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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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über keinen Ort, an dem man eines Geheimnisses sicher sein konnte - bis auf die wenigen Ausnahmen wie diese Kemenate und ihre übrigen Privatgemächer.
    »Auf Burg de Mer oder hier bei Euch auf Malencontri«, fuhr Chandos fort, »kann ich sicherer sein, daß unsere Worte niemandem zugetragen werden, der uns schaden könnte. Selbst wenn sie nur als müßiger, unschuldiger Klatsch durch einen Diener weitergegeben würden. Zunächst einmal muß ich Euch für Eure gute Arbeit bei der Vernichtung der Hohlmenschen loben und natürlich auch für die Vereitelung der schottischen Invasion. Nach allem, was ich höre, hat die schottische Krone für den Augenblick diese Idee vollkommen fallenlassen.«
    »Das freut mich«, murmelte Jim.
    »Mich auch«, sagte Sir John. »Aber wenn das auch ein großer Erfolg ist, sind damit nicht sämtliche Probleme gelöst, die sich uns stellen. König Jean war trotz alledem immer noch entschlossen, eine Armee über den Ärmelkanal zu schicken; ein Unterfangen, wie es sich nicht mehr ereignet hat, seit König William die Sachsen, die damals dieses Land in Besitz hatten, überfallen und besiegt hat. Es stimmt mich traurig, Euch sagen zu müssen, daß Seine Allerchristlichste Majestät immer noch an dieser Absicht festhält.«
    »Ihr glaubt, eine französische Invasion sei nach wie vor eine ernsthafte Gefahr?« fragte Jim, der an die vergeblichen Versuche in der jüngeren Geschichte dachte, über den Ärmelkanal England zu erobern.
    »Die Gefahr ist gegeben«, sagte Sir John, »sobald er eine Armee auf die Beine stellen kann. Nun gut, der Ärmelkanal ist nicht allzu leicht zu überqueren, schon gar nicht mit Booten voller Kampftruppen und Pferden und anderer Kriegsausrüstung. Aber es geht die Kunde, daß ihm möglicherweise Beistand von einer Seite zuteil wird, von der wir keine Kenntnis haben.«
    »Beistand zuteil wird?« wiederholte Jim. Giles machte ein ernstes Gesicht.
    »Ja«, sagte Chandos. »Wer ihm diesen Beistand gewähren könnte, stürzt uns in Rätsel. Die Niederlande würden ihm niemals freiwillig helfen; dasselbe gilt für Schweden und Norwegen, Nein, unsere Informationen lassen auf etwas anderes schließen. Etwas, das eine Invasion möglicherweise beinahe sicher macht.«
    »Wie verläßlich sind all diese Nachrichten?« wollte Jim wissen.
    Sir John sah ihn mit grimmiger Miene an.
    »Im gegenwärtigen Augenblick«, sagte er, »werden an den Küsten der Normandie und der Bretagne Boote gebaut und Männer gemustert, besonders in Brest und Calais. All das darf man als Vorbereitungen für eine Invasion werten.«
    »Ihr meint«, fragte Jim ein wenig ungläubig, »daß er nach wie vor an seiner Idee festhält, die Invasion ganz alleine durchzuführen? Ganz gleich, wie viele Männer er auf die Beine bringt, er wird ganz England gegen sich haben!«
    »Ganz England?« Sir John lächelte ein wenig traurig. »Nun gut, jeder Engländer wird kämpfen, vom König angefangen bis hin zum niedersten Diener, sobald die französischen Invasoren auf unser Land vordringen. Wenn man ihn in seinem Haus angreift, wird er kämpfen. Und unsere Edelleute und alle, die für den Krieg ausgebildet sind, werden sich frohen Sinns zu den Fahnen melden. Mit ihnen wird es der französische König Jean seiner eigenen Einschätzung nach überwiegend zu tun bekommen...«
    »Diese Männer haben ihn schon früher geschlagen...«, sagte Jim. »Bei Crecy und Portier.«
    »Gewiß«, sagte Chandos, »und wenn der König zu den Fahnen ruft, bringt er die Männer sehr schnell zusammen - Männer aller Ränge und Waffengattungen. Aber das Gesetz verpflichtet sie nur für vierzig Tage. Danach steht es ihnen frei, nach Hause zurückzukehren. Und so ist die Lage der Dinge - diese Invasion droht, aber niemand weiß, wann sie kommen wird. Wenn ein englisches Heer zusammengerufen und in Alarmbereitschaft gehalten wird, muß es während der Wartezeit verpflegt und versorgt werden. Das wird große Unkosten über uns bringen. Außerdem weiß niemand, an welchem Tag es soweit sein könnte, nicht einmal König Jean selbst, denn auch er muß auf günstige Winde warten. Versteht Ihr das Problem?«
    »Ich denke schon«, sagte Jim nachdenklich, aber auch ein wenig zweifelnd.
    »Es besteht die große Gefahr, daß ein Heer zusammengerufen wird, das dann jedoch vierzig Tage vergeblich auf eine Invasion wartet und schließlich den Heimweg antritt - und welche Macht sollte die Soldaten aufhalten, wenn sie das tun? Welche Einwendungen könnten sie

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