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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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antwortete Amyth. Er war ein kampferprobter Mann von Anfang Dreißig mit einem fahlen Gesicht und glattem schwarzen Haar.
    Er machte sich im Laufschritt auf den Weg und holte Jim am Burgtor ein. Er trug nicht nur die Fackeln bei sich, sondern war bewaffnet und trug seinen Eisenhelm.
    Gemeinsam strebten sie über die freie Fläche um die Burg herum dem Wald entgegen; Jim ging voran. Die rötliche Sonne war schon fast hinter den Baumgipfeln verschwunden. Während sie dem Wald näher kamen, schien sie in diesen zu versinken, und die oberen Zweige dieser Bäume schienen sich in ihrer ganzen Schwärze zu erheben, um den letzten Rest Tageslicht zu verschlingen.
    Als Jim, ein Bündel Zweige an seinem Gürtel befestigt, das andere in der Hand, Amyth neben sich betrachtete, bemerkte er, daß das Gesicht des Mannes noch bleicher war als gewöhnlich. Vor langer, langer Zeit einmal hätte dieser Umstand Jim in Erstaunen versetzt. Heute tat er das nicht mehr. Für diese Menschen war die Dunkelheit voller Gefahren, angefangen von wilden Tieren bis hin zu unbekannten und furchtbaren Gefahren.
    Man mußte immer mit gefährlichen Tieren rechnen, über die man im Dunkeln stolpern konnte - einen Bären vielleicht oder ein Wildschwein. Aber die wirkliche Furcht galt ungezählten übernatürlichen Wesen jeglicher Art, Nachttrollen, Geistern, Ungeheuern unbekannter Art und Zahl, die dem abendlichen Wanderer auflauerten.
    Allein hätte es Amyth zutiefst widerstrebt, sich in den abendlichen Wald zu wagen, selbst mit einer Fackel. Aber zusammen mit seinem Herrn, einem Magier, war die Furcht des Mannes zerstreut - beinahe.
    Man konnte nie wissen, was in der Dunkelheit lauerte.
    Unter den Bäumen hatte sich schon fast die Nacht breit gemacht. Sie blieben stehen, und Amyth setzte mit einem Quentchen Zunder, einem Zündstein und Stahl die erste seiner Fackeln in Brand. Als sie weitergingen, hielt er sie hoch über seinen Kopf, und augenblicklich machte ihr Licht die Dunkelheit um sie herum noch dunkler, so daß sie in einer Kugel flackernden, gelben Leuchtens zu gehen schienen, während rings um sie herum unerwartet Baumstämme, Felsen und Büsche aus der Dunkelheit auftauchten und zurückblieben.
    Es war, das mußte Jim zugeben, in der Tat unheimlich - selbst für ihn. Immerhin wußte er ja, daß es zumindest auf dieser alternativen Erde tatsächlich noch andere Wesen als Tiere gab, denen sie begegnen konnten. Es handelte sich hierbei nicht strenggenommen um übernatürliche Wesen. Sie gehörten zu der Gruppe von Geschöpfen, die Carolinus als >Elementarwesen< bezeichnete.
    Aber die meisten waren nicht besonders gefährlich für einen bewaffneten Mann wie den an seiner Seite, der die Fackel hoch über seinen Kopf hielt und sich bei jedem Schritt furchtsam umsah. Viele diese Wesen, wie zum Beispiel die Dryaden, verhielten sich Menschen gegenüber sogar freundlich oder waren zumindest harmlos. Es gab natürlich Nachttrolle, und ein großer, ausgewachsener Nachttroll konnte vielleicht eine Bedrohung darstellen, da diese Spezies es mühelos auf das Gewicht eines erwachsenen Mannes brachte und mit gefährlichen Zehen und Nägeln versehen war. Aber das war auch schon alles.
    Die Elementarwesen waren irgendwo zwischen Menschen und den natürlichen Mächten dieser Welt anzusiedeln. Menschen, wie der Bewaffnete neben ihm, schrieben ihnen Magie zu. Aber sie verfügten in Wirklichkeit jeder nur über etwas, das man als eine einzelne, übernatürliche Fähigkeit bezeichnen konnte, etwas, das sie beherrschten wie ein Hund das Wedeln seines Schwanzes - aber das war auch schon das Äußerste ihrer Fähigkeiten.
    In der Tat waren die Elementarwesen, wie Carolinus ihm erklärt hatte, außerstande, echte Magie zu wirken. Das konnten nur normale lebende Geschöpfe; und unter den normalen lebenden Geschöpfen waren die einzigen, die die Fähigkeit und den Wissensdrang dazu besaßen, die Menschen - und, wie Jim sich hatte sagen lassen, was dies betraf, auch nur sehr wenige unter den Menschen. Die meisten Menschen aus dieser Welt hielten es eher wie Aragh, der Wolf, der keinen Sinn in der Fähigkeit sah, Magie zu wirken, und am liebsten überhaupt nichts damit zu tun hatte.
    Der einzige Unterschied war der, daß Aragh sich nicht vor der Dunkelheit fürchtete, während der Bewaffnete in Jims Begleitung genau das tat.
    All diese Überlegungen hatten Jims Aufmerksamkeit auf die Tatsache gelenkt, daß ein leiser Wind durch den Wald wehte. Dieser Wind mußte ihnen auch

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