ansicht nach ist er ein Weichling. Weshalb fragt Ihr?«
    »Ich beabsichtige, seine Stelle einzunehmen«, antwortete Jim.
    Lachlan starrte ihn an, dann brach er in brüllendes Gelächter aus.
    »Ich will Euch ja nicht zu nahe treten«, sagte er, als er sich wieder gefangen hatte. »Aber Ihr seid wohl etwas zu groß und zu massig an Schultern und Oberkörper, um als MacDougall durchgehen zu können, und im Gesicht seid Ihr ihm überhaupt nicht ähnlich. Aber selbst wenn Ihr sein Zwillingsbruder wärt, so mangelt es Euch doch an seinem gezierten Auftreten und seinen Allüren.«
    »Das weiß ich«, sagte Jim, »aber Ihr könnt mir glauben, daß die Magie für all diese Schwierigkeiten Abhilfe weiß.«
    Bei der Erwähnung dieses machtvollen Worts wurden alle Anwesenden und selbst Lachlan unvermittelt ernst. Einen Moment lang herrschte beeindrucktes Schweigen. »Ich glaube«, sagte Jim, das Schweigen brechend und an Lachlan gewandt, »Ihr hattet bereits einen Plan, MacDougall und das Gold abzufangen. Einen Plan, den Ihr Sir Herrac unterbreiten wolltet.«
    »Wohl wahr!« Lachlan rutschte unbehaglich auf dem Hocker, während er in seinen Becher starrte. Dann sah er auf und blickte zu Jim. »Aber das war etwas anderes, mit Magie hatte das nichts zu tun.«
    »Ich versichere Euch«, sagte Jim, »hick!«
    Der Wein, den er beim Warten geistesabwesend getrunken hatte, war ihm schließlich doch noch zu Kopf gestiegen.
    »Ihr werdet doch nicht etwa schon so früh am Nachmittag betrunken sein?« fragte Lachlan, ihn mißtrauisch beäugend.
    »Nein - hick! Das ist die Folge eines Fluchs, mit dem mich ein anderer Magier vor vielen Jahren belegt hat und den ich nie ganz überwunden habe. Das gibt sich schon wieder. Achtet einfach nicht darauf.«
    »Bestimmt«, kam Dafydd ihm zu Hilfe. »Ich habe mal von einem Mann gehört, der am Schluckauf gestorben ist, bloß weil ihm keine Magie zu Gebote stand.«
    »Wohl wahr«, sagte Jim. Sein Schluckauf ging weiter, doch er ignorierte ihn entschlossen. »Glücklicherweise passiert mir das nur selten. Jedenfalls sprachen wir gerade von Eurem Plan, Lachlan, MacDougall mit dem Gold abzufangen.«
    »Aye«, meinte Lachlan, der auf einmal äußerst vorsichtig geworden war und wieder zum schottischen Dialekt Zuflucht genommen hatte, »aber ich bin mir nicht sicher, ob er auch im Einklang mit Euren Absichten steht.«
    »Das zu beurteilen solltet Ihr mir überlassen«, entgegnete Jim steif.
    Im Verlauf des vergangenen Jahres hatte er eine Menge Lehrgeld zahlen müssen, bis er gelernt hatte, daß es bei den Menschen des vierzehnten Jahrhunderts bisweilen angebracht war, seine ganze Autorität in die Waagschale zu werfen. »Ich bin der einzige hier am Tisch, dem magische Mittel zu Gebote stehen«, fuhr er fort, »und der beurteilen kann, inwieweit sie sich mit Eurem Plan in Einklang bringen

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