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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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als wäre es ein ganzer Baum, Mylord«, antwortete Secoh. »Sie hat ihn an den Wurzeln gepackt, und der Stamm und die Zweige schleifen hinterher. Und da kommt noch eine Schlange mit noch einem Baum. Die Bäume sind nicht sehr groß.«
    »Aber wahrscheinlich groß genug«, sagte Jim grimmig, »wenn sie nur genug davon herbeischleppen. Mal sehen, ob sie tatsächlich versuchen, den Graben vor dem Tor auszufüllen.«
    Unten in dem offenen Gelände vor der Burg gaben die anderen Schlangen für ihre Gefährten, die mit den Bäumen aus dem Wald kamen, den Weg frei. Und wirklich strebten diese direkt dem Graben vor den Burgtoren entgegen.
    Dafydd schoß mehrere Pfeile auf die erste Schlange ab, die sich dem Graben näherte. Aber der tödliche Schuß durch den Rachen ins Gehirn gelang ihm nicht, obwohl er ein hervorragender Bogenschütze war.
    Die Augen der Schlangen wurden von Auswüchsen ihres knochigen Schädels geschützt, die einen Pfeil offensichtlich ablenken konnten. Ein Pfeil blieb im Schädel einer Schlange stecken, aber die Schlange mißachtete ihn. Sie erreichte den Rand des Grabens und schob den Baum mit Hilfe anderer Schlangen mit der Krone zuerst in den Graben.
    Dicht hinter ihr kam die zweite Schlange und dahinter eine lange Reihe weiterer Schlangen, die Bäume herbeischleppten.
    Der Graben war an keiner Stelle tiefer als acht Fuß. Es lag auf der Hand, daß sie nicht lange brauchen würden, um den Graben vor den Toren auszufüllen. Dann würden sie die Unterkante des Fallgitters erreichen, aber noch nicht in das Gebäude eindringen können, bevor sie nicht an den oberen Teil des Gitters gelangt waren und mit ihrer gewaltigen Kraft die Ketten gesprengt hatten, die es festhielten, um sich dann durch das Fallgitter zum Tor selbst vorzukämpfen.
     

36
     
    J IM BEUGTE SICH direkt oberhalb des Gewölbes, das die beiden großen Flügel des Haupttors mit Fallgitter und Zugbrücke aufnahm, über die Ringmauer. Er hatte ein kaltes, flatterndes Gefühl in der Magengegend.
    »Es muß eine Antwort darauf geben«, sagte er. »Ich meine, mich daran zu erinnern...«
    »Es gibt auch eine«, sagte Chandos, »aber ich bin sicher, daß Eure Gemahlin Euch das ebensogut sagen kann wie ich.«
    »Aber gewiß!« rief Angie energisch. »Sollen sie den Graben ausfüllen, bis sie die Zugbrücke erreichen, aber noch nicht deren oberen Teil, so daß sie sie noch nicht mit ihrem Gewicht aus den Ketten lösen oder die Ketten zerreißen können. Sie werden das Holz im Graben gewiß hoch aufstapeln wollen, damit sie sich auf keinen Fall die Füße naß machen. Außerdem werden sie sich nicht sicher fühlen, bis sie genug Holz aufgestapelt und in den Schlamm gedrückt haben, so daß ihre Behelfsbrücke sich nicht mehr bewegt.«
    »Und was dann?« fragte Jim.
    »Dann benutzen wir das hier«, sagte Angie und schlug auf den tiefen, auf einem Drehzapfen montierten Eisentopf neben ihnen, der offensichtlich mindestens eine Tonne Flüssigkeit zu fassen vermochte. Der Topf hing an zwei Gelenken hoch auf einem Gestell; auf diese Weise ließ er sich leicht schräg neigen, so daß man ihn nach unten ausgießen konnte. »Ich habe mein ranziges Öl für einen Notfall wie diesen aufgehoben. Wir werden es sofort in den Topf geben und so schnell wie möglich erhitzen.«
    Sie zeigte auf die Feuergrube unter dem Topf, die eigens zu diesem Zwecke dort gegraben worden war. »Wenn sie ihr Holz so hoch aufgestapelt haben, daß sie gefahrlos zu uns hinüberkommen können, gießen wir das Öl auf sie hinunter. Und dann werfen wir brennende Fackeln hinterher.«
    »Und wenn das Öl nicht Feuer fängt?« fragte Jim beklommen.
    »Wenn es heiß genug ist«, sagte Chandos, »wird es Feuer fangen - und zwar sehr plötzlich. Selbst wenn es nicht so heiß ist, fängt es wahrscheinlich Feuer; und die Bäume, die dann ebenfalls in Brand geraten, werden das ihre tun. Allerdings wird das von den Bäumen genährte Feuer nicht so schnell auflodern.«
    »Und am Ende müßten einige von diesen Schlangen hübsch angesengt sein«, sagte Angie mit einer blutrünstigen Wonne, deren Jim sie niemals für fähig gehalten hätte. »Aber in der Hauptsache haben wir ihren Damm zerstört.«
    »Hervorragend!« rief Jim. Das kalte Gefühl in der Magengrube war ein klein wenig zurückgegangen. Dann aber kam ihm ein besorgniserregender Gedanke. »Aber wieviel Öl hast du? Wenn sie den Graben füllen und es noch einmal versuchen und noch einmal...«
    »Sie werden es nicht zweimal versuchen«,

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