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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ohne Verbündete nicht zu fürchten sind. Aber diesmal haben sie Verbündete - die keine Menschen sind. Es sind Seeschlangen aus den Meerestiefen. Geschöpfe, zweimal so groß wie jeder Drache, und es gibt viele von ihnen. Wichtiger noch, sie können König Jeans Armee eine sichere Überquerung des Kanals gewährleisten.«
    Sir John sah ihn lange an.
    »Nein«, entgegnete er schließlich langsam, »wie Ihr schon sagt, ich kann mir keine Situation vorstellen, von der Ihr nicht mehr wüßtet als ich, Magier«, sagte er, »und das habt Ihr soeben bewiesen. Aber was sollte diesen Schlangen daran liegen, König Jean zu helfen oder diese unsere schöne Insel zu verwüsten?«
    »Die Schlangen geben keinen Silberling auf uns oder unsere Insel«, kam Carolinus' gereizte Antwort. »Aber sie wollen jeden einzelnen Drachen auf der Insel vernichten und die Drachenhorte plündern. Das ist eine lange Geschichte - zu lang, um sie bei dieser Gelegenheit zu erzählen -, aber es juckt die Seeschlangen schon lange in den Krallen, etwas gegen die englischen Drachen zu unternehmen. Diese beiden Geschlechter sind sich von Natur aus feind. Sie begegnen einander natürlich kaum jemand, da die einen ausschließlich an Land leben und sich nur selten in die Nähe des Meeres begeben, während die anderen das Meer bewohnen und nur selten an Land gehen. Dennoch rivalisieren sie um Gold und Juwelen, und jedes Geschlecht haßt das andere.«
    »Ich verstehe...«, begann Chandos, brach dann aber abrupt ab. »Ähm, guten Morgen, Mylady. Es ist immer eine Ehre und ein großes Vergnügen, Euch zu sehen; aber wir haben hier einen Kriegsrat und ...«
    »...und Frauen sind nicht zugelassen?« antwortete Angie spitz. Unterdessen nahm sie am Ende der Bank neben Jim Platz. »Oh, ich verstehe vollkommen, Sir John. Darüber hinaus habe ich einen Entschluß getroffen. Zuerst war ich entschlossen, bei dieser Expedition, die Ihr alle plant, mit von der Partie zu sein, aber dann wurde mir klar, daß wir hier auf Malencontri ein Zuhause haben. Und wenn Jim fort ist, muß jemand hierbleiben, um alles zusammenzuhalten. Wieder einmal werde wohl ich diejenige sein, die diese Aufgabe übernimmt. Es gefällt mir nicht. Ich sage Euch klar und deutlich, daß es mir nicht gefällt. Aber ich werde es akzeptieren. Das heißt aber nicht, daß ich nicht alles darüber wissen möchte, was es zu wissen gibt. Daher betrachtet mich einfach als Mitglied Eures Rates, meine Herren.«
    Jim sah sie dankbar an. Der Blick, mit dem Angie ihn ihrerseits bedachte, war eine Sekunde lang noch finster, hellte sich dann aber auf. Jim hielt an seinem Lächeln fest, bis Chandos Worte seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn lenkten.
    »Wie Ihr wünscht, Mylady!« sagte Chandos. Dann wandte er sich wieder an Carolinus. »Nun, wie ich schon sagte, Magier, ich begreife jetzt, warum die Seeschlangen den Kampf mit unseren Drachen suchen. Aber warum sollten sie sich dazu mit König Jean verbünden? Man muß zuerst den Grund für dieses Verhalten herausfinden...«
    »Genau«, unterbrach ihn Carolinus, »und deshalb ...«
    »...Grund herausfinden«, fiel Chandos ihm seinerseits entschlossen ins Wort, »und zwar schnellstmöglich. Zu diesem Zweck müssen diese Herren hier nach Frankreich gehen, dorthin, wo der Feldzug vorbereitet wird. Denn wir haben erfahren, daß König Jean selbst dort sein wird, zusammen mit seinem Hof.«
    »John«, sagte Carolinus, »Ihr seid ein Narr!«
    Sir John galt als der erste Höfling Europas. Seine Weltgewandtheit, seine Kühnheit, seine Höflichkeit anderen Lords und jedem gegenüber, der seinen Respekt verdiente, das alles war geradezu sprichwörtlich. Aber er war trotzdem ein Ritter, und er reagierte, wie jeder Ritter auf Carolinus Worte reagiert hätte.
    »Sir!« rief Chandos, und der Ton, in dem das Wort gesprochen wurde, paßte zu dem zornigen Blick aus seinen wütenden grauen Augen.
    »Ihr müßt mir zuhören, John«, setzte Carolinus seine Rede ungerührt fort. »Die Wahrheit ist, daß die Antwort keineswegs am Hof des französischen Königs zu finden ist, sondern anderswo. Ihr wißt, daß er diesen Italiener Ecotti zu seinem ersten Minister gemacht hat?«
    »O ja«, antwortete Chandos. Er hatte zwar sein Gesicht wieder unter Kontrolle, aber in seiner Stimme schwang immer noch zornige Schärfe. »Ja, dieser italienische, ähm, Magier. Natürlich weiß ich, von wem Ihr sprecht!«
    »Ein Hexenmeister, John, ein Hexenmeister!« versetzte Carolinus. »Eine seltene Brut, aber eine

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