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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Feder. Dann kamen sie zum Stehen. Das Geräusch der zwei Stimmen über ihnen war so gut wie nicht mehr zu hören.
    »Richtig!« dachte Jim und kritzelte wie verrückt eine Reihe von Formeln auf die Innenseite seiner Stirn:
     
    DREHE DIE HÄNDE IN - HORIZONTALE RICHTUNG
    GRABE BLASENGROSSEN TUNNEL -> FÜNFZIG FUSS
    BEWEGE BLASE AN -> ENDE DES TUNNELS
    BEWEGE GRABENDE HÄNDE AUF -> OBERSEITE DER BLASE
    GRABE->AUF W...
     
    Er brach ab, da ihm plötzlich etwas eingefallen war. Es war eine Form der Beschwörung, die Malvinne, der ehemalige Magierminister des Königs von Frankreich, an ihnen angewandt hatte, als er sie in seiner Burg gestellt hatte.
    Jim zeigte mit der Hand hinter sich und über sich in die Richtung, in der er Granfer vermutete. Dann schrieb er die Formel auf seine Stirn.
     
    STILL
     
    Sie waren nun seit einigen Sekunden außer Hörweite der Stimmen. Aber plötzlich drang ein schwaches Geräusch an ihr Ohr, das ein schriller Schrei oder ein Kreischen hätte sein können. Jim grinste.
     
    GRABE -> AUFWÄRTS IN OFFENES WASSER
     
    Die Luftblase stieg in die Höhe. Jim grinste wieder, diesmal ganz unverhohlen. Er war dem STILL-Befehl zum ersten Mal begegnet, als Malvinne ihn damals auf Jim angewendet hatte, jener Malvinne, der zwar kein Hexenmeister gewesen war, aber ein - wie Carolinus es ausgedrückt hatte - >in die Irre gegangener Magier<. Er war ein rechenschaftspflichtiger Magier der Kategorie Eins Plus gewesen, bis er sich an die Dunklen Mächte verkauft hatte.
    Daher hatte er nur die auf Gewalt verzichtende Magie zur Verfügung gehabt. Und der Befehl STILL war nicht zwingend ein strafender Befehl. Man konnte ihn beispielsweise benutzen, um jemanden daran zu hindern, sich mit einem falschen Schritt in tödliche Gefahr zu begeben. Bei Granfer hatte es jedenfalls funktioniert.
    Mit einem Plopp kamen sie am oberen Ende des Tunnels hinaus und trieben in die Höhe, ins offene Wasser.
     
    LICHTER -> AUS
     
    befahl Jim, denn die Innenbeleuchtung ließ das ganze Meer um sie herum in tiefster Schwärze erscheinen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihre Augen sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Als es soweit war, sahen sie den Seeteufel, der sie mit vor Erstaunen offenstehendem Mund betrachtete, und Granfer in derselben Position wie einige Minuten zuvor - nur daß er keinen einzigen Fangarm, keinen einzigen Muskel seines Körpers bewegte. Jim befahl der Blase, zu Rrrnlf und dem reglosen Granfer zurückzukehren.
    »Also«, sagte er zu Granfer, »um noch einmal auf meine Frage von vorhin zurückzukommen: Wie ist es Ecotti gelungen, mit den Seeschlangen in Verbindung zu treten?«
    Von Granfer kam keine Reaktion, und Jim fiel plötzlich wieder ein, daß der Befehl STILL genau das bedeutete, was er besagte. Er nahm die notwendige geringfügige Veränderung vor, die es Granfer gestattete zu sprechen. Aber sonst auch nichts.
    »... wie konntet Ihr das tun - einem armen, alten Geschöpf, wie ich es bin, das antun?« brach die Stimme Granfers hervor, die offensichtlich mitten im Satz hörbar gemacht worden war. »Eine arme, alte Kreatur, die nichts anderes vom Leben erwartet, als still dazuliegen, ihre Mahlzeit zu verzehren und niemandem zur Last zu fallen; ich werde verhungern!«
    »Beantwortet meine Frage«, sagte Jim streng - oder glaubte zumindest, es gesagt zu haben. Zu seiner eigenen Überraschung wurden die Worte nicht laut. Offenbar konnte der Befehl STILL nicht dazu verwendet werden, jemanden zum Reden zu bringen - das wäre aggressive Magie gewesen. Jim versuchte das Ganze noch einmal auf indirekte, undurchsichtigere Weise; und diesmal funktionierte seine Stimme.
    »Na kommt schon, Granfer«, sagte er. »Wenn Ihr mir einen Gefallen tut, lasse ich Euch frei. Wenn Ihr ein wenig nachdenkt, könnt Ihr gewiß erraten, womit Ihr mir einen Gefallen tun könntet.«
    Er hörte auf zu sprechen. Lange Sekunden sagte Granfer gar nichts.
    »Nun, um genau zu sein«, meinte Granfer schließlich und mit trauriger Stimme, »ich habe ihm gesagt...«
    »Ihm? Wem?« fragte Rrrnlf mit der ganzen Kraft seiner Baßstimme.
    »Essessili«, antwortete Granfer.
    »Diese Schlange! Ich wußte es!« brüllte Rrrnlf. »Hatte er meine Dame bei sich?«
    »Leider nicht«, erwiderte Granfer. »Er ist einfach zu mir gekommen, wie sie es alle tun. Und er hat mir erzählt, daß er und die Seeschlangen sämtliche Drachen auf eurer Insel loswerden wollen. Ich habe ihm gesagt, das sei nicht recht. Ich habe ihm gesagt, er sei ein

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