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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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entschuldigt er sich jemals, noch versteht er es, wenn andere es tun; höchstens betrachtet er es als ein Zeichen von Schwäche.«
    »Danke, daß Ihr mich darauf hingewiesen habt«, sagte Jim.
    Eigentlich hätte er sich das denken können, denn schließlich kannte er Aragh. In welcher Hinsicht er sich über Snorrl wohl sonst noch täuschen mochte?

16
     
    »Ich glaube«, sagte Jim, als sie drei Stunden später alle um die hohe Tafel versammelt waren und sich der Nachmittag dem Abend zuneigte, »was den schottischen Abgesandten und die Hohlmenschen angeht, muß ich eine Menge vorausplanen. Schließlich geht es darum, die Hohlmenschen ein für allemal loszuwerden.«
    Er hielt inne und leckte sich über die Lippen. Er hatte am Tisch gewartet, während die anderen nach und nach aufgetaucht waren, als erster Dafydd und zuletzt Herrac, der sich erstaunlicherweise länger Zeit gelassen hatte als seine Söhne. Folglich hatte Jim die Zeit totgeschlagen, während man ihm ständig neue Speisen und Wein aufgetragen hatte. Das Essen hatte er kaum angerührt, dafür aber mehr Wein getrunken, als ihm guttat - schließlich wollte er seine Argumente mit klarer Stimme vorbringen.
    Allerdings wirkte seine Eingangserklärung dermaßen sensationell, daß jede Beeinträchtigung seiner Stimme damit mehr als wettgemacht wurde.
    »Wollt Ihr damit sagen, Mylord«, rief Sir Herrac, der seine Söhne, die alle gleichzeitig redeten, übertönte und zum Schweigen brachte, »Ihr wüßtet eine Möglichkeit, die Hohlmenschen ein für allemal zu vernichten?«
    »Ich glaube, diese Möglichkeit besteht«, sagte Jim. »Die Grenzbewohner müßten eine Streitmacht aufstellen; außerdem würden wir die Hilfe einiger anderer benötigen, die ich morgen mit Snorrl aufsuchen werde, falls der Wolf rechtzeitig auftaucht und mich zu ihnen führt.«
    »Dann redet schon, in Gottes Namen!« sagte Sir Herrac mit ebensoviel Rührung in der Stimme wie bei der Erwähnung seiner verstorbenen Gemahlin.
    »Ja, bitte, Mylord!« bat Liseth mit leuchtenden Augen. Man hatte sie ebenso zu der Beratung hinzugezogen wie Dafydd und Lachlan MacGreggor, auf dessen Anwesenheit Jim ebenfalls Wert legte.
    »Das reicht, Liseth!« tadelte Sir Herrac seine Tochter. »Vergiß nicht, daß du unter der Bedingung mit am Tisch sitzt, daß du zuhörst und dich nicht einmischst, zumindest nicht, ohne mich zuvor um Erlaubnis zu fragen.«
    »Ja, Vater«, wiederholte Liseth die Litanei, die anscheinend allen Kindern von Sir Herrac so leicht über die Lippen kam.
    »Wohlan, Mylord«, wandte sich Sir Herrac abermals an Jim, »ich glaube, Ihr wolltet etwas sagen.«
    »So ist es«, meinte Jim. »Der Plan ist eigentlich ganz einfach. Mit Snorrls Hilfe habe ich einen Ort gefunden, an dem die Hohlmenschen Mühe haben werden zu flüchten, sollten sie dort angegriffen werden. Ich werde versuchen, es so einzurichten, daß ein jeder seinen Anteil am Gold persönlich entgegennimmt - um sicherzustellen, daß auch tatsächlich alle zugegen sind.«
    »Wenn wir sie alle töten wollen, brauchen wir eine große Streitmacht«, sagte Herrac. »Ich weiß nicht, wie viele Nachbarn ich werde überreden können, uns zu helfen.«
    »Daran habe ich schon gedacht«, meinte Jim. »Ich schlage vor, daß die Schiltrons der Kleinen Leute, die mit Speeren zu Fuß kämpfen, die Hohlmenschen als erste angreifen, wenn sie noch unvorbereitet sind, und Gassen für die Grenzbewohner öffnen, die in den Kampf eingreifen, wenn die Hohlmenschen sich zur Wehr zu setzen beginnen.«
    »Das Kleine Volk!« entfuhr es Herrac, und seine Söhne sowie Lachlan begannen gleichzeitig zu reden.
    Herrac brachte sie wieder zum Schweigen.
    »Fahrt fort, Sir James«, meinte er grimmig. »Ihr spracht vom Kleinen Volk.«
    »Ja«, sagte Jim. »Ich würde sie gern an der Unternehmung beteiligen. Nicht nur deshalb, weil ihre Erbfeindschaft mit den Hohlmenschen noch weiter zurückreicht als die der Grenzbewohner, sondern auch, weil sie über gewisse Fähigkeiten und Vorzüge verfügen, die uns abgehen; und zwar um sicherzustellen, daß jeder einzelne der Hohlmenschen getötet wird, damit keiner von ihnen je wieder zum Leben erwacht und Ihr sie endlich los seid.«
    Herrac strich sich mit dem massigen Zeigefinger über das nicht minder massige Kinn.
    »Nicht alle Grenzbewohner mögen die Kleinen Leute und vertrauen ihnen«, sagte er, »wenngleich mir niemand bekannt ist, der mit ihnen in Fehde liegt oder einen besonderen Groll gegen sie hegt. Allerdings erzählt

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