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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Narr. Aber er war unbelehrbar. Also habe ich ihm schließlich geraten, Verbindung zu diesem Franzosen aufzunehmen, der ein Magier ist und doch kein Magier.«
    »Ein Hexenmeister«, meinte Jim kalt.
    »O ja. Ihr müßt diesem alten Gehirn seine Vergeßlichkeit nachsehen«, sagte Granfer. »Ich glaube, der Name dieses Zauberers lautete Eketrym oder Etoki -Ihr habt den Namen vorhin selbst genannt.«
    »Und was habt Ihr Essessili gesagt, wie er die anderen Seeschlangen dazu bewegen könne, mit Ecotti zusammenzuarbeiten?«
    »Oje, ojemine«, sagte Granfer, und seine Stimme hatte eine so unverkennbare Ähnlichkeit mit einem Wimmern, daß es Jim für einen Augenblick ans Herz griff. »Und das mir, der ich in all diesen vielen Jahrhunderten niemals das Vertrauen eines anderen mißbraucht habe! Und jetzt will man mich dazu zwingen. Und wenn ich mich nicht zwingen lasse, werde ich für alle Zeit reglos hier festsitzen. Ich kann keine Fische fangen und fressen. Ich werde verhungern und sterben, oje, ojemine!«
    »Nun?« hakte Jim nach.
    »Wenn Ihr es unbedingt wissen müßt, ich habe ihm gesagt, er solle Ecotti Eure Dame versprechen, Rrrnlf. Ihr hattet sie mit einem Vermögen - wie die Landbewohner es nennen - an Juwelen geschmückt! Oh, er hatte nicht wirklich vor, sie Ecotti jemals zu geben, Rrrnlf. Er hat es nur versprochen.«
    »So, so«, sagte Rrrnlf, »deshalb also hat er sie mir gestohlen!«
    »Nein, nein, nicht nur deshalb!« Granfers Stimme schwoll furchtsam an. »Er hat mir erzählt, wie lange er Euch, Rrrnlf, schon den Besitz Eurer Dame neidet; und daß er sie stehlen wolle, aber nicht wisse, wie er sie sicher verwahren könne. Er wollte, daß ich ihm einige Vorschläge mache.«
    »Und habt Ihr das getan?« erkundigte sich Rrrnlf mit gefährlicher Ruhe.
    »Gegen einen gewissen Preis. Gegen einen Preis zum Besten aller«, sagte Granfer, der wieder zu wimmern begonnen hatte. »Ich hatte versucht, ihm die unsinnige Idee auszureden, die anderen Seeschlangen zusammenzutrommeln - er ist wahrscheinlich der einzige, der dazu imstande wäre, denn wenn die Seeschlangen auf irgend jemanden ihres eigenen Stammes hören, dann auf ihn. Aber er ließ sich nicht davon abbringen. Er hat bezüglich Eurer Dame meinen Rat angenommen und gesagt, er befürworte die Invasion der Schlangen aus vollem Herzen!«
    »Warum?« fragte Jim.
    »Er sagte, er würde ihnen die Dame zeigen und erklären, wieviel Gold und Juwelen bei den Drachen auf Eurer Insel zu holen sei.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim. »Und so ...«
    Aber Rrrnlf übertönte ihn.
    »So war das also«, fauchte er. »Jetzt erinnere ich mich wieder. Ich habe die Stimme einer Seeschlange gehört, die mich an einen Ort rief, wo ich meine Dame nicht mehr im Blick hatte. Ich war so überrascht, daß ich sie tatsächlich für einen winzigen Augenblick allein gelassen habe. Und als ich mich wieder umsah - war sie verschwunden.«
    »Essessili hat wahrscheinlich eine andere Schlange überredet, ihm zu helfen«, erklärte Granfer.
    »Ich werde ihn finden. Ich finde sie beide!« sagte Rrrnlf. »Es gibt zu Wasser und zu Lande keinen Ort, wo sie sich vor mir verstecken können! Ich hole mir meine Dame zurück!«
    Zu Jims Überraschung standen nun tatsächlich Tränen in den Augen des Seeteufels.
    »Sie war so liebreizend«, sagte Rrrnlf, gebrochen und mit leiserer Stimme. »Zu denken, daß er sie mit seinen schmutzigen Schlangenklauen begrapscht hat!«
    »Schon gut«, sagte Jim. Er befreite Granfer aus seinem STILL-Stand, den er ihm auferlegt hatte. »Das war es, was ich wissen wollte. Ihr seid jetzt frei.«
    Granfers Tentakel regten sich und breiteten sich aus, bis sich ihre Spitzen irgendwo im brackigen Wasser verloren, das durch ihre Bewegung aufgewühlt worden war.
    »Ah«, sagte Granfer mit einem Tonfall tiefster Erleichterung.
    »Nun, Rrrnlf«, sagte Jim. »Wir gehen jetzt wohl besser. Vielen Dank für die Neuigkeiten, Granfer, auch wenn ich sie Euch entreißen mußte.«
    »Vielleicht war es das Beste so«, sagte Granfer, während er sich einen Vierhundert-Pfund-Barsch heranzog und ins Maul schob, wie ein Mensch sich vielleicht eine Erdnuß in den Mund schieben würde.
    »Gehen wir, Rrrnlf«, sagte Jim.
    Der Seeteufel setzte sich sofort wieder in Bewegung, und sie folgten ihm. Wieder konnten sie die Beschleunigung nicht spüren, aber ihr Weg führte sie augenscheinlich in die Tiefe. Und obwohl diese Abwärtsbewegung sich in einem schrägen Winkel vollzog, ging sie abermals schnell genug

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