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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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aller Kraken - Ihr würdet ihn einen Octopus nennen. Der älteste und größte im Ozean. Ich habe keine Ahnung, welchen Namen er ursprünglich trug, aber Euer Freund, der Seeteufel, und die Seeschlangen nennen ihn Granfer.«
    »Granfer...«, sagte Jim nachdenklich. Bei dem Namen klingelte es bei ihm. Hatte Rrrnlf nicht etwas von einem Granfer gesagt?
    »Ihr werdet ihn auf dem Grund des Meeres finden; ein gutes Stück von der Küste weg, aber in nicht allzu tiefem Wasser, da er jetzt so groß ist, daß er pausenlos fressen muß, um sich am Leben zu erhalten. Auch wenn er mit zehn Fangarmen, von denen einige zwei-oder dreihundert Fuß lang sind, alles zu packen bekommt, was sich auch nur im entferntesten in seine Nähe wagt. Dazu gehören einige Geschöpfe von beträchtlicher Größe - zum Beispiel diese Killerwale, die ich vorhin erwähnt habe. Einer von denen würde für Granfer nicht mehr als eine anständige Mahlzeit abgeben.«
    Mit nachdenklicher Miene hielt Carolinus für einen Augenblick inne.
    »Um genau zu sein«, fuhr er fort, »wäre nicht mal einer der größten Wale so groß, daß Granfer ihn nicht packen könnte. Aber ich glaube, sein Speiseplan enthält überwiegend Unmengen Fisch, wie zum Beispiel zweihundert Pfund schwere Thunfische und dergleichen, bis hin zu kleineren Fischen. Ihr, Jim, gäbet für Granfer nur eine Art winzigen Bissen ab.«
    »Er wird nicht gehen«, sagte Angie hastig.
    »Er wird!« zischte Carolinus. »Er ist ein Magier; und nicht einmal Granfer wäre dumm genug, sich an einem von uns zu vergreifen. Außerdem wird Granfer ihn und seine Fragen eher interessant als appetitanregend finden. Oh, er wird ein bißchen schwatzen. Das tun alle älteren Geschöpfe ... bis auf mich, natürlich...«
    Er wurde unterbrochen. Geräusche drangen durch die unverglasten Schießscharten seines Krankenzimmers - das natürlich von seiner luftigen Höhe aus einen guten Blick auf den Burghof bot. Diese Geräusche waren die Rufe und Schreie von Männern und das Hämmern von Metall auf Metall - Geräusche, die Jim schon früher gehört hatte, wenn ungezählte Schwerter auf andere Schwerter, Schilde und Panzer eindroschen.
    Jim lief zur Tür.
    »Warte!« rief Angie.
    »Kümmert Euch nicht um das Spektakel da draußen«, sagte Carolinus hastig. »Ihr sagtet, Sir John sei hier. Ich werde mit ihm reden. Helft mir sofort hinunter zur hohen Tafel.«
    »Seid nicht so unvernünftig!« wies ihn Angie, die sich wieder zu ihm umgedreht hatte, zurecht. »Ihr seid nicht in der Verfassung, irgendwo hinzugehen.«
    »Ach, nein?« sagte Carolinus und verschwand. Und sein Bett mit ihm.
    Jim und Angie sahen einander abermals nur an und liefen hinaus in den Flur und die Treppe hinunter, durch den Palas an einer leeren hohen Tafel vorbei, neben der, mit verärgertem Gesicht, Carolinus in seinem Bett saß, und an ihm vorüber hinaus in den Burghof.
    Vor ihnen wimmelte es von Männern im Nahkampf. Chandos war einer von ihnen, und Sir Giles ebenfalls. Aber sie sahen auch Sir Brian Neville-Smythe, Jims engsten Freund und Gefährten, den Chandos ebenfalls hatte sprechen wollen.
    Sir Brian und Giles schienen zusammen mit Jims Bewaffneten das Burgtor zu attackieren. Sie versuchten, die Verteidigung von Sir John und einigen anderen Bewaffneten, die sich tapfer zur Wehr setzten, zu durchbrechen.
    Ein Stück weiter entfernt standen im sicheren Abstand einige andere Bewaffnete und eine ganze Anzahl von Dienern, die das Spektakel beobachteten. Unter ihnen befand sich auch, mindestens um einen Kopf größer als alle anderen, Dafydd ap Hywel, der vierte von Jims menschlichen Gefährten, die mit beim Verhaßten Turm gewesen waren und ihn auch auf der Expedition nach Frankreich zur Rettung des englischen Kronprinzen begleitet hatten. Er mußte, überlegte Jim, wie der Teufel geritten sein, um so schnell vom Lager der Geächteten hierhergekommen zu sein. Für gewöhnlich brauchte man für diese Strecke fast einen ganzen Tag.
    Dafydd stand ein gutes Stück abseits und lehnte sich lässig auf den Schaft seines Bogens. Sein unter breiten, mächtigen Schultern trügerisch schlank wirkender Körper verriet fast so etwas wie Trägheit, die so gar nicht zu dem aufmerksamen Ausdruck seines ebenmäßigen Gesichtes passen wollte, mit dem er die Kämpfenden genau beobachtete. Er machte jedoch nicht die geringsten Anstalten, sich auf die eine oder andere Seite des Kampfgetümmels zu schlagen; im Gegensatz zu Brian und Giles, die - so undenkbar das auch

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