Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Vollmachten des Königs. Aber zuerst werdet Ihr sie einmal finden müssen, und sie haben sich auf mein Geheiß bereits auf den Weg zum Meer gemacht.«
     

12
     
    »WO SIND WIR ?« fragte Giles.
    Er, Jim und Brian standen an einer kleinen Bucht am Meeresufer. Hinter ihnen ragten etwa dreißig Fuß hohe Klippen auf, die von einem Rand dunkler Erde und rauhen Grases gekrönt wurden und den steinigen Strand auf einer Länge von vielleicht dreihundert Schritten im Halbkreis umschlossen.
    Die mächtigen, eisigen Wogen des Atlantiks mit ihren Kämmen von weißer Gischt droschen auf die Steine des Ufers ein. Eine Welle jagte die andere - Jim konnte sich nicht mehr daran erinnern, wem das Zitat zuzuschreiben war, aber wahrscheinlich den Wikingern - >wie wilde weiße Pferde<.
    »Ungefähr fünf Meilen nördlich des Verhaßten Turms, würde ich schätzen«, antwortete Brian. »James, um etwas zu unternehmen, sind wir verdammt knapp ausgerüstet. Ich habe mein Schwert bei mir, aber davon abgesehen bin ich ein nackter Mann. Ich brauche meine Rüstung und ein Pferd. Außerdem wäre es wahrscheinlich klug, sich ein paar Vorräte zu beschaffen.«
    Das stimmte vollkommen. Jim selbst war sich dieses Aspekts ihrer Lage, in die Carolinus sie so plötzlich hineinversetzt hatte, durchaus bewußt. Nun, es war Carolinus selbst, der sie an die Tatsache erinnert hatte, das auch Jim ein Magier war.
    »Ihr habt ganz recht, Brian. Irgendeinen besonderen Wunsch, Giles?« fragte Jim an Giles gewandt. »Ich meine zusätzlich zu dem, was Brian bereits erwähnt hat?«
    »Lediglich ein Pferd, Waffen und Sattelzeug«, antwortete Giles und meinte damit die Deckenrolle mit persönlichem Eigentum, welche die meisten ohne Diener fahrenden Ritter für den Notfall hinter sich auf dem Sattel trugen.
    »Oh, ich werde auch mein Sattelzeug brauchen, James«, warf Brian ein.
    »Ich bin in einer Stunde mit allem, was wir brauchen, zurück«, sagte Jim.
    Was ihn betraf, so hatte er weitergehende Wünsche als die beiden anderen Männer. Das, was er brauchte, mußte er sich persönlich holen. Er konzentrierte sich und schrieb auf die Innenseite seiner Stirn:
     
    BRING MICH ZU ANGIE -> JETZT
     
    Wieder einmal spürte er die seltsame Empfindung des Schöpferischen, des Schaffens, von der Carolinus behauptete, es sei die magische Form des kreativen Prozesses, die sich aber doch von jedem Gefühl der Kreativität unterschied, das Jim früher kennengelernt hatte. Plötzlich fand er sich direkt hinter Angie wieder, die gerade vom Flur aus ihre Kemenate betrat.
    »Angie...«, begann er.
    Angie kreischte leise auf, zuckte zusammen und fuhr zu ihm herum. Als sie ihn sah, wich sie mehrere Schritte vor ihm zurück, bevor sie sich wieder gefangen hatte. Aber trotzdem starrte sie ihn an, als sei er ein Geist.
    »Angie, es ist schon gut. Ich bin's bloß«, sagte Jim und folgte ihr in die Kemenate. »Ich mußte Magie benutzen, um zu dir zurückzukehren. Ich konnte doch nicht ohne ein Wort des Abschieds gehen. Es ist schon gut - ich bin es - nein, ich aus Fleisch und Blut.«
    Um es zu beweisen, legte er die Arme um sie.
    Bei seiner ersten Berührung war sie noch ganz steif, dann aber schmolz sie in seinen Armen dahin.
    »O Jim!« murmelte sie nach einer Sekunde und brach unerwartet in Tränen aus.
    »Ich wollte wenigstens Gelegenheit haben, Lebewohl zu sagen«, meinte Jim.
    »O ja!« schluchzte Angie an seiner Brust. »Zusätzlich zu allem anderen wäre das wirklich zu grausam gewesen! Ich hasse sie alle! Chandos und Carolinus und einfach alle!«
    »Aber du wirst ihnen doch verzeihen, oder - jedenfalls Carolinus?« fragte Jim.
    Angie trat einen Schritt zurück und wischte sich bedächtig die Augenwinkel ab.
    »Ich denke schon«, erwiderte sie mit zitternder Stimme. »Jedenfalls Carolinus - irgendwann. Aber es war einfach zu grausam! Und ich habe dich in den letzten Tagen einfach schrecklich behandelt. Ich behandle dich immer schrecklich!«
    »Nein, tust du nicht«, beschwichtigte Jim sie, »nur...«
    Er brach ab, weil er spürte, daß er nur einen Schritt von einem verbalen Sumpf entfernt war.
    »Nur meistens, nehme ich an«, bemerkte Angie mit unheilverkündender Miene.
    »Nein... nein!« widersprach Jim hastig. »Ich wollte nur sagen... ah... ach, denk einfach nicht mehr daran.«
    »Dann macht es dir also nichts aus, wenn ich wütend auf dich bin?« fragte Angie.
    »Hm, natürlich tut es das ...«, begann Jim, als Angie sich plötzlich wieder in seine Arme warf.
    »Ach, was

Weitere Kostenlose Bücher