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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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verständigen.
    »Was hat Aragh von Carolinus gesagt?« fragte er.
    »Er sagte, Carolinus röche anders«, erwiderte Angie mit genauso leiser Stimme. »Er sagte, in Carolinus' üblichen Geruch mische sich eine Art Krankengestank. Das war alles, was er mir erzählen konnte.«
    »Nun, wenigstens ist er unserer Meinung«, sagte Jim. Der Gedanke erinnerte ihn an das Thema, über das sie gesprochen hatten, bevor Aragh sich zu Wort gemeldet hatte. Er drehte sich zu dem Wolf um.
    »Jetzt zu einer wichtigeren Angelegenheit«, sagte er hastig, »woher kennt Ihr die Anzahl der Seeschlangen, die bereits in England ans Ufer gegangen sind, Aragh?«
    »Es ist mein Land, James«, erwiderte Aragh. »Wie könnte ich da nicht Bescheid wissen? Ich hätte diese Zahl ohnehin geschätzt; aber der Zufall will, daß ich zwei von diesen langen, grünen Geschöpfen belauscht habe, und sie erwähnten diese Zahl. Die übrigen werden später kommen - etwa drei- oder viertausend.«
    »Drei- oder viertausend!« rief Chandos mit einer Stimme, die ausnahmsweise einmal ein Gefühl des Erstaunens offenbarte. »Gibt es denn so viele von ihnen?«
    »Es gibt noch viel, viel mehr von uns als drei- oder viertausend!« rief die Seeschlange, die Rrrnlf festhielt. »Wir werden über Eure Insel herfallen und nichts am Leben lassen!«
    »Vielleicht«, sagte Aragh, »vielleicht auch nicht. Es wird welche geben, die gegen euch kämpfen.«
    »Und die Drachen werden auf jeden Fall gegen euch kämpfen«, brüllte Secoh, der bis zu diesem Augenblick gehorsam Schweigen bewahrt hatte. »Und wenn ihr auch Tausende zählt, zählen wir ebenfalls Tausende. Und ein Drache kann es mit einem von euch allemal aufnehmen.«
    Die Seeschlange stieß ein schrilles, gackerndes Lachen aus.
    »Ihr wollt es mit uns aufnehmen? Wahrhaftig!«
    Sie lachte noch einmal.
    »Ihr findet das komisch?« fragte Secoh, der seine Nase so weit vorschob, daß sie nun fast in Reichweite des Schlangenkiefers war. »Und was ist mit Gleingul, dem Drachen, der eine Seeschlange keine zwanzig Meilen von hier auf dem Grauen Sand erschlagen hat?«
    Die Seeschlange starrte ihn einen Augenblick lang an.
    »Kein Drache hat je allein eine Seeschlange erschlagen«, sagte sie.
    »Entweder hat man es euch nie erzählt, oder Ihr wißt es und wollt es nicht zugeben!« brüllte Secoh. »Aber Gleingul hat eine von Euch erschlagen, und alle Drachen können Seeschlangen erschlagen. Ihr versteckt Euch da unten im tiefen Wasser und redet Euch ein, Drachen seien nicht besser als Ihr. Aber da irrt Ihr Euch! Da irrt Ihr Euch!«
    »Secoh...« Jim trat zu dem Drachen hin und legte ihm eine Hand auf den angespannten Hals, denn Secoh steigerte sich in die Art instinkthafter Drachenwut hinein, die Jim aus seiner eigenen Erfahrung in einem Drachenkörper kannte und die den Sumpfdrachen möglicherweise in Schwierigkeiten bringen würde.
    »Secoh, um unserer aller willen, laßt die Schlange in Ruhe. Wir müssen noch einiges aus ihr herausbekommen.«
    »Ja«, sagte Rrrnlf, »wann kommt Essessili hier an? Wenn er noch nicht hier ist, wird er mit all den anderen, von denen du gesprochen hast, hierherkommen. Wann werden sie erwartet? Ich werde mir meine Dame von ihm zurückholen, und wenn ich persönlich jede Schlange an Land oder im Meer umbringen muß!«
    »Ich weiß es nicht«, sagte die Schlange beinahe höhnisch.
    »Ach nein?« rief Rrrnlf. Er wandte sich an Jim. »Dieses Sumpfwasser um Eure Burg herum«, sagte er zu Jim, »das ist doch hauptsächlich Süßwasser, oder?«
    »Hm ... ja«, sagte Jim. Er gab sich allergrößte Mühe, den Burggraben von Malencontri sauberzuhalten. Aber trotzdem war dies keineswegs die Art Gewässer, in der er selbst gern geschwommen wäre, schon gar nicht jetzt bei den vielen Flüchtlingen hier in der näheren Umgebung.
    Er und Angie beherrschten diese Burg und das Gebiet ringsum, aber die Angewohnheiten ihrer Diener und der Menschen, die auf ihrem Grund und Boden lebten, ließen sich nur schwer ändern.
    »Vor allem Süßwasser«, antwortete er.
    »Gut!« sagte Rrrnlf. Er machte sich daran, die Schlange auf die Burgmauer zu schleppen, hinter der der Graben lag. Ein sanfter, fast voller Mond beleuchtete die Zähne im Maul der Schlange linnenii, als diese emporgehoben wurde, um über die Mauer geworfen zu werden. »Wir werden diesen langen, grünen Burschen hineintauchen und feststellen, wie es ihm gefällt.«
    »Kein Süßwasser!« schrie die Schlange. »Nein! Nein! Nicht das. Ich weiß gar nichts; aber

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