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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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bloß daß das keinen Sinn hätte. Ist nicht besonders aufregend, Euer trockenes Land; und wenn man einen Happen essen will, findet man in den Seen und Flüssen nur winzig kleine Fische.«
    Plötzlich kam Jim ein Gedanke. Er sah Rrrnlf neugierig an.
    »Was hat Euch eigentlich hierhergebracht - ich meine, auf die Burg?« fragte er.
    »Essessili will die Drachen«, sagte Rrrnlf tief in seiner Kehle. »Ihr seid die Verbindung zu den Drachen. Er hat meine Dame, und wenn er kommt, muß er früher oder später zu Euch kommen. Wenn er das tut, werde ich...«
    Er machte mit seinen großen Händen eine gegenläufige drehende Bewegung. Jim zuckte bei dem Gedanken an eine Seeschlange zwischen diesen Händen zusammen.
    »Meine Dame zu nehmen! Dieser, dieser...« Rrrnlfs Stimme verlor sich in einem Knurren, als sie plötzlich ein klatschendes Geräusch allesamt aufblicken ließ. Ein Drache kam in schrägem Winkel auf sie herabgeflogen. Er landete auf dem schmalen Wehrgang, schwankte kurz und schlug vor Angst, das Gleichgewicht zu verlieren, mit den Flügeln, bevor er Halt fand und sie wieder zusammenklappte. Es war Secoh.
    »Secoh!« rief Jim. »Wie seid Ihr so schnell hierhergekommen?«
    »Schnell, Mylord?« sagte Secoh leicht atemlos. »Hm, ja. Es war weit nach Mittag, als ich das Schiff verließ, und die Sonne hat mittlerweile den halben Weg Richtung Horizont zurückgelegt. Seht doch!«
    In Wahrheit hatte die Sonne bereits den Punkt, an dem sie die Mitte des Nachmittags anzeigte, überschritten. Jim vermutete, daß es mindestens vier Uhr sein mußte. Vielleicht konnte es sogar, wenn man die längeren Sommertage hier auf den Britischen Inseln in Rechnung stellte, die nördlich des Breitengrads von Riveroak in seiner eigenen Welt lagen, schon fünf Uhr sein. Und wenn ja, wo war dann die Zeit geblieben? Er hatte sich augenblicklich hierher transportiert...
    Eine plötzliche Vermutung lenkte seine Gedanken in andere Bahnen.
    »Secoh«, sagte er, »woher wußtet Ihr, daß ich hier war?«
    »Ich bin hinter den jungen Drachen hergejagt, aber sie hatten zu große Angst vor den Schlangen, um zurückzukehren. Daher habe ich es aufgegeben«, antwortete Secoh. »Natürlich bin ich dann als nächstes hierher gekommen. Aber wenn Ihr nichts dagegen hättet, Mylord, da wären dringende Angelegenheiten...«
    Er brach ab und blickte über Jims Schulter hinweg Chandos an.
    »Wenn Ihr so freundlich sein wollt, Herr Ritter«, sagte er in einem hochtrabenden Tonfall, »was ich Mylord zu sagen habe, betrifft Drachenangelegenheiten, die nicht jeder mit anhören darf.«
    Jim drehte sich hastig um. Chandos stand genau da, wo er ihn zurückgelassen hatte. Sein Gesicht spiegelte weder Erschrecken noch Überraschung wider. Aber Jim hatte das augenblickliche Gefühl, daß der Ritter kurz davor stand zu explodieren. Sir John Chandos, der gewohnt war, Geringere aus dem Zimmer zu schicken, wenn er über Dinge zu reden wünschte, von denen sie nichts erfahren sollten, war gerade gebeten worden, sich zurückzuziehen! Nicht nur von einem geringeren Ritter, nicht nur von einem gemeinen Mann, sondern von einem Tier. Einem Drachen!
    Während diese Erkenntnis langsam zu Jim durchdrang, wurde ihm plötzlich klar, was ihn überhaupt erst auf den Gedanken gebracht hatte. Chandos' Gesicht hatte seinen Ausdruck nicht geändert, bis auf eine Kleinigkeit. Es hatte überhaupt keinen Ausdruck mehr. Absolut gar keinen. Jim begriff plötzlich, daß dieses undurchdringliche Gesicht das erschreckendste Bild bot, das er je bei einem Menschen erlebt hatte. Er begann zu begreifen, warum Chandos in der Schlacht und im Turnier so gefürchtet war.
    »Wenn Ihr nichts dagegen habt, Sir John«, sagte er hastig und beschwichtigend. »Wenn Ihr uns entschuldigen wollt, werden Secoh und ich uns für einen Augenblick ein kleines Stück zurückziehen. Ich bin in ein paar Sekunden wieder da. Wenn Ihr uns jetzt entschuldigen wollt...«
    Die erschreckende Ausdruckslosigkeit war plötzlich aus Chandos' Zügen verschwunden.
    »Aber natürlich, Sir James«, sagte er mit seiner normalen Stimme - aber seine Augen funkelten. Jim wandte sich ab und eilte Secoh voraus, der den Wehrgang entlangwatschelte, bis Chandos ihre Worte nicht mehr verstehen konnte.
    »Secoh«, sagte er tadelnd und mit leiser Stimme, sobald sie wieder voreinander standen. »Ihr solltet wirklich aufpassen, wie Ihr mit Sir John Chandos redet. Er bekleidet zwar keinen hohen Rang, obwohl ihm schon häufig ein solcher angetragen wurde,

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