Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Jim es versuchte, würde gewiß blockiert werden. Daher schied die Verwendung von Magie aus. Das bedeutete, daß sie sich schlicht und ergreifend mit dem, was sie harten, ihren Weg freikämpfen mußten. Dies zu tun und gleichzeitig Carolinus fortzutragen, würde gewiß keine einfache Aufgabe werden; jene draußen lauerten mit Sicherheit auf eine Gelegenheit, ihn in der Hitze des Gefechts zu töten.
    Aber je länger er darüber nachdachte, um so vernünftiger erschien es ihm, erst festzustellen, ob seine Magie tatsächlich nicht funktionierte, bevor er sich diesbezüglich geschlagen gab. Er winkte Angie und Theoluf zu sich heran und bedachte Bruder Morel, der unaufgefordert ebenfalls näher trat, mit einem finsteren Stirnrunzeln. Das Stirnrunzeln hielt Morel auf.
    Als Theoluf und Angie dicht neben ihm standen, informierte Jim sie im Flüsterton über sein Vorhaben.
    »Tretet zurück und macht mir Platz«, sagte er. »Ich werde versuchen, mich in Drachengestalt zu verwandeln.«
    Die beiden nickten und traten beiseite. Morel spähte durch die Haustür und wäre ihnen entgegengekommen, aber Theoluf streckte eine Hand aus und stieß den kleineren Mann ohne eine Spur von Sanftheit zurück. Jim schrieb den gewohnten Zauber an seine Stirn.
     
    ICH DRACHENGESTALT,
    KLEIDER SOLLEN UNVERSEHRT
    VERSCHWINDEN -> SOFORT!
     
    Er stand, wo er war. Nichts geschah. Er blieb Jim Eckert; nichts an ihm hatte Ähnlichkeit mit einem Drachen.
    Nun, das wäre also geklärt. Er sah Angie und Theoluf an, die seinen Blick erwartungsvoll erwiderten.
    »Ich erkläre es euch später«, sagte er laut und ganz offen.
    Sie konnten sich also ihren Weg ins Freie nicht per Magie verschaffen; aber sie konnten sich auch kaum auf einen Kampf vier gegen einen einlassen und gleichzeitig Carolinus in einer Sänfte aus dem Haus tragen.
    Damit blieben ihnen nur noch Schwerter oder Mutterwitz, um das Problem zu lösen. Was würde ein guter Ritter des vierzehnten Jahrhunderts, wie Sir Brian einer war, in einer solchen Klemme tun?
     

4
     
    Natürlich!
    Die Eingebung traf Jim wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Genau das würde Brian tun! Er würde eine Geisel nehmen!
    Es war zweifelhaft, ob eine der beiden Heilerinnen sich als besonders wertvolle Geisel erweisen würde. Auf der anderen Seite war da immer noch Bruder Morel.
    Jim zog Angie zu sich und flüsterte ihr - zu leise, als daß irgend jemand sonst im Raum ihn hätte hören können - etwas ins Ohr.
    »Hast du dafür gesorgt, daß uns jemand nachkommt, wenn wir nicht sofort zurückkehren?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf und flüsterte ihm ihrerseits etwas ins Ohr.
    »Nein«, sagte sie. »Morgen früh wird Yves Mortain uns gewiß jemanden nachschicken - eine beträchtliche Streitmacht, nehme ich an, wenn wir bis dahin nicht zurück sind. Aber der Gedanke, die Nacht hier zu verbringen, gefällt mir nicht, vor allem nicht im Hinblick auf Carolinus' Zustand. Ich glaube, wir sollten ihn so schnell wie nur möglich in die Burg schaffen. Ihn warm einpacken, zusehen, daß wir etwas Eßbares in ihn hineinbekommen und ihn medizinisch versorgen.«
    Jim nickte, und Angie kehrte wieder zu Carolinus zurück. Theoluf blickte, das nackte Schwert in der Hand, Elly finster an, nur für den Fall, daß sie oder ihre Schwester auf den Gedanken kommen könnten, sich einzumischen.
    Jim überlegte.
    Er konnte die Bewaffneten von draußen nach drinnen holen und dann einfach die Tür schließen und verriegeln. Der Wachzauber, den Carolinus nicht nur um dieses Haus, sondern um die ganze Lichtung gelegt hatte, waren bessere Verteidigungsmaßnahmen, als die bestbewehrte Burg hätte aufbieten können. Der Pöbel da draußen würden sich nicht einfach mit Gewalt ihren Weg hinein erzwingen können, auch wenn die Mauern aussahen, als würden sie dem ersten Faustschlag zum Opfer fallen. Die Unterkunft eines Magiers gab nicht so einfach nach.
    Aber da war diese andere Sache - Angies Gefühl, daß sie Carolinus so schnell wie möglich fortschaffen sollten. Jim neigte dazu, ihr beizupflichten. So wie der alte Magier aussah, schien er dem Tode nahe zu sein. Er war bereits so bleich wie eine Leiche, wie er da in seinem ungesäuberten, gräulichen Gewand auf dem Bett lag.
    Aber würde Morel als Geisel ausreichen, um ungeschoren aus dem Haus zu kommen? Zweifellos hegten die Vagabunden draußen für Morel persönlich keine große Zuneigung - nicht mehr jedenfalls, als sie füreinander hatten. Die Art Leute, aus denen diese Banden sich

Weitere Kostenlose Bücher