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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Macht liegt«, sagte Jim zu dem Schiffskapitän, »werde ich dafür sorgen, daß Ihr durch Euren Wagemut nichts verliert.«
    Kein Segel versuchte ihnen zu folgen, und es dauerte nicht lange, da hatten sie die Rade von Brest hinter sich und befanden sich auf offener See.
    Der Sonnenuntergang sorgte noch immer für gutes Licht, und das offene Meer war ihnen augenscheinlich wohl gesonnen. Das Wasser war nicht unbewegter als gewöhnlich, und auf der Art von Schiff, die Jim im Gegensatz zu diesem kleinen Boot als Schiff bezeichnet hätte, wäre kaum etwas davon zu spüren gewesen.
    Auf diesem kleinen Schiff jedoch - und Jim machte sich im Geiste eine Notiz, das Boot künftig als Schiff zu bezeichnen, da der Schiffskapitän und seine Mannschaft es offensichtlich als solches erachteten - auf diesem kleinen Schiff also machte sich das Schaukeln eindeutig bemerkbar. Andererseits war Jim gegen Seekrankheit immer ziemlich unempfindlich gewesen, und seine Freunde schienen ebenfalls nicht unter Übelkeit zu leiden, während Edouard und seine Mannschaft sich auf dem Wasser natürlich wie zu Hause fühlten.
    »Ein schöner Tag, um nach England zurückzukehren!« sagte Brian und sprach damit aus, was sie Jims Meinung nach wohl alle dachten.
    Aber Edouard runzelte die Stirn.
    »Mir wären Dunkelheit oder Regen lieber«, sagte er. »Man kann unser Segel weithin sehen, selbst aus großer Entfernung.«
    »Und das ist nicht gut?« fragte Jim.
    »Wir könnten auf See auf einen Feind stoßen, der uns als pflückreife Frucht betrachtet«, erwiderte Edouard. »Wir werden uns in Kürze auf hoher See befinden und damit leichte Beute für jedes andere Schiff sein, das es mit uns aufnehmen kann. Ah, nun ja, wir können nichts tun, als auf Schwierigkeiten zu warten und ihnen entgegenzutreten, so sie denn kommen.«
    Dann wandte er sich wieder seinen Pflichten zu. Jim sah sich in seiner früheren Meinung bestätigt, daß alle Schiffskapitäne geborene Pessimisten waren.
    Sie segelten nach Nordosten, Richtung England. Die Nacht senkte sich herab, und die Morgendämmerung kam. Von Zeit zu Zeit erhaschten sie im Mondlicht einen Blick auf ferne Segel. Aber keines davon kam in ihre Nähe, und es dauerte nicht lange, da sahen sie vor sich eine dunkle Linie über dem endlosen Horizont. Bisher hatten sie während des größten Teils ihrer Fahrt zu ihrer Rechten die Westküste Frankreichs gesehen. Diese Schiffe, rief Jim sich ins Gedächtnis, fuhren gern nicht allzu weit vom Land entfernt, da sie dann nach Landmarken navigieren konnten und nicht auf die Sonne oder Sterne angewiesen waren.
    Plötzlich ertönte Secohs Stimme.
    »Mylord! Mylord!« rief er. »Da ist ein Drache am Himmel, der sich genau über uns hält.«
    Er zeigte in die Höhe, und Jim blickte in die angedeutete Richtung. In seiner Menschengestalt verfügte er nicht über Secohs Drachensicht. Aber da oben flog etwas, das wie ein Drache in der Luft kreiste.
    »Soll ich hinauffliegen und ihn zur Rede stellen?« fragte Secoh eifrig.
    »Das wäre vielleicht das beste«, antwortete Jim langsam. »Aber laß dich nicht auf einen Kampf ein, wenn du es vermeiden kannst.«
    »Versprochen!« rief Secoh und erhob sich mit heftigem Flügelschlag in die Lüfte.
    Jim sah ihm nach. Der andere Drache ließ Secoh näher kommen, und eine Weile flogen sie so dicht nebeneinander her, daß sie einander scheinbar berührten. Secoh ließ den anderen, der sich nun abwandte, schließlich allein weiterfliegen und krachte wenige Sekunden später mit einer unbeholfenen, einfüßigen Landung wieder aufs Deck. Mit dem anderen Fuß umklammerte er etwas, das halb verborgen unter seinem Körper lag.
    »Mylord!« rief er. Jim eilte ihm entgegen und spürte, wie ihm ein schwerer Beutel in die Hände gedrückt wurde. »Das war Iren - einer der französischen Drachen. Sie werden mit uns gegen die Schlangen kämpfen! Das hier ist ihre Sicherheit.«
    Jim öffnete den Beutel nur ein kleines Stück weit und blickte hinein. Er sah Juwelen - viel mehr, als je in irgendeinem Drachenpaß gewesen waren, den er bei sich getragen hatte. Der Beutel enthielt mehr als ein Lösegeld für einen Kaiser - sein Wert hätte als Lösegeld für Dutzende von Kaisern ausgereicht. Hastig gab er Secoh den Beutel zurück.
    »Behaltet und bewacht Ihr ihn«, sagte er beinahe im Flüsterton.
    »Jawohl, Mylord«, erwiderte Secoh leise, aber voller Stolz. Er nahm den Beutel entgegen.
    Jim wandte sich mit, wie er hoffte, gleichgültiger Miene um. Er würde Brian

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