Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Granfers Gewicht, das sie unten hielt, schien sie hilflos gefangen zu sein.
    Was natürlich vollkommen falsch war, schließlich sollte sie jeglichen auf sie ausgeübten Druck ignorieren; und dennoch hielten der Druck von Granfers zugegebenermaßen gewaltigem Körper und der Schlick sie fest.
    Jim war betroffen. Granfer war kein Elementarwesen und verfügte daher nicht über die angeborenen übermenschlichen Fähigkeiten wie die, die es dem Seeteufel ermöglicht hatten, sich mit ungeheurer Geschwindigkeit im Wasser zu bewegen.
    Und er konnte natürlich auch nicht über Kräfte gebieten, wie sie der Zauberer Ecotti von den Dunklen Mächten erlangt hatte, es sei denn - und das war zu weit hergeholt, um es wirklich in Erwägung zu ziehen - es sei denn, Granfer hatte sich seinerseits an die Dunklen Mächte verkauft.
    Es war undenkbar. Denn obgleich man von vielen Menschen wußte, die das getan hatten, hatte Jims Wissen nach noch nie ein Tier etwas Derartiges getan. Bis auf den Drachen Bryagh, der Angie zum Verhaßten Turm entführt hatte. Aber außer ihm hatte sich noch nie ein Tier den Dunklen Mächten angedient, und der große Tintenfisch über ihnen war nun einmal ein Tier. Aber wie auch immer, sie saßen fest. Durch den Schlick konnten sie die Stimmen Granfers und Rrrnlfs nicht so recht verstehen. Möglich, daß die beiden einander gratulierten, die drei Gefährten festgesetzt zu haben; möglich auch, daß sie miteinander stritten, weil Rrrnlf Jim und die anderen in der festen Überzeugung hergebracht hatte, daß ihnen nichts geschehen würde.
    Aber wie auch immer, die Blase rührte sich nicht von der Stelle. Nun, dachte Jim, immer schön eins nach dem anderen.
    »Licht!« sagte er und schrieb auf die Innenseite seiner Stirn eine kurze Beschwörung, mit deren Hilfe die Blase erleuchtet werden sollte.
    Plötzlich war überall um sie herum Licht. Aber es war ein sehr rücksichtsvolles Licht, denn es begann ganz klein und wurde dann heller, damit ihre Augen sich langsam daran gewöhnen konnten. Jims erste Tat bestand darin, einen Blick auf Brian und Giles zu werfen, um festzustellen, wie die beiden die Sache aufnahmen.
    Zu seiner Erleichterung sahen sie wirklich gut aus, erregt und beinahe eifrig. Es war verwirrend, wenn man bedachte, wie niedergeschlagen und ängstlich sie gewirkt hatten, während die Blase durch die Zone blauen Leuchtens gezogen war.
    Plötzlich verstand Jim. Während ihrer Fahrt hierher hatten die beiden Ritter nichts, aber auch gar nichts tun können. Schlimmer noch, sie hatten keine Ahnung, wie lange diese Situation andauern würde. All ihre Fähigkeiten und Kenntnisse waren nutzlos.
    Hier dagegen geschah wenigstens etwas, auch wenn ihre Fähigkeiten nach wie vor - zumindest für den Augenblick - nutzlos schienen. Die Tatsache, daß Granfer beschlossen hatte, sie festzusetzen, und dies auch getan hatte, war durch und durch verständlich. Die Hoffnung, irgend etwas daran zu ändern, konnte vergebens sein - oder auch nicht. Aber zumindest hatten sie jetzt die Aussicht auf einen Heldentod, ein Umstand, der für sie etwas durchaus Beruhigendes hatte.
    »Aus irgendeinem Grund«, erklärte Jim ihnen, »kann ich hier meine Magie anscheinend nicht auf direktem Wege benutzen. Aber es besteht kein Grund, warum ich sie nicht auf indirektem Wege benutzen sollte.«
    Einen Augenblick lang sehnte er sich danach, die Blase einfach glühend heiß zu machen, damit Granfer sich in seiner Position so unbehaglich fühlte, daß er von ihnen ablassen würde. Aber augenscheinlich gebrach es ihm an der nötigen Erfahrung, denn er konnte den dazu notwendigen Zauber nicht heraufbeschwören.
    Da plötzlich hatte er eine andere Idee.
    »Einen Augenblick«, sagte er zu Brian und Giles. »Ich werde ein paar grabende Hände am Boden dieser Blase ansetzen.«
    Was er im Sinn hatte, erforderte im Grunde genommen zwei Formeln. Also schrieb er sie nieder.
     
    ZWEI GRABENDE HÄNDE AN UNTERSEITE VON -> BLASE
    GRABENDE HÄNDE GROSS GENUG UM TUNNEL ZU MACHEN FÜR -> BLASE
     
    Ein Leuchten wurde unter ihren Füßen sichtbar. Als Jim hinunterblickte, bemerkte er etwas, das wie zwei Metallstücke aussah, die aus der Unterseite der Blase in den Schlick reichten.
    »So«, sagte Jim und schrieb den Befehl für eine weitere Beschwörung:
     
    GRABE SENKRECHT HINUNTER -> ZWANZIG FUSS
     
    Die Hände gruben. Den Händen folgend trieb die Blase sanft abwärts, wie eine Feder in regloser Luft, aber ohne die Seitwärtsbewegungen einer fallenden

Weitere Kostenlose Bücher