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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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machen?«
    »Aber gewiß!« sagte Angie - und einen Augenblick später war sie durch die Tür verschwunden.
    Es dauerte fast zehn Minuten, bevor sie zurückkehrte, aber diesmal brachte sie vier der Bewaffneten mit. Die Männer trugen eine Bahre, die sie aus zwei Pfählen gemacht hatten. Wahrscheinlich hatten sie sie den Leuten draußen gestohlen, da das Holz trocken und verwittert war. Das Ganze war mit mehreren Lagen Tuch bespannt.
    »So«, sagte Jim zu den Bewaffneten mit der Bahre, »wir wollen Carolinus möglichst sanft auf dieses Ding heben. An jedem Ende der Bahre muß ein Mann stehen. Theoluf, du und die anderen, ihr nehmt das Bettlaken an den vier Ecken und hebt es dann mitsamt Carolinus und allem anderen auf die Bahre.«
    Unter der Aufsicht von Jim und Angie taten die Männer wie geheißen. Carolinus stöhnte während der Prozedur einmal leise auf, ließ ansonsten aber nicht erkennen, daß er seine Umgebung wahrnahm. Er schien immer noch entweder bewußtlos oder bestenfalls halb bewußtlos zu sein.
    Dann traten sie alle hinaus; Jim hielt Morel nach wie vor seinen Dolch an die Kehle. Er zog die Tür von Carolinus' Hütte hinter sich zu und wußte, daß sie sich magisch von selbst verschließen würde. Die anderen vier Bewaffneten saßen bereits im Sattel, und diejenigen, die Carolinus tragen sollten, waren bereit, die Griffe der Bahre zu umfassen.
    Die Vagabunden draußen hatten sich vom Eingang zurückgezogen und gaben eine Art Weg in den Wald frei, aber sie hatten sich nicht soweit zurückgezogen, wie Jim es sich erhofft hatte, und ebensowenig war der Weg, den sie freigaben, besonders breit und offen. Sie hatten lediglich jene Unterkünfte, die ihnen direkt im Weg gestanden hätten, entfernt - die Unterkünfte, die Jim und seine Männer auf dem Weg zu Carolinus' Hütte vorhin mit ihren Pferden mehr oder weniger niedergetrampelt hatten.
    Es bereitete Jim ein wenig Unbehagen, selbst derart provisorische Bleiben einfach niederzureißen; aber er wußte sehr wohl, daß dies die Art war, wie Männer von Rang, Männer wie er also, im vierzehnten Jahrhundert die Dinge angingen. Nicht nur seine Bewaffneten, sondern auch die Vagabunden selbst hätten ihm jedes andere Verhalten als Schwäche ausgelegt.
    Die kleine Truppe formierte sich, und Carolinus fand sich von zusätzlichen Bewaffneten umringt. Auf diese Weise war ein doppelter Ring bewaffneter Männer zwischen ihm und den Vagabunden - eingerechnet jene, die die Bahre trugen. Jeder dieser Träger hatte das Ende seines jeweiligen Holzpfahls bereits an dem Hinterzwiesel seines mittelalterlichen Sattels befestigt. Angie und Jim saßen auf, wobei letzterer Morel rittlings vor sich im Sattel sitzen hatte.
    »Also gut«, sagte Jim. »Jetzt reitet in ruhigem Schritt los, damit Carolinus so wenig wie möglich durchgerüttelt wird. Angie, du reitest neben ihm, damit du ihn im Auge behalten kannst...«
    Das war natürlich ein Trick von Jim. Aber er wollte, daß Angie genauso wie Carolinus von bewaffneten Männern umringt wurde. Angie tat wie geheißen, und Jim reihte sich am Ende der Prozession ein. Morel saß immer noch rittlings auf den Schultern von Jims Pferd, und Jims Dolch kitzelte nach wie vor seine Kehle. Theoluf ritt an der Spitze. Sie bewegten sich langsam durch die Menschenmenge.
    Zuerst ließ man sie schweigend vorüberreiten; aber dann lief ein Murmeln durch die Reihen der Vagabunden, das schnell lauter wurde. Plötzlich erklang hinter Jim ein Zornesschrei; als er über die Schulter zurückblickte, sah er, daß einer von ihnen vergeblich versuchte, die Tür zu Carolinus' Hütte zu öffnen. Natürlich hielt Carolinus' Schutzzauber allem und jedem stand, und dazu gehörte auch ein Rammbock. Jim lächelte innerlich und konzentrierte sich dann wieder auf den Weg durch die Menschenmenge.
    Den Vagabunden widerstrebte es nun zutiefst, Carolinus oder gar Bruder Morel ziehen zu lassen. Sie kamen immer näher und drohten den Weg zum Wald zu versperren. Hier und da blinkten Messer zwischen ihnen auf, und Jim sah, wie erst einer, dann mehrere Männer Schwerter zutage förderten. Die ganze Bande bewegte sich stetig und gleichmäßig auf den kleinen, berittenen Troß zu.
    »Ihr habt kein Recht, ihn mitzunehmen!« gellte plötzlich Ellys Stimme hinter ihnen auf. »Ihr führt ihn in seinen sicheren Tod - und wir könnten ihn retten. Nur wir!«
    Jim wurde ein wenig flau. Offenkundig verlor die Furcht, die er mit der Erwähnung des lateinischen Namens der Kartoffelfäule zu

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