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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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diejenige zu klettern, die sich bis dicht an die Zugbrücke geschoben hatte.
    Auf dem Rücken der anderen Schlange hatte sie gut vier Fuß an Höhe gewonnen. Aber in diesem Augenblick bot sie, als sie das Maul öffnete, ein leichtes Ziel für Dafydds Bogen. Man hörte das Sirren einer Bogensehne und sah eine Sekunde später einen Pfeil zwischen den Kiefern der Schlange verschwinden; und diesmal erreichte der Pfeil die tödliche Stelle, auf die der Bogenschütze gezielt hatte.
    Jim hatte erwartet, daß die Schlange vor ihrem Tod noch etwas herumzappeln würde. Statt dessen fiel sie einfach wie ein gefällter Baum, schlug mit einem dumpfen Aufprall auf die anderen Schlangen auf und blieb reglos liegen.
    Bei den anderen war ein gewißes Maß an Befremdung festzustellen. Sie schoben den toten Körper in den Graben, wo er im Wasser trieb.
    Weitere Schlangen drängten über die Rücken derer, die sich bereits auf dem Damm befanden, vorwärts und versuchten nun ihrerseits, die Oberkante der Zugbrücke zu erreichen, wobei sie wohlweislich die Kiefer geschlossen hielten.
    Dafydd rammte ihnen mehrere Pfeile ins Fleisch, aber er hätte ebensogut mit Dartpfeilen auf eine Holzscheibe werfen können.
    »Also gut!« rief Jim, der sah, daß die Fackeln mittlerweile lichterloh brannten. »Werft die Fackeln hinunter!«
    Die Männer, die die Fackeln hielten, schleuderten sie über die Ringmauer. Jim blieb, wo er war - in angemessener Entfernung von dem heißen Topf. Zusammen mit Brian, Giles, Dafydd, Sir John und Angie blickte er über die Mauer, um die Ereignisse zu verfolgen.
    Jim hatte sich bei der Schlange geirrt, die Dafydds Pfeil zum Opfer gefallen war. Nun stellte er fest, daß ihn auch seine Erwartungen trogen, was den Ausgang dieser Aktion betraf. Er hatte erwartet, daß das Feuer langsam um sich greifen würde, so daß die Schlangen auf dem Damm sich hätten zurückziehen können.
    Aber nichts dergleichen geschah. Statt dessen gab es eine plötzliche Explosion von Flammen und Rauch, als zuerst flüchtige Gase, die dem heißen Öl entwichen waren, Feuer fingen; und eine Sekunde später hatte Jim, wie alle anderen auch, der Mauer den Rücken zugekehrt - da nicht nur der Damm, sondern auch die Schlangen darauf plötzlich von den Flammen eingeschlossen waren.
    Jenseits der Mauer wurden schrille Schreie laut. Jim und Angie gaben sich alle Mühe, nicht auf die grauenvollen Töne zu achten. Jim spürte, daß Angies Hand sich in die seine stahl. Er hielt sie fest und drückte sie. Alle anderen auf dem Wehrgang und der Plattform waren überglücklich zu einem Teil der Mauer gelaufen, den die Hitze des Feuers nicht in solchem Maße erreichte, und beugten sich begierig vor, um sich das Spektakel anzusehen.
    »Bei den sieben Heiligen!« erscholl Chandos' Stimme. »Habt Ihr die da gesehen? Sie rollt sich im Schmutz jenseits des Grabens von einer Seite auf die andere, als wolle sie ihr Feuer löschen. Sie sieht aus wie ein im Kamin lebendig gewordener Feuerscheit!«
    Die anderen fielen fröhlich mit ihren Kommentaren ein.
    »Mir ist schlecht«, sagte Angie mit leiser Stimme zu Jim. Sie hatte seine Hand losgelassen, sich die Zeigefinger in die Ohren gestopft und die Augen geschlossen. »Jim, bring mich weg von hier.«
    Jim nahm sie am Ellbogen, und sie hatten schon die Hälfte der Treppe zurückgelegt, als Angie plötzlich stehenblieb, die Finger aus den Ohren nahm und die Augen öffnete.
    »Was tue ich hier eigentlich?« sagte sie. »Ist das die Art, wie eine Burgherrin im 14. Jahrhundert sich benehmen würde, weil sie Angreifer ihrer Burg mit Feuer überzogen hat? Laß mich los, Jim.«
    Jim ließ sie los. Angie drehte sich um und ging die Treppe wieder hinauf. Er folgte ihr. Um die Wahrheit zu sagen, war er dankbar für einen Vorwand gewesen, um dem Geschehen den Rücken zukehren zu können. Aber jetzt, da Angie zurückkehrte, verspürte er eine ähnliche Verpflichtung wie sie.
    Wenn sie das Gefühl hatte, sich ansehen zu müssen, was den Schlangen, die Feuer gefangen hatten, widerfuhr, konnte er, ein Ritter, kaum nachstehen. Wahrscheinlich hatte er sich selbst mit Angie als Vorwand in den Augen seiner Freunde und Gefährten schon erniedrigt, als er der Mauer den Rücken zuwandte. Jim und Angie gingen beide wieder hinauf, gesellten sich zu den anderen und blickten über die Mauer nach unten.
    Was von zweien der Schlangen übriggeblieben war, befand sich immer noch auf dem Damm. Drei weitere Schlangen lagen schwarz und reglos jenseits des

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