Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
sagte Carolinus. »Zumindest ist es höchst unwahrscheinlich, daß sie es noch mal versuchen werden. Woher sollen sie wissen, daß Ihr nicht über einen ganzen Ozean von Öl verfügt und es bis in alle Ewigkeit auf sie herunterregnen lassen und in Brand stecken könnt?«
    »Ich hoffe, Ihr habt recht«, sagte Jim.
    Dann fuhr er herum und wandte sich mit lauter Stimme an die Menge im Burghof unter ihnen.
    »Ho! Ein Bewaffneter und ein Diener zu mir herauf. Sofort!«
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ein atemloser Bewaffneter die oberste Treppenstufe erreicht hatte und vor ihnen stand. Jim wollte gerade das Wort ergreifen, aber Angie kam ihm zuvor.
    »Holt genug Männer herbei«, befahl sie ihm, »geht zur Burgköchin und laßt Euch von ihr das Faß mit dem ranzigen Öl zeigen, das wir aufgehoben haben. Nehmt so viele Männer wie Ihr benötigt, um das Faß hier heraufzubringen. Dann gießt seinen Inhalt in diesen Topf neben mir. Habt Ihr verstanden?«
    Der Bewaffnete, der immer noch zu atemlos war, um etwas zu sagen, nickte nur. Dann drehte er sich um, lief die Treppe wieder hinunter und verlor sich in der Menge.
    Zehn Minuten später hatten vier Männer ein Seil um das Faß gelegt und rollten es die Steinstufen hinauf zu dem Wehrgang. Ein weiteres halbes Dutzend Männer half von unten nach. Die untere Gruppe bedachte das Seil mit furchtsamen Blicken für den Fall, daß es riß und das Faß auf seinem Weg hinunter über sie hinwegrollen könnte. Aber das tat es nicht. Weitere fünfzehn Minuten später war der Topf gefüllt, und unter ihm brannte ein fröhliches Feuer.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten die Schlangen bereits eine größere Anzahl von Bäumen in den Graben geschafft. Zuerst schwammen die Bäume, aber die nächsten, die darübergelegt wurden, zwangen die ersten hinunter, bis sie sich schließlich hoch über die Wasser- Oberfläche türmten. Das Wasser, das zuvor den Raum ausgefüllt hatte, in dem jetzt die Bäume lagen, wurde zu beiden Seiten in den Graben weggedrängt, und einige der Schlangen erprobten zaghaft die Haltbarkeit des Überwegs.
    Ihr gewaltiges Gewicht drückte die Bäume noch tiefer in den weichen Schlick auf dem Boden des Grabens, bis die Bäume schließlich eine feste Masse ergaben und die Schlangen auf diese Weise einen gut begehbaren Knüppeldamm erhielten, der immer noch mehrere Fuß über den Graben hinausragte. Der Überweg war nun so breit, daß drei oder vier von den Seegeschöpfen gleichzeitig hinübergehen konnten, ohne daß ihnen von dem salzlosen Wasser noch irgendeine Gefahr drohte.
    Über ihnen fieberte Jim den kommenden Ereignissen ungeduldig entgegen. Das Feuer brannte fröhlich vor sich hin, aber das Öl war in einem kühlen Raum im Burginnern gelagert worden, und seine Temperatur war noch immer keineswegs unerträglich, wenn er zur Probe einen Finger hineinhielt.
    Die Unterseite des Topfes über dem Feuer war mittlerweile jedoch glühend heiß geworden.
    Jim überließ den Topf dem Feuer und blickte abermals über den Rand der Ringmauer. Vor der Zugbrücke befanden sich drei Schlangen, und Jim sah nun, wie eine von ihnen versuchte, sich gegen die Zugbrücke gestemmt aufzurichten.
    Aber die Schlange brachte ihren Leib kaum empor. Die Spitzen ihrer großen Kiefer blieben immer noch acht bis zehn Fuß unter der Oberkannte der Zugbrücke. Schließlich ließ sie sich wieder auf alle viere nieder und zog sich mit ihren beiden Gefährten zurück, damit die Schlangen, die noch weitere Bäume herbeischleppten, mit diesen den Damm erhöhen konnten.
    Kurze Zeit später war das Öl im Topf so warm, daß Jim es nicht mehr riskieren wollte, seinen Finger hineinzutunken.
    »Heiß genug, Sir John?« fragte er an Chandos gewandt.
    Chandos hielt ebenfalls eine Hand über das Öl, wobei er sich so weit wie möglich von dem Topf fernhielt, weil sowohl das Feuer in der Grube als auch der Topf selbst wilde Hitze verströmten.
    »Ich denke schon«, sagte Chandos. »Aber so oder so, es wäre auf jeden Fall unklug, noch sehr lange zu warten. Der Überweg wird immer höher. Außerdem könnten die Schlangen jetzt jeden Augenblick auf den Gedanken kommen, daß sie nur übereinander zu kriechen brauchen, um an die Oberkante der Zugbrücke heranzukommen. Wenn eine von ihnen den Rand der Zugbrücke mit den Kiefern zu fassen bekommt und sich mit ihrem ganzen Gewicht daranhängt, werden Eure Ketten bersten.«
    »Aber wir wollen auf keinen Fall das Risiko eingehen, daß die Bäume nicht ebenfalls Feuer

Weitere Kostenlose Bücher