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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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mußte, um einen solchen Raum zu erreichen, zögern.
    Secoh hatte es jedoch schon vor langer Zeit aufgegeben, sich einzugestehen, daß irgend etwas ihm angst machen könne. Also zwängte er sich, wenn auch ein wenig zaghaft, durch den Eingang und mühte sich die Treppe hinunter.
    Weder Brian noch Giles verloren ein Wort, bis sie alle unter Deck im Vorschiff waren; aber als die drei Ritter nun zusammen mit Secoh in dem Raum standen, in dem normalerweise sechs oder acht Männer Platz gefunden hätten, wurde es eindeutig eng - vor allem für die drei Männer, die versuchten, ihre Rüstung anzulegen und einander dabei zu helfen. Diese Tatsache konnte keiner von ihnen übersehen.
    »Wollt Ihr mich wieder in einen... einen Menschen verwandeln?« fragte Secoh Jim.
    Seine Frage ging Jim zu Herzen. Er wußte, wie wenig es Secoh gefiel, seine Drachengestalt gegen die eines Menschen einzutauschen.
    »Nein, Secoh«, sagte er, »ich werde Euch um Hilfe schicken. Und nun möchte ich, daß Ihr alle einen Augenblick wartet, wenn Ihr so freundlich sein wollt. Ich möchte unseren Schiffskapitän noch um einen weiteren Gefallen bitten. Ich bin gleich wieder da.«
    Er wandte sich der Leiter zu, die an Deck führte.
    »James?« fragte Brian. »Ihr habt uns hierher gebeten, um ungestört mit uns reden zu können, und nun wollt Ihr statt dessen mit dem Schiffskapitän sprechen. Das ist ein wahrlich seltsames Benehmen. Man könnte meinen...«
    »Bitte habt ein wenig Geduld, Brian«, sagte Jim. »Ich möchte wirklich nur noch ein Wort mit ihm reden. Ich gehe jetzt die Leiter hinauf und rufe nach ihm. Dann bin ich gleich wieder unten. Ihr übrigen könnt zuhören, wenn Ihr wollt.«
    Ohne auf Brians Zustimmung zu warten - die er im übrigen auch gar nicht bekam -, stieg Jim die Leiter hinauf und schob den Kopf durch die Luke des Vorschiffs.
    »Kapitän!« rief Jim. »Würdet Ihr bitte einen Augenblick herkommen? Es ist wichtig!«
    Hinter sich auf dem Deck des Vorschiffs, das er nicht einsehen konnte, war eine Art Gebrumm zu hören, ein Durcheinander verschiedener Stimmen. Einige Sekunden später erklangen dröhnende Schritte über ihm, und Edouard sprang leichtfüßig gegenüber der Luke zu Boden und hockte sich hin, um Jim ansehen zu können.
    »Was gibt es, Herr Ritter?« fragte er. »Wenn wir etwas aufbauen sollen, hinter dem der Bogenschütze in Deckung gehen kann, zählt jetzt jeder Augenblick...«
    »Das weiß ich. Und ich bin genauso sehr auf Dafydds Schutz bedacht wie alle anderen hier - wahrscheinlich noch mehr«, entgegnete Jim. »Aber ich muß Euch schnell noch etwas fragen. Ihr habt keine Fracht an Bord, oder?«
    »Hm«, machte Edouard und sah ihn einen Augenblick lang verschlagen an, »Ihr versteht ein wenig von der Seefahrt, Mylord. Nein, wir haben keine Fracht. Wie hätte uns das auch möglich sein sollen, wo wir so hastig abgelegt haben?«
    »Das bedeutet, daß wir hoch im Wasser liegen, nicht wahr?« erkundigte sich Jim. »Und das muß für diesen Bloody Boots, oder wer auch immer er ist, erkennbar sein, oder nicht? Übrigens, warum nennt man ihn eigentlich Bloody Boots?«
    »Angeblich gießt er das Blut von Gefangenen in seine Stiefel, bevor er ein anderes Schiff entert, so daß das Blut aus den Stiefeln sickert und überall seine blutigen Fußabdrücke hinterläßt«, erklärte Edouard. »Ich selbst glaube eher, daß es vermutlich Rinder- oder Schafsblut ist, das er benutzt. Obwohl es ihm durchaus ähnlich sähe, einem Gefangenen die Kehle durchzuschneiden, nur um an Blut für seine Stiefel zu kommen. Nein, Ihr habt recht. Wir führen keine Fracht bei uns. Ich habe mich selbst schon gefragt, warum er ausgerechnet uns angreift, obwohl Schiffe in der Nähe sind, die gewiß eine lohnendere Beute versprechen.«
    »Und Euch ist keine Antwort eingefallen?« fragte Jim.
    »Keine Antwort, Mylord. Ihr habt recht«, sagte Edouard.
    »Vielen Dank«, sagte Jim. »Das wäre dann alles. Ich hatte mir nur dieselbe Frage gestellt. Jetzt könnt Ihr wieder dahin zurückkehren, woher Ihr gekommen seid, und wir sehen zu, daß wir unsere Rüstungen anlegen.«
    »Eine müßige Frage, um so kostbare Zeit damit zu verschwenden!« brummte Edouard, während er sich erhob. Dann sprang er das kleine Stück zum oberen Deck hinauf, das gleichzeitig das Dach der Vorschiffskabine darstellte. Einen Augenblick später hörten sie das Dröhnen seiner Stiefel, die dem Bug entgegenstrebten.
    Jim stieg die Leiter wieder hinunter.
    »Was sollte diese Frage,

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