Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig

Titel: Drachenritter 07 - Der Drache und der Wuzelkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
Michael, ein schöner Schlag! Gut geführt!« schrie der Graf aus seinem Schutz heraus. »Worauf wartet ihr noch? Greift ihn euch!«
    Mit einem Brüllen rollten die unverletzten Bewaffneten auf Brian zu. Jetzt blieb keine Zeit mehr für Überlegungen.
    Jim atmete tief ein und verwandelte sich in einen Drachen. Er sprang den sich nähernden Soldaten entgegen.
     

Kapitel 36
     
    »JETZT REICHT ES ABER«, rief KinetetE in Jims Kopf. Es klang verdächtig nach einem Kichern – wenn man überhaupt sagen konnte, daß eine lautlose Stimme so etwas wie ein Kichern übertragen konnte.
    Jim war auf dem Boden zwischen den Tischen gelandet, wo die vorderste Reihe der Bewaffneten stand. Sir Simon lag immer noch darnieder. Was den Rest betraf… Jim drehte sich um und starrte KinetetE an. Die Magierin demonstrierte soeben zu seinem Erstaunen, daß sie in seinen Geist übertragen konnte, was die Bewaffneten gerade dachten.
    Es war nicht Telepathie der Art, wie Jim sie sich immer vorgestellt hatte. Es war eher eine Art Telempathie – eine Übertragung dessen, was Simons Bewaffnete als Gruppe dachten und fühlten –, als würde er eine Art Zusammenfassung von ihren Gedanken und Gefühlen als Gruppe empfangen.
    Seine Verwandlung in einen Drachen und sein Angriff auf sie überstieg eindeutig die Aufnahmefähigkeit der Soldaten für neue Bedrohungen. Keinem von ihnen mangelte es an Mut, wenn es sich um gewöhnliche Gegner handelte, aber jetzt standen sie einander im Weg, da alle so schnell wie möglich so weit wie möglich von Jim weg wollten. Sie sprangen über Bänke, krabbelten unter die Tische – taten alles, was notwendig war, damit sie die vordere Tür der Großen Halle erreichen und fliehen konnten.
    Ihnen allen war von Anfang an bewußt, erfuhr Jim, daß diese besondere Aufgabe kein Glück bringen würde. Keinem Mann sollte befohlen werden, einen Magier zu verhaften. Das hatten sie alle gedacht, und sie hatten recht – das hier war der letzte Beweis. Für kurze Zeit hatte sie der Anblick des Bischofs an der hohen Tafel beruhigt, aber offensichtlich konnte noch nicht einmal jemand, der so heilig war wie er, einen Ritter unter Kontrolle halten, der sich in einen Drachen zu verwandeln vermochte. Sir Simon hätte wissen müssen, daß es so enden würde.
    Simon war ein guter Ritter, so gut Ritter-Offiziere eben sein konnten. Unter seinem Befehl hatten sie eine Menge Vergnügungen und Beute gehabt.
    Aber er gehörte zum Landadel. Er hätte wissen müssen, daß der alte Fummelhand sie in Schwierigkeiten brächte… Magier, die aus dem Nichts erschienen und sogar den alten Fummelhand mitbrachten; Drachen, die hereinspazierten und dann zur Hölle geschickt wurden – dann noch ein Teufel von Bogenschütze, der sie mit Pfeilen spickte, während Sir Simon selbst der Kopf eingeschlagen wurde. Und jetzt noch das!
    Ein Ritter, der offenen Auges seine Männer in einen aussichtslosen Kampf führte, verdiente es zu sterben. Üblicherweise hätten sie jetzt versucht, seinen Körper mitzunehmen, um ihn seiner Dame – wer auch immer das im Augenblick sein mochte – zu einem anständigen Begräbnis zu übergeben. Das wurde von ihnen erwartet. Aber zum Teufel damit! Wenn er sich so um sie gekümmert hätte, wie er es hätte tun sollen, dann hätten sie sich um ihn gekümmert. Sollte er doch im Drachenmagen enden – laßt ihn liegen, wo er liegt, den Bastard!
    Dies alles wurde Jim in einem einzigen Aufblitzen vermittelt, das sein Verstand in Worte unterteilen konnte, wenn er dazu die Muße hatte. Aber die hatte er zur Zeit nicht. Die Bewaffneten würden in wenigen Augenblicken außerhalb der Halle sein.
    Die Inspiration, auf die er gewartet hatte, war endlich gekommen. Er war zuvor nicht dazu bereit gewesen – es verbrauchte zuviel magische Energie. Carolinus mochte soviel von seiner eigenen Magie für seine eigenen Zwecke verbrauchen, aber Jim konnte sich nicht einfach hierfür einen Betrag leihen, den man brauchte, um eine Menschenmenge wie diese hier zu erschaffen.
    Aber er mußte keine Magie verwenden. Hier war eine Menschenmenge wie für ihn gemacht.
    »Ruhe!« schrie er. Er hatte vergessen, daß er jetzt auch eine Drachenstimme hatte, die alle Anwesenden selbst ohne den Einsatz von Magie auf der Stelle zum Erstarren gebracht hätte.
    »Danke, Jim«, ließ sich KinetetE säuerlich in seinem Geist vernehmen.
    »Entschuldigung«, sagte Jim leiser und ließ seinen Blick über die Menschen auf der Plattform schweifen. Dann hob er den

Weitere Kostenlose Bücher