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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gern überlassen.«
    Das war die Wahrheit. Er hielt sehr viel von Chandos. Trotzdem blieb das leise Gefühl zurück, daß dieser Raum entweiht wurde, als er nun mit Sir John und Giles in der Kemenate saß. Dies war immer Jims und Angies Refugium gewesen - bis auf gelegentliche Störungen durch die Diener, die hier saubermachten oder ihnen hin und wieder etwas zu essen brachten.
    Einzig und allein diesem Zimmer hatten sie einen Hauch der Behaglichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts verleihen können. Die Sessel, auf denen er und Sir John saßen, hatten nicht nur Rücken- und Armlehnen, sondern waren auch in einer recht ordentlichen Anlehnung an die Möbel kommender Zeitalter ausgepolstert; und der Hocker, auf dem Sir Giles saß, mochte zwar wie jeder andere Hocker aussehen, den man in einer mittelalterlichen Burg finden konnte, verfügte aber ebenfalls über eine gepolsterte Sitzfläche und eine , Rückenlehne.
    Es war kein großer Raum, aber er hatte bisher ausschließlich Angie und ihm gehört; ein Ort, an dem sie in gewisser Weise dieser Parallelwelt des vierzehnten Jahrhunderts entfliehen konnten, einer Welt, die - so sehr sie diese mochten und wie entschlossen sie auch an dem Gedanken festhielten, den Rest ihres Lebens dort zu verbringen - doch nicht das war, worin sie aufgewachsen waren und was sie für selbstverständlich zu nehmen gelernt hatten. Solange dieser Raum nur ihm und Angie gehört hatte, war er ein privater Ort gewesen. Jetzt war er das nicht mehr.
    »... aber ich muß Euch erklären«, fuhr Sir John, der keine Ahnung von Jims Gefühlen hatte, fort, »daß ich Euch im Hinblick auf das, was ich zu sagen habe, um äußerste Verschwiegenheit bitten muß.«
    Sir Giles konnte diese Bitte kaum wiederholen, wie er es einem Mann von geringerem Ansehen gegenüber wohl getan hätte, aber Jim sah, daß sein Freund - unsichtbar für den älteren Ritter - so heftig nickte, daß die Enden seines schweren, aber seidenweichen Schnurrbarts zitterten.
    »Ich muß jedoch sagen«, fuhr Sir John mit einem Lächeln fort, »daß Ihr die Schwierigkeiten dieses Königreichs auf Euch zieht wie ein Turm die Blitze, Sir James. Mehr will ich zu diesem Thema nicht bemerken. Statt dessen möchte ich jetzt auf unsere gegenwärtigen Schwierigkeiten eingehen.«
    »Ganz, wie Ihr wünscht, Sir John«, sagte Jim.
    »Vielen Dank, Mylord«, sagte Chandos. »Nun, als erstes habe ich auf Wegen, von denen ich Euch keine Kenntnis geben kann, von Eurem Besuch bei Sir Giles oben an der schottischen Grenze erfahren. Nun begrüße ich es natürlich, daß Ihr und Sir Giles zusammenkommt; aber wichtiger als dies war mir die Tatsache, daß Ihr persönlich an der schottischen Grenze gewesen seid. Es schien mir unvermeidlich, daß ihr dort in die Frage einer möglichen schottischen Invasion Englands hineingezogen werden mußtet, einer Invasion, die mit einer von Frankreich aus geführten Eroberung zusammenfallen sollte. Und das erwies sich als die Wahrheit, wie ich sehr kurz nach Eurem Aufbruch bei meiner Ankunft auf der Burg de Mer herausfand.«
    Jim nickte.
    »Ich habe Sir Giles die Angelegenheit erklärt«, fuhr Sir John fort, »und Sir Giles ist unverzüglich mit mir zusammen aufgebrochen. Wir hatten gehofft, Euch unterwegs einzuholen. Aber da wir keine Kenntnis der genauen Route hatten, über die Ihr nach Hause zurückkehren wolltet, sind wir ein wenig vom Wege abgekommen. Daher habe ich Euch erst in dem Augenblick eingeholt, in dem Ihr mich beim Haus des Magiers saht.«
    »Und wie froh ich war, Euch zu sehen, Sir John«, bemerkte Jim.
    »Vielen Dank, Mylord«, sagte Sir John, »aber unsere Hilfe war eine List - und eine armselige obendrein. Aber wie dem auch sei. Die Umstände haben sie erforderlich gemacht, und sie zeigte ihre Wirkung, indem sie es uns allen ermöglichte, mühelos fortzukommen und nun hier zusammenzusein.«
    »Aber warum mußtet Ihr mich auf diese Weise suchen?« wollte Jim wissen. »Ich könnte mir denken, daß Ihr von London aus nach mir hättet schicken können, vom Palas des Königs aus ...«
    Sir John hob abschätzig die Hand.
    »Es ist unmöglich, bei Hofe zu reden, ohne fürchten zu müssen, belauscht zu werden. Was das betrifft«, erklärte er, »wäre es uns unmöglich, irgendwo in London miteinander zu reden oder an irgendeinem anderen Ort, an dem ich gut bekannt bin. Überall bestünde die Gefahr, daß andere unsere Gespräche mit anhören.«
    Jim nickte. Dies war nur allzu verständlich. Auch seine Burg verfügte

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