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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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können. Alles, was es hier zu stehlen gibt, wird im Augenblick wahrscheinlich von Magie beschirmt; aber die Magie erlischt, wenn der Magier stirbt. Diese Vagabunden sind eindeutig fest entschlossen, uns davon abzuhalten, ihn von hier wegzubringen und ihm das Leben zu retten. Ich wünschte, wir hätten noch ein Dutzend Männer mehr mitgebracht! Die haben mit Sicherheit alle irgendwo lange Messer in ihren Kleidern versteckt und, wenn ich mich nicht irre, auch ein paar Schwerter.«
    Jim ließ den Blick über die mittlerweile finster dreinblickende Gruppe gleiten, die allesamt mit bunten, schmutzigen Lumpen aus Leinen und anderem Tuch bekleidet waren. Nach königlichem Erlaß stand die Todesstrafe auf den Besitz eines Schwertes; es sei denn, man war von hohem Rang oder hatte von jemandem, der selbst einen hohen Rang bekleidet, die Erlaubnis zum Tragen eines Schwertes erhalten. Aber diese Leute mußten jeden Augenblick damit rechnen, daß ihr Leben aus einem halben Dutzend anderer Gründe verwirkt war. Ja, man würde gewiß Schwerter bei ihnen finden. Offensichtlich betrug ihre Zahl auch eher vierzig als dreißig. Er, Theoluf und die Bewaffneten würden es mit einer Überzahl von vier gegen einen zu tun haben; und wenn auch die Männer, mit denen sie es aufnehmen mußten, keine ausgebildeten Soldaten waren, würden sie doch sicher über einige Erfahrung im Umgang mit Waffen verfügen. Es sah nicht gut aus.
    Aber das hatte nicht das geringste zu bedeuten, wurde Jim plötzlich klar. Sie lebten jetzt im vierzehnten Jahrhundert, und er war ein Baron und Ritter. Schon der bloße Gedanke, einem solchen Pöbel zu weichen, würde ihn in den Augen seiner Nachbarn einschließlich seiner besten Freunde für alle Zeit in Schande stürzen. Vor allem Sir Brian Neville-Smythe würde die Schmach als sein bester Freund persönlich nehmen. Brian selbst hätte keinen Augenblick gezögert, sich ganz allein auf eine Armee zu stürzen. Bisweilen schien es Jim sogar, daß Brian eine solche Gelegenheit wahrscheinlich genossen hätte.
    Also lautete die Frage nicht, ob sie angreifen und versuchen sollten, Carolinus aus seinem Haus zu tragen - die Frage lautete lediglich, wann und wie.
    Einen Augenblick lang ging es Jim durch den Sinn, daß er seine eigene Magie benutzen konnte, um die Anzahl seiner Männer anschwellen zu lassen oder sie auf ein Vielfaches ihrer eigentlichen Körpergröße wachsen zu lassen, um den Pöbel einzuschüchtern. Traurigerweise mußte er jedoch damit rechnen, daß ihm etwas Derartiges nicht gelingen würde. Wenn Bruder Morel nämlich wirklich ein Mitglied irgendeines Mönchsordens war, so geringfügig dieser auch sein mochte, würde zwar bereits existierende Magie nicht ausgelöscht werden, aber andererseits konnte auch keine neue Magie gewirkt werden - vor allem dann nicht, wenn Morel ein Gebet gegen ihre Verwendung gesprochen hatte.
    Und genau das mußte er bereits getan haben, begriff Jim plötzlich. Ansonsten hätte Carolinus seine eigene Magie benutzt, um sich im Handumdrehen vor dem Zugriff dieser Heilerinnen zu befreien und sich in Jims Burg zu versetzen - wo man sich natürlich, wie er sehr wohl wußte, gut um ihn kümmern würde, selbst wenn Angie allein war und Jim andernorts weilte.
    Außerdem bestand kein Zweifel daran, daß es eine Verbindung zwischen den beiden Heilerinnen und den Vagabunden draußen gab. Was Carolinus' Krankheit auch ausgelöst haben mußte, es hatte sich gewiß um etwas Merkwürdiges gehandelt. Denn Carolinus wurde niemals krank; obwohl er Jim mehr als einmal darauf hingewiesen hatte, daß Magie zwar Wunden zu heilen, aber keine Krankheiten zu kurieren vermochte.
    Daher mußte es sich um etwas an und für sich Ungefährliches gehandelt haben, das aber den beiden Frauen zum Vorwand gedient hatte, bei ihm einzuziehen. Dann mußten die Leute draußen davon erfahren haben und ebenfalls herbeigeeilt sein; denn Elly und Eldra mußten gewußt haben, daß ihre Behandlungsmethoden Carolinus' Zustand nur verschlechtern konnten.
    Sie wußten, daß er ein alter Mann war und gebrechlich; daher würde sein Körper nicht allzuviel Schädliches aushaken, ohne endgültig seinen Dienst aufzugeben. Es war nur gut, daß Jim, Angie und die Bewaffneten ihn rechtzeitig erreicht hatten. Genaugenommen war es eine gute Sache, daß der Kessel rechtzeitig die Nachricht gebracht hatte. Morel konnte den Kessel nicht aufhalten, da seine Gebete nur neue Magie zu blockieren vermochten.
    Aber jede Form von Magie, mit der

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